Deine innere Einstellung und deine Glaubenssätze beeinflussen, wie du denkst, fühlst und handelst. Diese Glaubenssätze beeinflussen deine innere Einstellung zu dir selbst und auch zu anderen sowie der Welt. Doch wie entstehen diese Glaubenssätze eigentlich und wie kannst du negative Glaubenssätze auflösen?

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief in dir drin verankerte Annahmen über dich selbst und deine Umwelt. Dies sind tiefsitzende Überzeugungen, welche meist sehr generalistisch formuliert sind. Wenn du beispielsweise tief in dir drin annimmst, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist, so nimmst du die Welt auch so wahr. Kommt dein Freund einmal zu spät, gehst du wahrscheinlich gleich vom schlimmsten aus und hast Angst, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Wenn du die Welt eher für einen sicheren Ort hältst, wirst du dir wahrscheinlich gar nicht gleich Sorgen machen, sondern nur denken, dass dein Freund aufgehalten wurde oder im Stau steht.

Wir nutzen Glaubenssätze automatisch und meistens unbewusst!

Was für Glaubenssätze gibt es?

Es gibt positive und negative Glaubenssätze, aber auch Glaubenssätze zu verschiedenen Lebensbereichen. Positiven Glaubenssätzen wirken überwiegend motivierend, wohlwollend und aufbauend - sie können ein richtiges Gaspedal auf dem Weg zu deinen Zielen sein.

Negative Glaubenssätze wirken oft eher wie eine angezogene Handbremse und bremsen dich in deinem Handeln und auf dem Weg zu deinen Zielen.

Was sind gute Glaubenssätze? Beispiele für positive Glaubenssätze

Sehr hilfreich sind positive Glaubenssätze auf dem Weg zur Erreichung deiner Ziele. Sie machen dein Leben einfacher und glücklicher und verbessern deine Sicht auf die Welt.

Hier ein paar Beispiele für positive Glaubenssätze:

  • Ich bin liebenswert.
  • Ich darf an mich selbst glauben.
  • Ich darf glücklich sein.

Glaubenssätze wirken oft als selbsterfüllende Prophezeiungen. Wenn du wirklich an deine positiven Glaubenssätze glaubst, wird dies sich auch immer mehr bewahrheiten und eintreffen. Wenn du immer glaubst, dass du etwas nicht schaffst, wird dein Unterbewusstsein versuchen, dich darin zu bestätigen. Du glaubst dann wirklich, dass du es nicht schaffst, und wirst deine Ziele auch nicht erreichen.

Wenn du hingegen von deinen Fähigkeiten überzeugt bist, dann wirst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deine Ziele auch erreichen können.

Beispiele für negative Glaubenssätze

Psychologen und Coaches können dir dabei helfen, deine negativen Glaubenssätze aufzulösen und positiv zu formulieren. Typische negative Glaubenssätze können sein:

  • Ich bin zu jung, um ernst genommen zu werden.
  • Ich habe nicht genug Erfahrung für meinen Traumjob.
  • Ich habe nicht genug Geld, um mir dies gönnen zu können.
  • Ich muss alle meine Probleme gelöst haben, bevor ich eine Beziehung führen kann.
  • Ich darf keine Fehler machen, dann lehnen mich andere ab.
  • Ich brauche niemanden, ich schaffe alles allein.
  • Ich bin nicht liebenswert genug.

Wie entstehen Glaubenssätze?

Die meisten Glaubenssätze übernehmen wir schon in der Kindheit von unseren wichtigsten Bezugspersonen. Wenn deine Eltern immer sehr ängstlich waren und die Welt für einen gefährlichen Ort halten, dann wirst du diese Annahme mit höchster Wahrscheinlichkeit übernehmen.

Aber auch durch Erfahrungen entstehen Glaubenssätze. Wenn du zum Beispiel im Sportunterricht immer gescheitert bist, wirst du glauben, dass du unsportlich bist. Dabei liegt dir vielleicht einfach nur Handball oder das Turnen am Reck nicht. Du wirst aber Jahre später noch denken: Ich bin unsportlich.

Wie formuliere ich meine Glaubenssätze?

Um dir einmal ein paar Beispiele für gut formulierte positive Glaubenssätze:

  • Ich verdiene Respekt.
  • Ich bin gut so, wie ich bin.
  • Ich bin ehrlich und offen, anderen Menschen gegenüber.
  • Ich verdiene Liebe.
  • Ich führe eine glückliche Beziehung.
  • Ich bin dankbar für alles.
  • Ich fühle mich gesund und fit.
  • Ich kann meine Gesundheit positiv beeinflussen.
  • Ich bin wertvoll.
  • Meine Meinung ist wertvoll.

Wie kann ich negative Glaubenssätze auflösen?

Sie klingen so einfach, doch wie kannst du deine negativen Glaubenssätze auflösen und in positive umformulieren? Dies geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber diese 5 Schritte helfen dir dabei:

Erkenne deine negativen Glaubenssätze

Oft sind uns unsere negativen Glaubenssätze gar nicht bewusst, daher ist es wichtig, diese limitierenden Glaubenssätze zu erkennen. Du kommst Ihnen auf die Schliche, wenn du dir folgende Fragen stellst: Wie bewerte ich mich? Welche Annahmen habe ich über mich und die Welt? Welche Vorannahmen habe ich über die Zukunft?

Du kannst dich auch ganz bewusst beobachten, wann geht es dir gut? Wann geht es dir schlecht? Welche negativen Glaubenssätze stecken hinter deinen negativen Gedanken oder Gefühlen? Was steckt hinter deinem Verhalten? Hier haben wir dir eine Liste mit typischen negativen Glaubenssätzen zusammengestellt, vielleicht erkennst du ja ein paar davon bei dir wieder:

  • Ich kann niemanden vertrauen.
  • Ich darf keine Fehler machen.
  • Ich darf nicht wütend/traurig/ärgerlich sein.
  • Ich fühle mich von anderen eingeengt.
  • Niemand hält es lange mit mir aus.
  • Ich habe mein Leben vermasselt.
  • Nur, wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt.
  • Ich werde nur abgelehnt.
  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich darf niemandem zur Last fallen.
  • Ich verdiene es nicht geliebt zu werden.
  • Keine meiner Beziehungen hält.
  • Ich darf keine Schwäche zeigen.
  • Um Hilfe zu bitten, ist ein Zeichen von Schwäche.
  • Ich muss immer perfekt/vernünftig/stark/mutig sein.
  • Ein Indianer kennt keinen Schmerz.

Erkennst du dich in einigen Sätzen wieder? Du erkennst negative Glaubenssätze an bestimmten Signalwörtern wie muss, sollte, niemals, darf nicht, immer, niemand, alle, jeder, keiner, völlig. Diese Sätze sind oft absolut und verallgemeinernd. Sie lassen wenig Spielraum.

Mache den Faktencheck

Du glaubst natürlich, dass deine Glaubenssätze der Wahrheit entsprechen. Daher stellst du sie auch nicht in Frage. Damit du von ihnen loskommst, solltest du aber die Fakten prüfen:

  • Wie komme ich darauf, dass das stimmt? Welche vergangenen Erfahrungen bringen mich zu der Annahme? Ist diese Annahme heute wirklich noch sinnvoll?
  • Hilft mir dieser Gedanke, mich so zu fühlen, wie ich fühlen möchte?
  • Entspricht dieser Gedanke wirklich den Tatsachen? Welche Beweise oder Gegenbeweise gibt es für diese Gedanken?
  • Hilft mir der Gedanke, meine Ziele wirklich zu erreichen?

Verändere deine negativen Glaubenssätze

Du kannst deine negativen Glaubenssätze durch positive ersetzen: z.B. “Ich darf Fehler machen”, “Ich bin wertvoll”. Dies fällt den meisten aber sehr schwer. Einfacher ist es am Anfang, wenn du deine Glaubenssätze erst einmal umformulierst. Aus “Ich darf keine Schwäche zeigen” wird so “Ich darf Schwäche zeigen”, oder aus “Ich kann das nicht.” wird “Ich kann das noch nicht.” Von “Ich bin nicht sportlich genug” zu “Ich kann lernen, Sport in meinem Leben zu integrieren”.

Am besten „trainierst“ du deine neuen positiven Glaubenssätze täglich, indem du sie dir vorsprichst, aufschreibst und an den Spiegel hängst und gedanklich immer wiederholst. Vielleicht gibt es ein Lied, dass zu deinem neuen Glaubenssatz passt? Dann höre dir dieses Lied einfach täglich an. So kannst du nach und nach deine neuen Glaubenssätze verinnerlichen.

Mache neue Erfahrungen

Um deine neuen Glaubenssätze wirklich zu verinnerlichen, kannst du den Gedanken Taten folgen lassen. Wenn du etwas eben noch nicht kannst, dann lerne es. Mache den Kurs, mache das Training und mache die Weiterbildung, damit du besser wirst. Wenn du sportlich werden willst, dann beginne in kleinen Schritten und lerne es. Melde dich bei dem Yoga-Kurs an, oder mach den Kletter-Anfänger-Kurs mit. Lass dich nicht aufhalten. Die kleinen Erfolge werden dich in deinem neuen Glaubenssatz bestärken.

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Übe dich in Geduld

Oft sind negative Glaubenssätze, welche du seit deiner Kindheit mit dir rumträgst, sehr hartnäckig. Daher habe einfach Geduld mit dir und erwarte nicht zu viel in zu kurzer Zeit. Es braucht Zeit, bis du neue Gedankengänge verinnerlichst. Auf die Dauer wird es dir immer leichter fallen, deine positiven Glaubenssätze zu verinnerlichen, dafür musst du sie aber üben. Damit etwas eine Gewohnheit wird, benötigst du im Schnitt mindestens 21 Tage, um eine neue Routine oder Gewohnheit zu etablieren und weitere 60 - 90 Tage, bis sie wirklich gefestigt ist. Also, lass dich nicht entmutigen!