Fast jeder kennt das Gefühl innerer Unruhe. Gedankenkarussell, innere Anspannung, Gereiztheit, Herzklopfen und Schwitzen sind nur einige der unangenehmen Begleiterscheinungen. Zum Glück gibt es tolle Methoden, um der Unruhe Herr zu werden und vor allem, ihr präventiv entgegenzuwirken.

Warum bin ich innerlich unruhig?

In der Regel ist Stress der Auslöser für innere Unruhe. Oftmals kannst du sogar ziemlich genau den Finger darauflegen, was deine Unruhe ausgelöst hat. Unser Zeitgeist ist auch nicht ganz unschuldig daran, dass immer mehr Menschen immer häufiger von Phasen innerer Unruhe geplagt werden, die mitunter über Wochen anhalten können. Das ist nicht nur anstrengend, sondern kann regelrecht zermürben.

Klassische Auslöser innerer Unruhe

Anstehende Prüfungen, Vorstellungsgespräche oder Präsentationen. Lampenfieber und Prüfungsangst sind wahre Antreiber für innere Unruhe, bis hin zur Blockade. Vielleicht ist es dir auch schon passiert, dass du mitten in der Prüfung das Gelernte vergisst oder während einer Präsentation den Faden verlierst und nicht wieder hineinfindest.

💡Übrigens: Innere Ruhe herzustellen, ist eine wunderbare, präventive Maßnahme, die dir in solchen Momenten helfen kann, die Angst zu bewältigen und gelassen zu bleiben bzw. die Aufregung auf einem erträglichen Level zu halten.

Konflikte im Beruf, im Freundeskreis, in der Familie oder Beziehung. Kaum etwas regt die Grübelschleife und innere Anspannung so sehr an wie Konflikte. Vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum anhalten und keine schnelle Klärung in Sicht ist.

Sorgen um Finanzen, die Arbeit oder deine Zukunft. Um nur einige Beispiele zu nennen, die üblicherweise Sorgen auslösen. Sorgen sind absolute Verstärker innerer Unruhe. Die Unruhe und ihre Symptome führen oft zu noch mehr Sorgen, wodurch ein fieser Teufelskreis entstehen kann.

💡Übrigens: Hast du manchmal das Gefühl, von Sorgen überwältigt zu werden, selbst, wenn es dafür keinen konkreten Anlass gibt? Im Englischen existiert für diesen Zustand sogar ein eigener Begriff: Anxiety. In Deutschland wird diese Erscheinung auch als „Generalisierte Angststörung“ therapeutisch behandelt. Auch hier kann dir innere Gelassenheit und gelernte Ruhe helfen, Anxiety vorzubeugen.

Reizüberflutung durch die Dauernutzung digitaler Geräte und Medien, Großstadtlärm und -hektik. Dieses „zu viel von allem“ muss unser Gehirn irgendwie verarbeiten. Und wenn du dir keine Verschnaufpause gönnst, werden dir Körper und Geist eine Mahnung schicken – und zwar durch innere Unruhe.

Persönliche Herausforderungen wie Unzufriedenheit mit sich selbst, mangelnder Selbstwert und keine Grenzen setzen. Immer „Ja“, statt zwischendurch auch mal „Nein“ zu sagen, hilft nur den anderen, aber nicht dir. Grenzen dürfen wir nicht nur uns selbst setzen, sondern auch unserem Umfeld. Das stärkt übrigens auch deinen Selbstwert, denn du stehst für dich selbst ein. Denk daran: Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben!

Nicht immer ist der Auslöser für innere Unruhe eindeutig. Manchmal können auch mehrere Faktoren einen Zustand innerer Unruhe hervorrufen. Meistens kennen wir aber die Ursache für unsere Unruhe.

Darüber hinaus nehmen wir uns schlicht zu wenig Zeit, um herunterzufahren und für einen inneren Ausgleich zu sorgen. Aussagen wie „Ich weiß nicht, wann ich mal Ruhe finden soll“, sind schnell gesagt, aber nicht immer wahr. Wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist, gibt es bestimmt Möglichkeiten und Zeitfenster, die du für dich und deine innere Ruhe reservieren kannst. Und solltest – dir zuliebe.

Was sind die Konsequenzen innerer Unruhe?

Im Grunde kannst du die Symptome der inneren Unruhe mit den Konsequenzen gleichsetzen. Die meisten Menschen klagen über:

  • Konzentrations- und Schlafstörungen
  • Herzrasen, schwitzige Hände und allgemein Schweißausbrüche
  • Angstzustände bis hin zu Panikattacken
  • Abfallende Leistungsfähigkeit
  • Negative Gedankenschleifen
  • Gereiztheit
  • Antriebslosigkeit und Erschöpfung

Wie wir schon erwähnt haben, können die Symptome selbst die innere Unruhe noch verstärken und im blödesten Fall über Wochen hinweg anhalten.

Welcher Mangel führt zu innerer Unruhe?

Ein Auslöser für innere Unruhe kann auch eine Unterzuckerung sein. Symptome einer Unterzuckerung sind Zittern, Schweißausbrüche, Heißhunger und in manchen Fällen sogar Bewusstseinsstörungen. Hier kannst du (wenn du kein Diabetiker bist!) schnell Abhilfe schaffen. Traubenzucker ist effektiv und hilft schnell. Aber auch ein gezuckertes Getränk wie Orangensaft, Cola oder gesüßter Tee helfen gut gegen Unterzuckerung.

Schlafmangel ist ebenfalls ein großer Auslöser für innere Unruhe. Damit einher geht oftmals ein Vitamin B12 Mangel. Es lohnt sich, bei deinem Arzt des Vertrauens einen Bluttest zu machen, der auf mögliche Mängel ausgerichtet ist. Also nicht nur ein großes Blutbild, sondern konkrete Bluttests auf Mangelerscheinungen und Defizite.

Was genau ist eigentlich innere Ruhe?

Innere Ruhe beschreibt einen Zustand von Ausgeglichenheit, innerem Frieden und mehr Gelassenheit. Sie sorgt vor allem dafür, dass gewisse Dinge dich nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen. Du lernst, anzunehmen und zu akzeptieren, dass einige Umstände sich nicht oder nicht sofort ändern lassen.

„Ich brauche jetzt Ruhe, um herauszufinden, warum ich Ruhe brauche.“

M.A.Mainka

Wie lerne ich, gelassener zu sein?

Indem du einen Zustand innerer Ruhe herstellst. Wir wissen, dass das einfacher gesagt ist als getan. Doch immer nur darüber nachzudenken, hilft dir nicht weiter. Um innerer Unruhe entgegenzuwirken, solltest du dir die Zeit nehmen, Gelassenheit zu praktizieren. Wir zeigen dir die bewährtesten Methoden, um innerer Unruhe ein Schnippchen zu schlagen. Suche dir Methoden heraus, die für dich am besten funktionieren und bleibe offen für solche, die du noch nicht ausprobiert hast – egal, was andere darüber sagen. Hier geht es schließlich um dich.

Erkenne deine Stressauslöser und setze Grenzen

Dieser Punkt ist essenziell, um innere Ruhe wiederherzustellen, weil er zugleich der häufigste Auslöser für Unruhe ist. Irgendetwas hat dich so sehr gestresst, dass dein Körper und dein Geist in eine Art Daueranspannung verfallen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du das Thema angehen kannst. Eine bewährte Methode ist auch hier das Aufschreiben. Notiere dir, welche Bereiche in deinem Leben Stress auslösen. Sei nicht zurückhaltend, sondern schreibe alles auf. Ob Job, Familie, oder persönliche Herausforderungen.

Wenn du deine Stressoren einmal klar und deutlich vor Augen hast, kannst du beginnen, sie Stück für Stück anzupacken und deine Grenzen zu setzen. Das wird dir am Anfang vielleicht schwerfallen, denn solche Verhaltensmuster sitzen tief und haben sich über Jahre in dir eingenistet. Du glaubst nicht, wie gut ein „Nein“ sich anfühlen kann, probiere es unbedingt aus! Auch, wenn du dich am Anfang damit unwohl, vielleicht sogar schlecht fühlst. Das ist nur der Gewohnheit geschuldet.

Sind ganz konkrete Stressoren dabei, dann suche das Gespräch mit Personen, die daran etwas ändern können. Wenn du zu viele Aufgaben im Job übernommen hast, sprich mit der oder dem Verantwortlichen und mache deutlich, dass es zu viel ist.

Wer ein „Nein“ von dir nicht annehmen kann, hat in deinem engsten Kreis nichts verloren – so hart das auch klingt. Wir können es nicht oft genug betonen: Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben und für deine persönlichen Grenzen verantwortlich. Und dafür, wer sie wie überschreitet.

Meditiere dich hin zu innerer Gelassenheit

Da „Meditation“ mittlerweile wie ein Allheilmittel gepredigt wird, löst es bei dir jetzt vielleicht ein Kopfschütteln aus. Dabei wird diese heilsame Praxis nicht umsonst so hoch beworben. Den meisten Menschen fehlt es hier an Geduld und Konsequenz. In der Meditation wird der Geist „trainiert“ – stell ihn dir also wie einen Muskel vor, der erst einmal aufgebaut werden muss.

Meditation entfaltet ihre wunderbare Wirkung vor allem durch regelmäßiges Praktizieren. Sie sorgt nachweislich dafür, dass du langfristig um einiges gelassener bist und Stressoren von außen dich nicht mehr so schnell überwältigen.

Am besten geeignet sind dafür geführte Meditationen, da sie dir den Einstieg immens erleichtern. Denn viele Menschen fühlen sich im ersten Moment noch mehr gestresst, weil sie glauben, beim Meditieren bestimmten Regeln folgen zu müssen. Wir wollen aber Stress reduzieren und nicht noch mehr davon. Nutze dafür entweder bekannte Streaming Plattformen wie YouTube oder denke über die Anschaffung einer App nach wie „Calm“, „Headspace“ oder „Balloon“.

Achtsamkeit schenkt dir mehr Bewusstsein und Bewusstheit

Achtsamkeit kann auf vielen Ebenen stattfinden. Beim Essen, beim Spazieren oder immer wieder zwischendurch im Alltag. Aber gerade der Alltag macht es uns schwer, achtsam zu sein. Und in einem Zustand innerer Unruhe denken wir wohl an alles, aber nicht daran, achtsam zu kauen oder zu gehen.

Eine tolle Methode für Achtsamkeit ist etwas Praktisches. Je konkreter und praktischer du gegen deine innere Unruhe vorgehst, desto effektiver ist das Ergebnis. Journaling ist eine sehr bekannte und beliebte Methode, um Achtsamkeit zu trainieren. Dabei reicht es völlig aus, wenn du morgens und/oder abends ein bis drei Dinge aufschreibst, auf die du dich freust und für die du dankbar bist.

Auch hier ist die Routine wieder das A und O, damit Achtsamkeit ein Teil deiner Gewohnheiten wird und dich langfristig zu mehr Bewusstheit führt.

Eine weitere Möglichkeit – und im Übrigen ziemlich befreiend – ist ein Journal (oder Brief), in dem du alles aufschreibst, was dir durch den Kopf geht und wirklich alles rauslässt. Ja, wir meinen alles! Du darfst schimpfen, fluchen und so richtig auslassend werden. In deinem Journal, das niemand sonst in die Finger bekommt, außer dir. Bedenke, dass es hier nicht darum geht, dich in deinem Kummer zu suhlen oder dich erneut in negative Gefühle hineinzusteigern, sondern sie aus deinem System herauszulassen. Fast wie eine Entgiftung.

In diesem Journal kannst du im Grunde alles aufschreiben, was dir durch den Kopf geht, damit diese Gedanken endlich ein Ventil haben und aufhören in deinem Geist Achterbahn zu fahren. Vergiss darüber nicht, auch die schönen Gedanken aufzuschreiben.

Sport gegen das innere Unwohlsein

Innere Unruhe geht oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, unangenehmes Kribbeln in Bauch- oder Herzregion (leider nicht das schöne) und vermehrtes Schwitzen einher. Dann auch noch Sport machen? Ja, unbedingt sogar! Wenn deine Gesundheit Sport erlaubt, ist eine kleine Trainingseinheit eine echte Kampfansage gegen innere Unruhe.

Welche Sportart oder welches Workout du auswählst, ist dabei ganz dir überlassen. Hier geht es vor allem darum, dass es dir Spaß macht. Sport schüttet nicht nur Endorphine aus, sondern lenkt deine Gedanken weg von Grübeleien und hin zum Hier und Jetzt.

Das geht auch ganz bequem zu Hause. Du findest online sogar „Homeworkouts“, die für hellhörige Wohnungen geeignet sind. Übrigens sorgt Frühsport nachweislich für einen besseren Schlaf. Du kannst ihn aber auch über den Tag oder am frühen Abend machen. Nur nicht zu spät, weil er dann den gegenteiligen Effekt hat und dich munter macht.

Digital Detox zum Herunterfahren (im wahrsten Sinne)

Ja, wir werfen heute mit allerhand Schlagworten um uns. Aber die oft schon überdosierte Nutzung sozialer Medien und digitaler Geräte ist ein großer Verstärker innerer Unruhe. Und außerdem ein Zeitfresser. Erinnerst du dich, als wir zu Anfang sagten, dass es immer eine Möglichkeit oder ein kleines Zeitfenster gibt, das du dir für innere Ruhe reservieren kannst? Das ist eines dieser Zeitfenster. Die eine Stunde, die du auf Instagram, Facebook oder YouTube verbringst, wird jetzt zu deiner Me-Time.

Dabei kann es schon vollkommen ausreichen, das Handy für eine Stunde auszuschalten oder in einen anderen Raum zu legen. Wichtig ist, dass du diese Zeit wirklich bewusst – also achtsam – für dich nutzt und mit etwas verbringst, das dir inneren Frieden schenkt. Wenn deine innere Unruhe nicht zulässt, entspannt ein Buch zu lesen, dann nutze deine Digital Detox Pausen, um aktiv etwas zu machen. Ein Spaziergang im Wald oder Park wäre eine schöne Möglichkeit.

Digital Detox ist eine Methode, die dir vor allem langfristig hilft, die innere Unruhe in den Griff zu bekommen.

Eine Struktur kann den Weg zu innerer Ruhe erleichtern

Wenn die innere Unruhe es dir schwermacht, einen klaren Gedanken zu fassen und zu entscheiden, was du jetzt machen sollst – zuerst Meditieren oder doch lieber Sport? – dann kann eine Struktur genau das richtige für dich sein.

Routinen haben oft einen schlechten Ruf als zu eingefahren. Das stimmt so nicht ganz. Routinen können das Leben und vor allem den Alltag massiv erleichtern, wenn wir einen roten Faden haben, an dem wir uns entlanghangeln können.

Für dich bedeutet das, dir einen Plan für dein Vorhaben zu machen. Auch hier bitte spielerisch und liebevoll und nicht in einer Ich-Muss-Mentalität. Trage dir Zeiten und Vorhaben z.B. bunt im Kalender ein, in denen du deine innere Ruhe praktizieren möchtest – ein Date mit dir selbst, um Self-Care zu betreiben. Betrachte diese Verabredung als genauso wichtig wie das Meeting mit deinem Chef oder das Treffen mit Freunden.

Was tun, wenn man sich nicht entspannen kann?

Die Krux an der inneren Unruhe ist, dass wir uns oft einen sogenannten Instant Relief wünschen. Also eine sofortige Erleichterung oder Veränderung des Zustands. Kein Wunder, er ist ja auch sehr unangenehm. Aber Entspannen und Herunterfahren fallen schwer, wenn das Herz und die Gedanken rasen.

⚠️ Achtung: Mache dir vor allem eines ganz deutlich bewusst – es geht vorüber! Innere Unruhe kann mitunter sehr beängstigend wirken, aber sie kann dir nichts anhaben. Und vor allem wird sie wieder verschwinden. Auch, wenn es sich in diesem Moment nicht danach anfühlt, ist das so sicher wie das Amen in der Kirche.

Wenn du dich so unruhig fühlst, dass du dich z.B. nicht an eine Meditation wagst, dann ist Bewegung tatsächlich dein bester Freund. Das kann die erwähnte Sporteinheit, aber auch schon ein (ausgedehnter) Spaziergang sein. Versuche beim Spazieren eine Route zu gehen, die du noch nicht kennst, damit dein Fokus auf der Strecke liegt und nicht auf deinem inneren Tumult.

Wenn du das Gefühl hast, allein nicht klarzukommen, dann suche dir auf jeden Fall Unterstützung! Das kann ein Coaching sein oder auch eine Therapie, falls du z.B. unter einer Angststörung leidest, die deine innere Unruhe hervorruft.

Bringe für das Lernen innerer Ruhe etwas Geduld, Konsequenz und einen liebevollen Umgang mit dir selbst mit. Bedenke, dass es hier vor allem darum geht, dich für die Zukunft zu wappnen und einen Zustand von mehr Gelassenheit und Ruhe zu erlernen, damit innere Unruhe nur noch eine alte Erinnerung bleibt.

Wir wünschen dir von 💙en ganz viel Gelassenheit und schöne Stunden beim Praktizieren deiner inneren Ruhe.

Dein Listando-Team