Gerade in älteren Häusern findet sich unter dem Erdgeschoss oft ein unbeheizter und ungedämmter Keller. Fehlt gerade die Wärmedämmung an der Kellerdecke, merkst du das an deinen ständig kalten Füßen. Aber nicht nur daran: Das Erdgeschoss gibt permanent Wärme über den Fußboden an den Keller ab. Die Folge: Die Heizung muss vermehrt anspringen, was deine Heizkosten spürbar ansteigen lässt. Was kannst du dagegen tun? Die Lösung ist ziemlich einfach: das Anbringen eines Wärmeschutzes. Durch die Dämmung der Kellerdecke verhinderst du die "Verschwendung" deiner warmen Heizungsluft, erhöhst den Wohnkomfort und senkst die Heizkosten. Bereits nach wenigen Jahren hast du die Kosten dafür wieder ausgeglichen. Außerdem kannst du für die Kellerdeckendämmung Fördermittel beantragen - unter anderem von der KfW.

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Was bringt eine Isolierung der Kellerdecke?

Um den Wohnkomfort zu erhöhen und Energie und Heizkosten zu sparen ist die Dämmung der Kellerdecke die schnellste und einfachste Lösung. Mit einer entsprechenden Dämmung kannst du etwa die Hälfte an Energie sparen. Doch ob ein Wärmeschutz für die Kellerdecke sinnvoll ist oder nicht, hängt von der geplanten Nutzung und Heizart ab:

  1. Handelt es sich um einen unbeheizten Keller, der als Lagerraum dient, solltest du die Decke vollflächig dämmen. Damit schaffst du ein angenehmes Raumklima im darüberliegenden Erdgeschoss und sorgst für warme Füße.
  2. Ist der Keller hingegen beheizt und ein Wohnraum, dann ist die Dämmung des Bodens und der Wände sinnvoll.
Übrigens: Hast du dein Haus nach dem 01.02.2022 gekauft, ist die Dämmung der obersten Geschossdecke verpflichtend, wenn der darüberliegende Raum begehbar ist. Außerdem musst du auch sämtliche Heizungsrohre in einem unbeheizten Kellerraum dämmen (GEG, Gebäudeenergiegesetz).

Wichtig: Du kannst deine Kellerdecke selbst dämmen. Doch die Arbeit muss mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden. Ansonsten drohen Wärmebrücken, Kondenswasserbildung und Schimmel. Daher darfst du auch nur vollkommen trockene Keller dämmen.

Vor- und Nachteile einer Kellerdeckendämmung

Um dein Wohnklima im Erdgeschoss zu erhöhen, kannst du den darunterliegenden Keller auf zwei Arten dämmen. Entweder montierst du Dämmplatten unterhalb der Kellerdecke, was eine Verringerung der Raumhöhe zur Folge hat. Oder du installierst sie im darüber liegenden Erdgeschoss. Die Kellerdeckendämmung von oben ist bei einer Fußbodenerneuerung leicht anzubringen, aber grundsätzlich sehr teuer. Egal, für welche Variante du dich entscheidest, du hast damit Vorteile. Aber auch Nachteile:

Vorteile einer Kellerdeckendämmung

Nachteile einer Kellerdeckendämmung

 Günstig

Verringerung der Raumhöhe

 Verlegung in Eigenregie möglich

Nur bei trockenem Keller möglich

 Spart Heizkosten

Kellertemperatur sinkt weiter ab

 

Lampen und Kabel müssen eventuell neu installiert und verlegt werden

Dämmung der Kellerdecke: Welche Kosten entstehen?

Von unten gedämmt kostet dich die ganze Maßnahme zwischen 18 € und 30 €/m², abhängig vom verwendeten Dämmmaterial und der Dämmmethode. Die Kellerdeckendämmung von oben ist kostspieliger und kommt nur bei niedrigen Kellerräumen oder geplanten Erneuerungen der Fußböden oder generellen Sanierung eines Altbaus zum Einsatz. Hier musst du zwischen 50 € bis 150 €/m² einplanen, je nach Dämmmaterial und Dämmmethode. Dazu kommen die Kosten für einen neuen Boden.

Schluss mit kalten Füßen und hohen Heizkosten mit einer Kellerdeckendämmung
Schluss mit kalten Füßen und hohen Heizkosten mit einer Kellerdeckendämmung

Welches Material eignet sich für die Wärmedämmung der Kellerdecken?

Für die Kellerdeckendämmung gibt es verschiedene Materialien:

  • Polystyrol-Hartschaumplatten, besser bekannt als Styropor und Styrodur. Damit kannst du auch niedrige Kellerräume dämmen, denn Polystyrol-Hartschaumplatten sind sehr dünn. Da sie aber nicht allen Brandschutzanforderungen entsprechen, darfst du sie nicht zur Dämmung der Heizungsräume oder in Fluchtwegen verwenden.
  • Um die Brandschutzvorschriften einzuhalten, verwendest du am besten Mineralwolle-Dämmplatten. Die Faserplatten bestehen aus Glas- oder Steinwolle. Sie gibt es beschichtet und unbeschichtet. Da die beschichteten Platten für die Dämmung sehr schwer sind, musst du sie zusätzlich verdübeln. Das entfällt bei den unbeschichteten Platten. Wegen der Flexibilität der Platten,  kannst du damit selbst unebene Kellerdecken dämmen.
  • Du kannst für deine Sanierungsmaßnahmen aber auch Platten aus Holzwolle, Kokosfasern oder Schafwolle verwenden. Sie haben aber keinen so guten Dämmwert wie die mineralischen Platten.
  • Alternativ kannst du auch eine Einblasdämmung aus Zellulose wählen. Dafür ist aber eine Unterkonstruktion aus Holz notwendig. Und das Einblasen kannst du nicht selbst durchführen. Das übernimmt eine Fachfirma.

Welche Stärke sollte die Kellerdeckendämmung haben?

Die Dicke der Dämmung hängt von der Kellerdecke und dem gewählten Dämmmaterial ab. Bei einer Dämmung von unten sind 4 cm bis 12 cm üblich. Bei einer Dämmung von oben sind 5 cm ausreichend.

Wie werden die Dämmstoffe befestigt?

Je nach Beschaffenheit der Kellerdecke und des Materials gibt es unterschiedliche Montagearten:

  • Bei ebenen Massivdecken werden die Platten an die Unterseite geklebt. Der Untergrund muss trocken, sauber und tragfähig sein. Platten aus Styropor oder Styrodor werden mit Klebemörtel oder mit gebrauchsfertigem Klebeschaum an die Decke geklebt. Platten aus Mineralwolle werden mit Leichtmörtel angeklebt.
  • Bei Altbauten mit Altputz oder Altanstrich müssen die Platten verdübelt werden. Gleiches gilt für schwere Dämmstoffe oder für eine Kellerdeckendämmung, die nachträglich verputzt werden soll.
Die Dämmpatten können für einen besseren Halt noch verdübelt werden
Die Dämmpatten können für einen besseren Halt noch verdübelt werden

Probleme: Leitungen an der Kellerdecke

Rohre und Leitungen, vor allem Heizungsrohre, erschweren eine lückenlose Montage der Dämmplatten. Entweder werden die Dämmstoffe dann passgenau bis zu den Rohren verlegt. Die Fugen zwischen den Dämmplatten und dem Rohr verschließt du mit PU-Schaum. Oder du montierst zunächst Abstandshalter an der Decke, die so dick wie die Leitungen sind. Darauf wird dann der Dämmstoff lückenlos befestigt.

Kellerdecke dämmen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zum Dämmen der Kellerdecke werden folgende Materialien benötigt:

  • Dämmplatten
  • Klebe- oder Leichtmörtel
  • eventuell Einschlagdübel
  • Hammer
  • Zahnspachtel (10 mm Zahnung)
  • Staubsauger
  • Reparaturspachtel
  • Mörteleimer
  • Bohrmaschine mit Rührquirl
  • Zollstock
  • feinzahnige Säge
  • sauberes Reibebrett zum Andrücken
  • Handschleifer
  • feinkörniges Schleifpapier
  • PU-Schaum
  • Cuttermesser
  • Atemschutzmaske

1. Vorbereitung der Kellerdecke

Ehe du die Decke dämmen kannst, müssen alte Farbreste oder bröckelnder Putz entfernt werden. Anschließen werden alle Risse und Löcher sorgfältig mit Reparaturspachtel verschlossen.

2. Mörtel anmischen

Jetzt wird der Mörtel im Mörteleimer angerührt. Es muss eine homogene Masse entstehen. Damit keine Klümpchen zurückbleiben, empfiehlt es sich, den Mörtel mit einer Bohrmaschine mit Rühraufsatz anzurühren.

Die Dämmplatten müssen exakt zugeschnitten werden
Die Dämmplatten müssen exakt zugeschnitten werden

3. Dämmmaterial ausmessen und zuschneiden

Die Platten müssen die gesamte Kellerdecke vollständig und lückenlos abdecken. Deswegen muss die Fläche im Vorfeld mit einem Zollstock genau vermessen werden. So kannst du die richtige Menge kaufen. Bei der Arbeit werden die Dämmmaterialien ebenfalls auf den Millimeter genau ausgemessen und zugeschnitten (Säge). Nur so vermeidest du zu breite Fugen zwischen den Dämmplatten.

4. Dämmstoff montieren und verkleben

Beim Dämmen beginnst du immer in einer Raumecke. Dazu wird die Feder bei Platten mit Nut- und Federsystem in die Nut eingeführt. Um dir die Arbeit zu erleichtern, solltest du möglichst nicht mit einer Feder an der Wandseite beginnen. Andernfalls musst du sie vor dem Verkleben abschneiden.

Vermeide außerdem Kreuzfugen. Dafür werden die Platten im Versatz an der Decke befestigt. Damit das funktioniert, beginnst du die zweite Reihe mit einem halben Element, die dritte Reihe wieder mit einem ganzen Element usw. Zum Montieren des Dämmmaterials trägst du den angerührten Kleber mit dem Zahnspachtel dünn auf die gesamte Rückseite der Platten auf. Insgesamt sollte die Steghöhe des Mörtels 8 mm betragen. Damit die Dämmstoffe die Kellerdecke ordentlich abdichten, drückst du sie zusätzlich mit dem Reibebrett gegen die Decke.

5. Dämmplatten zusätzlich verdübeln

Sobald der Mörtel ausgehärtet ist, kannst du die Platten zusätzlich verdübeln. Bohre dazu mit einer Bohrmaschine passende Dübellöcher durch die Dämmstoffe in die Kellerdecke. Vergewissere dich davor, dass dahinter keine Leitung verläuft. Die Löcher der Dübel in der Dämmplatte verspachtelst du mit Reparaturspachtel.

Alle Fugen müssen sorgfältig versiegelt werden
Alle Fugen müssen sorgfältig versiegelt werden

6. Unebenheiten zwischen den Dämmplatten ausgleichen, Fugen schließen, gedämmte Kellerdecke streichen

Jetzt gleichst du kleinere Unebenheiten mit einem Handschleifer und feinkörnigem Schleifpapier aus. Trage dafür einen Atemschutz. Anschließend müssen die Fugen mit PU-Schaum ausgeschäumt werden. Überschüssigen Schaum entfernst du mit dem Cuttermesser und Schleifpapier. Sobald der Schaum trocken ist, kannst du die Decke streichen, verkleiden oder verputzen.

Gewölbte Kellerdecke dämmen

Herkömmliche Platten kannst du leider nicht ohne Weiteres für die Dämmung einer gewölbten Kellerdecke verwenden. Das funktioniert nur durch das Abhängen der Decke mit einer Lattenkonstruktion. Der Zwischenraum wird anschließend mit einer Einblasdämmung oder Dämmstoffmatten verfüllt. Zum Schluss wird alles mit Gipskartonplatten verkleidet.

Alternativ kannst du übrigens auch Dämmstoffe aufsprühen. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Spray-On-Verfahren. Das kann aber nur eine Fachfirma.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema Kellerdeckendämmung

Wie dämme ich eine Kellerdecke am besten?

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Am besten dämmst du die Kellerdecke von unten mit Mineralstoffmatten oder Hartschaumplatten.

Welche Dämmung sollte ich für eine Kellerdecke verwenden?

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Als Dämmstoff für die Kellerdeckendämmung eignen sich Mineralstoffplatten aus Steinwolle, Holzwolle, Schafwolle oder Hartschaumplatten. Letzte sind wegen des geringen Brandschutzes aber nicht für Heizräume und Fluchtwege geeignet.