Eine Lampe anzuschließen ist im Grunde genommen nicht schwierig. Da du hier aber mit Elektrizität arbeitest, solltest du wissen, was du hier tust. Das beginnt schon mit den unterschiedlichen Kabeln der Lampe. Wie müssen diese mit den Kabeln aus der Wand verbunden werden? Was ist, wenn aus der Decke nur zwei Kabel ragen, an der Lampe aber drei sind. Und wie stark musst du die Schrauben an der Lüsterklemme festziehen? Wir erklären dir in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung genau, worauf du beim Anbringen einer neuen Leuchte achten musst. Aber auch, welche Fehler du tunlichst vermeiden solltest.

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Neue Lampe anschließen: das richtige Werkzeug

Um eine alte oder neue Lampe an der Decke oder Wand anzuschließen brauchst du das richtige Werkzeug. Das sind:

  • ein passender, isolierter Schraubendreher
  • ein Phasenprüfer
  • eine geeignete Spitzzange
  • eine Abisolierzange
  • ein Seitenschneider
  • Lüsterklemmen und Isolierband
  • Aderendhülsen und eine Quetschzange
  • eine Leiter
  • eine Abzweigdose oder ein Verteilerbaldachin

Außerdem benötigst du:

  • Für kleinere Wand- und Deckenleuchten Schrauben mit passenden Dübeln zur Wand oder Decke.
  • Für große Hänge- oder Pendelleuchten Schraubhaken.

Wichtig: Bei Gipskartonwänden empfehlen wir dir spezielle Hohlraumdübel.

Manche kleine Leuchte kannst du auch mit speziellen Klebestreifen, ohne Bohren, an der Wand befestigen. Achte beim Kauf unbedingt auf das zulässige Maximalgewicht des Herstellers. Sonst fällt die Lampe irgendwann wieder herunter.

Ehe es nun losgeht, solltest du aber wissen, was die unterschiedlichen Farben der Kabel bedeuten.

neue Leuchte montieren
Lampe anschließen: Welche Farbe bedeutet was.?

Was bedeuten die verschiedenen Kabelfarben, Kürzel und Symbole?

Meist ragen drei Kabel aus Wand oder Decke. Alle mit unterschiedlichen Farben. Diese werden Adern genannt. Beim Anschließen einer Lampe musst du die richtigen Kabel mit der Lampe befestigen. Doch welche Farbe bedeutet was?

  1. Gelb-grün: Diese Ader ist der Schutzleiter (PE) und für die „Erdung“ zuständig. Daher wird er umgangssprachlich auch Erdung genannt. Diese verhindert einen Kurzschluss und sorgt zugleich bei einem Defekt dafür, dass sich vor allem moderne Metalllampen elektrisch laden. Manchmal ist das Erdungskabel auch noch rot.
  2. Braun: Dieses Kabel, braun oder schwarz ummantelt, ist die Phase (L). Darüber fließt später der Strom in die Leuchte.
  3. Blau: Der meistens blaue Neutralleiter (N), führt Strom von der Lampe weg und schließt den Stromkreis. Bei älteren Installationen kann die Ummantelung auch grau sein.

Aber warum sind manche Kabel entweder braun oder schwarz ummantelt? Das vorgegebene Farbschema ist erst seit 1965 gültig. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Farben der Ummantelungen immer mal wieder geändert.

Auch mehr als drei Adern sind möglich

Es gibt auch Wohnungen oder Häuser, in denen gibt es 4 Adern. Hier gilt:

  • Grün-Gelb: Erdung (PE)
  • Blau: Neutralleiter (N)
  • Braun: Außenleiter (L1)
  • Schwarz: Außenleiter (L2)

Ohne Erdung verraten dir die Farben der Aderleitungen in den Kabeln die Zuteilung:

  • Blau: Neutralleiter (N)
  • Braun: Außenleiter (L1)
  • Schwarz: Außenleiter (L2)
  • Grau: zusätzlich vorhanden

Kein Neutralleiter: Klassische Nullung

Die separate Erdung in der Hauselektrik kam erst nach dem 2. Weltkrieg. In diesen Fällen gibt es manchmal auch nur zwei Kabel. Die Farben sind dann wie folgt:

  • Grau: Nullleiter und Erdung
  • Braun/Schwarz: Außenleiter (L)

Hier wurde die Erdung (PE) und der Neutralleiter (N) kombiniert - was aber nicht ganz ungefährlich ist. Wird eine solche klassische Nullung in einer Dosenklemme unterbrochen, liegt auf dem geerdeten Lampengehäuse der eingeschalteten Leuchte eine lebensgefährliche 230 V Spannung an. Seit dem 1. Mai 1973 müssen daher in Deutschland bei allen neuen Elektroinstallationen Schutzleiter (grün-gelb) bis zur Steckdose/Leuchte führen. Das muss aber nur im Falle einer Sanierung nachgeholt werden. Solltest du aber auf solch eine Konstellation stoßen, kann es hilfreich sein, einen Profi um Rat zu bitten.

Lampe Elektriker Kosten
Stets die richtigen Kabel zusammenschließen

Lampe befestigen - Kabel verbinden

Wenn es nun darum geht, eine Lampe zu montieren, musst du einen Blick auf die Schutzklassen werfen. Diese stehen am Schirm oder an der Halterung. Diese bedeuten:

  • Schutzklasse I: Die Lampe hat eine Erdung.
  • Schutzklasse II: Die Lampe hat eine verstärkte oder doppelte Schutzisolation. Meist fehlt der Anschluss für den Schutzleiter.
  • Schutzklasse III: Die Lampe arbeitet mit einer Schutzkleinspannung unter 50 Volt. Ein Schutzleiter darf nicht angeschlossen werden.

Wie wird eine Lampe richtig angeschlossen?

Beim Arbeiten mit Elektrizität solltest du immer gewisse Sicherheitsstandards beachten. Dazu gehören:

  • Das Abschalten des jeweiligen Stromkreises durch Entfernen der richtigen Sicherung. Alternativ kannst du auch einfach den FI-Schalter umlegen.
  • Damit niemand die Sicherung wieder aktiviert, solltest du entweder einen Zettel am Sicherungskasten anbringen. Oder entsprechend deiner Familie Bescheid geben.
  • Kontrolliere vor dem Bohren immer den Verlauf der Stromkabel in der Decke oder in den Wänden. Das funktioniert am besten mit Wandscanner.

Nun kann es losgehen.

Schritt 1: Sicherung für die Lampe entfernen

Noch bevor die alte Lampe demontiert wird, muss die Sicherung raus. Teste mit einem Phasenprüfer, ob auch wirklich kein Strom mehr fließt.

Schritt 2: Lampe abschließen

Jetzt kannst du die alte Lampe entfernen und, falls du weitere Löcher bohren musst, mit einem Wanddetektor den Verlauf der Stromleitung überprüfen.

Schritt 3: Anschließen der Lampe

Montiere die Lampe an der mitgelieferten Halterung. Hast du aber Wände oder Decken aus Gipskarton, brauchst du spezielle Hohlraumdübel. Auch Kippdübel genannt.

Lampe anschließen
Ohne Lüsterklemmen kannst du eine Lampe nicht anschließen

Schritt 4:  Kabel mit Lüsterklemme verbinden

Die Lüsterklemme verbindet die Leitung von der Lampe mit den Anschlusskabeln aus der Decke. Dafür müssen die Kabel mit den gleichen Farben verbunden werden. Dazu benötigst du die Lüsterklemme, in die du ein Stück der Kabeladern einklemmst. Liegen zu wenig Kupferkabel frei, kannst du mit der Abisolierzange ein Stück der jeweiligen Kunststoffummantelung entfernen (abisolieren).

Zunächst musst du bei stromzuführenden Deckenkabeln den Schutzleiter, anschließen. Die jeweiligen Drähte werden mit den Schrauben der Lüsterklemme fixiert und so am Herausrutschen gehindert. Jetzt die Drähte der L-Phase (liefert den Strom), anschließen. Das ist das braune oder schwarze Kabel aus der Decke und an der Lampe. Zum Schluss wird der Nullleiter (N), blau oder grau, fixiert. Kontrolliere am Ende noch mal, ob die kleinen Schrauben der Lüsterklemme alle fest sitzen.

Tipp: Hast du nur zwei Adern, verbinde zunächst den Schutzleiter der Lampe mit dem Nullleiter. Und dann den Stromleiter (L).

Schritt 5: Lampe ein- und ausschalten

Hast du alle Kabel mit der Lampe verbunden, wird die Leuchte noch festgeschraubt, Lüsterklemme und die letzten Zentimeter der angeschlossenen Kabeladern mit Isolierband umwickelt, der Kabeldeckel am Lampenkabel hochgeschoben, ein Leuchtmittel (LED oder Halogenlampe) wird eingedreht und anschließend die Funktion getestet. Vergiss dafür nicht, die Sicherung wieder einzulegen. Und eventuell musst du auch noch den Lichtschalter betätigen. Hast du alles richtig gemacht, sollte die Lampe funktionieren.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema Lampe anschließen

Wie wird eine Lampe mit zwei Adern angeschlossen?

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Gerade wenn die Lampe in einem Altbau montiert werden soll, findest du meist nur 2 Deckenkabel. Das sind die L-Phase und der Nullleiter. Dieser übernimmt hier auch gleich die Erdung. Ist das der Fall, darfst du nur eine schutzisolierte Lampe anschließen. Hierzu wird der Schutzleiter allein in die Lüsterklemme geschraubt. Im Zweifel solltest du die Leuchte anschließen lassen.

Wie kann ich das Lampenkabel verlängern?

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Um ein Zimmer voll auszuleuchten, entscheiden sich viele, eine Deckenlampe anzuschließen. Wenn diese nicht mittig im Zimmer hängen soll, kann es aber sein, dass das Lampenkabel nicht reicht. Dafür musst du ein entsprechend langes, mehradriges Kabelstück zur Verlängerung und eine flache Anschlussdose montieren. Letztere wird am Deckenauslass befestigt. Dann werden, wie schon beschreiben, die Kabel an die Lüsterklemme angeschlossen. Nun wird noch das Verlängerungskabel mit den zwei oder drei Adern bis zum neuen Anschlusspunkt der Lampe gelegt. Bist du dir bei diesem Schritt unsicher, solltest du besser einen Elektriker um Rat fragen.

Was bedeutet bei einer Lampe L und N?

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L steht bei der Lampe für die L-Phase und ist die Abkürzung für line conductor. Das braune oder schwarze Kabel bringt den Strom für die Lampe. Dagegen transportiert der Nullleiter (N), grau oder blau, den Strom von der Lampe wieder weg. N steht für "neutral".

Was passiert, wenn ich L und N vertausche?

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Hast du L und N vertauscht, dann funktioniert deine moderne LED-Leuchte nicht.