Du möchtest in deinem Garten, in deiner Einfahrt oder auf deiner Terrasse selbst Pflastersteine verlegen? Gute Entscheidung, bevor du weiter durch den Matsch laufen musst! Flächen und Wege aus Pflastersteinen sind nicht nur schön anzusehen, sie erlaube es dir auch, trockenen Fußes und mit sauberen Schuhen ins Gartenhaus zu gelangen, oder bilden eine ebene Hof- oder Carportfläche. Auch gepflasterte Terrassen kannst du mit schönen Verlegemustern ansprechend gestalten. Pflaster verlegen ist kein Hexenwerk, als versierter Heimwerker kannst du leicht deine Einfahrt pflastern oder deinen Gartenweg pflastern.

Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du die Pflastersteine selbst verlegen kannst und worauf du achten musst.

Die 3 besten Pflasterer in der Nähe 2023 (Preisvergleich)
Über 19 Bewertungen für Pflasterer in der Nähe 2023 ✓ Vergleiche Profile und erhalte kostenlos Angebote.

Pflastersteine verlegen: Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Pflastersteinen hast du ein solides Fundament für Wege, Einfahrten und sogar für die Terrasse.
  • Du kannst mit Verlegemustern deine Pflasterfläche optisch schön gestalten.
  • Du musst sorgfältig planen und vorbereiten, damit das Ergebnis solide und stabil wird.

Welches Material benötige ich?

Für die Pflasterarbeiten benötigst du folgendes Werkzeug:

  • Schnurnägel
  • Fäustel
  • Zollstock
  • Ölkreide/Bleistift
  • Maurerschnur
  • Wasserwaage
  • Abziehlatte
  • Abziehstange
  • Gummihammer
  • Rüttelplatte mit Gummimatte
  • große Flex, Nassschneidetisch oder Steinknacke
  • Schaufel
  • Spaten
  • Besen
  • Kelle
  • Eimer
  • Minibagger (Mieten im Baumarkt)

Diese Material benötigst du für deine Pflasterarbeiten:

  • Schottertragschicht, Körnung: 0/32 mm oder auch 0/45 mm
  • Splitt ⅖ mm
  • Pflastersteine
  • Fugensand oder Fugensplitt

Welche Verlegemuster gibt es bei Pflasterarbeiten?

Wusstest du, dass das Wort Pflaster aus dem Althochdeutschen stammt und Mörtel oder Fußboden bedeutet? Heutzutage versteht man unter einem Pflaster den Belag für private oder öffentliche Verkehrswege. Dabei können die Steine in unterschiedlichen Verlegemustern oder Verbänden verlegt werden, damit erzielst du eine schöne Optik. Die bekanntesten Muster sind:

Läuferverband

Läuferverband
Läuferverband

Der Klassiker ist der Läuferverband. Dabei setzte du die Steine gleichmäßig in einzelnen Bahnen leicht versetzt zueinander, wie beim Bau einer Mauer. So bilden sich keine Kreuzfugen. Wenn du dabei die Pflastersteine längs statt quer verlegst, entsteht auch wenig Verschnitt. Wenn du eine besonders stabile Fläche oder einen stabilen Weg pflastern möchtest, dann ist der Läuferverband deine erste Wahl.

Blockverband

Das Muster Blockverband sieht wie ein Schachbrettmuster aus
Das Muster Blockverband sieht wie ein Schachbrettmuster aus

Ein Blockverband ist vergleichsweise einfach aufgebaut. Du setzt bei diesem Verlegemuster immer zwei Steine zu einem Quadrat zusammen. Die jeweils daneben liegenden Steine sind um 90 Grad gedreht. Bei diesem Muster entsteht kein Verschnitt und du kannst die Breite des Weges oder der Fläche einfach nach dem Muster ausrichten. Fertig, wirkt der Blockverband wie ein Schachbrettmuster.

Fischgrätverband

Fischgrätverband
Fischgrätverband

Ein sehr schönes, aber auch aufwendiges Muster ist der Fischgrätverband. Die Steine stoßen bei diesem Verlegemuster gegenläufig aneinander. Wenn du die Pflastersteine diagonal verlegst, entsteht viel Verschnitt. Besonders für befahrene Flächen wie die Einfahrt ist der Fischgrätverband gut geeignet.

Flechtverband

So gelegt, hast du keine großen Lücken im Flechtverband
So gelegt, hast du keine großen Lücken im Flechtverband

Wenn das Regenwasser gut versickern soll, dann ist der Flechtverband für deinen Gartenweg gut geeignet. Denn hier entstehen zwischen den einzelnen Steinen immer kleine Lücken mit einer großen Fugenbreite, die du mit Kies als Fugenmaterial auffüllen kannst. Daher wird der Flechtverband auch Sickerverband genannt. Dabei legst du an einen senkrechten Stein mittig einen waagerecht und umgekehrt. Alternativ kannst du einen geschlossenen Flechtverband legen, in diesem Fall arbeitest du mit unterschiedlich großen Steinen.

Kreismuster

Kreismuster sind ein schöner Hingucker
Kreismuster sind ein schöner Hingucker

Als besonderer Hingucker auf deiner Terrasse ist ein Kreismuster die Wahl. Dies solltest du nur versuchen, wenn du ein geübter Heimwerker bist. Dabei setzt du als Erstes ein Quadrat aus vier Steinen und verlegst anschließend die restlichen Steine in Kreisform um das Quadrat drumherum.

Schuppenmuster

Das Schuppenmuster ist sehr auffällig
Das Schuppenmuster ist sehr auffällig

Ein weiteres sehr auffälliges Muster ist das Schuppenmuster in der Pflasterfläche. Dabei setzt du als Erstes die äußeren Steine und füllst anschließend die Fläche von oben nach unten in Kreisform auf. Ideal zur Geltung kommt das Muster, wenn du für die äußere Reihe anders farbige Pflastersteine verwendest.

Wilde Verbände

Wilder Verband mit unterschiedlich großen Pflastersteinen
Wilder Verband mit unterschiedlich großen Pflastersteinen

Bei wilden Verbänden verwendest du unterschiedlich große Pflastersteine und folgst bei der Verlegung keinem vorgegebenem Muster. Die Steine liegen ohne eine bestimmte Richtung, so erhältst du eine interessante Optik für deine Pflasterfläche. Verlege die Steine einfach, wie es dir in den Sinn kommt. Du kannst zum Beispiel auch wilden Bruchstein verwenden, dann ist der wilde Verband zwar aufwendiger zu legen, denn damit eine zusammenhängende Pflasterfläche entsteht, musst du die unregelmäßigen Steine genau aussuchen oder anpassen.

Pflastersteine verlegen Schritt-für-Schritt-Anleitung

Jetzt geht es an das Verlegen der Pflastersteine, wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie es funktioniert.

1. Schritt: Die Fläche mit Richtschnüren abstecken

Damit du für das Fundament genau weißt, wo du ausheben musst, solltest du als Erstes mit einer Schnur die Fläche oder den Weg abstecken, der später gepflastert werden soll.

2. Schritt: Untergrund entsprechend vorbereiten

Egal ob du deine Pflastersteine im Splittbett oder fest in Mörtel verlegen möchtest, du brauchst als Untergrund ein stabiles Fundament: das Pflasterbett. Wenn du keinen verdichteten Untergrund hast, dann sinken die Steine mit der Zeit ab und es entstehen Materialschäden.

Für ein solides Fundament ist es notwendig, dass du den Teil der Fläche, die du pflastern möchtest, aushebst und anschließend mit der Rüttelplatte verdichtest. Dabei sollte die Tiefe des Aushubs mindestens 40 cm betragen, so hält die Fläche auch starker Belastung, wie bei einer Hofeinfahrt, stand. Bei weniger starken Belastungen, wie bei einem Gartenweg, reicht oft ein Aushub von 20 cm bis 30 cm.

Für den Aushub kannst du im Baumarkt einen Minibagger mieten oder bei kleineren Flächen in mit der Schaufel und Spaten vornehmen. Achte auf ein ganz leichtes Gefälle, so kann der Regen besser abfließen.

Zur Verdichtung des Untergrundes und der Pflasterfläche solltest du diese mit einer Rüttelplatte abrütteln. Du kannst Rüttelplatten oft in jedem Baumarkt mieten.

3. Schotterschicht befüllen

verdichte die Schotterschicht mit der Rüttelplatte bevor du den Verlegesand aufbringst
verdichte die Schotterschicht mit der Rüttelplatte bevor du den Verlegesand aufbringst

Die ausgehobene Fläche befüllst du nun mit einer Schotterschicht, welche ca. 10 - 12 cm unter dem Rand der Oberfläche endet. Anschließend verdichtest du die Schotterschicht ebenfalls mit der Rüttelplatte. Passe die endgültige Höhe der Schotterschicht an die Höhe der verwendeten Pflastersteine an.

4. Verlegesand oder Verlegesplitt anlegen

Verlegesand oder Verlegesplitt gleicht die unterschiedlichen Höhen aus
Verlegesand oder Verlegesplitt gleicht die unterschiedlichen Höhen aus

Auf die verdichtete Schotterschicht kommt jetzt eine ca. 5 cm hohe Lage Verlegesand oder Verlegesplitt. Diese Schicht gleicht die unterschiedlichen Höhen der verschiedenen (Natur-)Steine aus. Bevor du mit dem Verlegen der ersten Steine beginnst, solltest du darauf achten, dass du diese Schicht ebenfalls abgezogen (eingeebnet) hast.

5. Verlege die Randsteine

Für das Verlegen der Randsteine solltest du immer eine Rückenstütze aus Magerbeton anbringen. Denn ohne eine Randbegrenzung, kann es sein, dass die Steine wandern. Die Pflastersteine, welche als Einfassung dienen, sollten immer eine Rückenstütze aus Beton haben, so erreichst du eine hohe Stabilität der gepflasterten Fläche.

6. Pflastersteine im Muster deiner Wahl verlegen

Klopfe die Pflastersteine mit einem Gummihammer leicht an
Klopfe die Pflastersteine mit einem Gummihammer leicht an

Anschließend kannst du alle Pflastersteine problemlos selbst verlegen. Wähle ein Muster vorher aus und klopfe sie mit einem Gummihammer in den Untergrund ein. Dabei bestimmst du die Größe der Fugen selbst.

7. Gepflasterte Fläche mit der Rüttelplatte verdichten

Nach dem Pflastern wird mit der Rüttelplatte verdichtet
Nach dem Pflastern wird mit der Rüttelplatte verdichtet

Jetzt wird die gepflasterte Fläche mit der Rüttelplatte abgerüttelt und verdichtet, so sinken die Steine auch noch etwas ab und haben anschließend alle die gleiche Höhe.

8. Imprägniere die Pflastersteine

Du kannst die Pflastersteine nun imprägnieren, um sie zu versiegeln.

9. Fugensand einfegen

Fugensand einfegen
Fugensand einfegen

Im letzten Schritt wird in die Fugen der Pflastersteine noch Quarzsand (Brechsand) eingekehrt. Anschließend wässerst du diesen, so härtet er aus.

Was kostet das Pflastersteine verlegen?

Der Preis hängt immer von deinem verwendeten Material und der Größe deiner Fläche für die Pflastersteine ab. Betonsteine findest du im Fachhandel schon für 10 bis 20 € pro m². Für Naturstein können die Kosten bei bis zu 100 € pro m² liegen. Sand und Splitt sind allerdings vergleichsweise günstig zu bekommen, so kostet ein Sandsack maximal 10 € und Splitt gibt es meist schon ab 3 € pro m². Für die geliehene Rüttelplatte und den geliehenen Minibagger fallen natürlich noch Leihgebühren an.

Was kostet ein Pflasterer? (Preise 2023) | Listando
Du benötigst einen Pflasterer und möchtest mehr über die möglichen Kosten erfahren? 💸 Infos & Preise (inkl. pro Stunde) auf Listando.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Pflasterarbeiten

Wie werden Pflastersteine richtig verlegt?

arrow_up arrow_down

Das wichtigste ist ein stabiles Fundament aus Splitt und Kies unter den Pflastersteinen von 20 bis 40 cm, je nach Belastung der Fläche. Anschließend kommt Verlegesplitt oder Verlegesand auf die verdichtete Fläche (Rüttelplatte!). Erst danach beginnt das eigentliche Pflastern. Auch das Pflaster musst du anschließend mit einer Rüttelplatte einebnen. 

Wie viel Schotter und Split unter Pflastersteine?

arrow_up arrow_down

Eine Basis aus Schotter sollte mindestens 20 bis 40 cm dick sein. So gewährleistet du, dass die Steine nicht wandern und das Wasser gut in den Untergrund abfließt. 

Was ist der richtige Unterbau zum Pflastern?

arrow_up arrow_down

Je nach Belastung und Bodenbeschaffenheit nimmst du als Unterbau zum Pflastern eine 20 bis 40 cm starke Tragschicht aus Kies, Splitt und/oder Schotter.