Möchtest du weniger Energie verbrauchen und Strom sparen, solltest du zunächst deinen aktuellen Stromverbrauch kennen. Daran erkennst du, ob du überdurchschnittlich viel oder sogar wenig Energie verbrauchst. Auch bei einem Umzug in eine kleinere oder größere Wohnung kann das Wissen nützlich sein. Wie du deinen Stromverbrauch berechnen kannst, verraten wir dir in diesem Text.

Wie kannst du deinen Stromverbrauch berechnen?
Um deinen eigenen durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch berechnen zu können reichen laut dem Bund der Energieverbraucher folgende 3 Werte:
- Wohnfläche in Quadratmeter
- Haushaltsgröße (wie viele Personen leben unter einem Dach).
- Zahl aller Elektrogeräte
Damit kannst du den Verbrauch sehr exakt bestimmen.
Stromverbrauch berechnen: Anleitung
Zur Berechnung des jährlichen Durchschnittsverbrauchs verwendest du am besten die vom Bund der Energieverbraucher zur Verfügung gestellte Formel.
- Multipliziere deine Wohnfläche in m² mit 9 Kilowattstunden (Wohnfläche in m2 x 9 kWh).
- Berechnen den Pro-Kopf-Verbrauch: Multipliziere dafür die Personenzahl des Haushaltes mit 200 kWh. Bei einer elektrischer Warmwasserbereitung ersetze die 200 kWh durch 550 kWh (Personenzahl x 200 kWh oder Personenzahl x 550 kWh).
- Berechnen nun den Stromverbrauch aller Geräte im Haushalt (Haushaltsgeräte x 200 kWh).
- Addiere alle Ergebnisse miteinander.
Alternative Möglichkeiten, deinen Stromverbrauch zu bestimmen
Alternativ zur Formel vom Bund der Energieverbraucher kannst du den Jahresverbrauch auch überschlagen. Notiere dir dafür den Zählerstand, um deinen Tages-, Wochen- und Monatsverbrauch bestimmen zu können. Mit diesen Werten kannst du deinen Verbrauch annähernd bestimmen:
- Tagesverbrauch in kWh x 365
- Wochenverbrauch in kWh x 52
- Monatsverbrauch in kWh x 12
Wenn dir auch diese Berechnung zu kompliziert ist, kannst du dich einfach an den Vergleichswerten aus dem Stromspiegel orientieren. Diese verraten dir, wie viel Kilowattstunden Strom unterschiedlich große Haushalte pro Jahr im Schnitt verbrauchen.
Stromverbrauch eines Ein-Personen-Haushalts
- Einfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 2.500 kWh
- Einfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 2.300 kWh
- Mehrfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 2.000 kWh
- Mehrfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 1.500 kWh
Stromverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts
- Einfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 3.600 kWh
- Einfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 3.000 kWh
- Mehrfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 3.000 kWh
- Mehrfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 2.100 kWh
Stromverbrauch eines Drei-Personen-Haushalts
- Einfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 4.500 kWh
- Einfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 3.600 kWh
- Mehrfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 3.900 kWh
- Mehrfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 2.600 kWh
Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts
- Einfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 5.000 kWh
- Einfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 4.000 kWh
- Mehrfamilienhaus mit elektrischer Warmwasseraufbereitung: 4.500 kWh
- Mehrfamilienhaus ohne elektrische Warmwasseraufbereitung: 3.000 kWh
Stromverbrauch präzise bestimmen, ganz ohne Berechnung
Sind dir die Durchschnittswerte zu ungenau, kannst du dir ein Strommessgerät kaufen. Gute Modelle gibt es bereits ab 20 €. Mittlerweile verleihen auch viele Verbraucherzentralen derartige Messgeräte.
Zur Ermittlung des Stromverbrauchs eines Gerätes, steckst du das Messinstrument zwischen Steckdose und das angeschaltete Gerät/Gerät im Standby. Für exakte Werte solltest du die Messungen über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholen.
Eine Alternative dafür sind smarte Steckdosen. Auch damit kannst du den Stromverbrauch einzelner Geräte genau bestimmen und über einen längeren Zeitraum hinweg überwachen, ohne ständig selbst aktiv die Messung durchführen zu müssen. Je nach Modell kannst du dir den täglichen, wöchentlichen oder monatlichen Verbrauch des jeweiligen Gerätes in einer App auf deinem Smartphone anzeigen lassen.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema Stromverbrauch berechnen
Wie berechne ich den Stromverbrauch von einem Gerät?
Um den Stromverbrauch von einem Gerät zu berechnen, verwendest du diese Formel: Stromkosten im Jahr in kWh = Stromverbrauch (kWh) x aktueller Strompreis pro kWh Beispiel: Ein moderner PC mit 70 Watt Leistung (0,07 kW) läuft täglich 4 Stunden im Jahr. Dein aktueller Strompreis liegt bei 38 Cent/kWh. 0,07 kW x 4 Stunden x 365 Tage im Jahr = 102,2 kWh 102,2 kWh x 0,38 € = 38,84 €
Wie berechnet man den Stromverbrauch in kWh?
Die Kilowattstunde (kWh) gibt den Energieverbrauch pro Stunde an. Das Problem: Der Verbrauch eines Gerätes wird in Watt angegeben. Um die Kilowattstunde zu kennen, muss der Geräteverbrauch zunächst in Kilowatt umgerechnet werden. 1 Kilowatt sind 1.000 Watt. Also musst du die Wattangabe deines Gerätes durch 1.000 teilen. Hat ein Staubsauger 1.500 Watt, sind das 1,5 Kilowatt. Um nun den Stromverbrauch pro Stunde zu berechnen, musst du den Kilowattwert (1,5 in unserem Beispiel) mit der Laufzeit des Gerätes multiplizieren. Beispiel: Der Staubsauger mit 1,5 Kilowatt läuft 3 Stunden. Das sind dann 4,5 kWh.
Wie berechne ich den Stromverbrauch in Euro?
Um deinen Stromverbrauch in Euro zu berechnen, multiplizierst du deinen Stromverbrauch vom Zähler/von einem Gerät mit deinem gängigen Strompreis.
Wie viel Watt benötigt ein Kühlschrank pro Tag?
Ein moderner Kühlschrank mit dem Energielabel A verbraucht etwa 90 kWh/Jahr. Das sind ca. 240 Wattstunden am Tag. Ein älteres Modell mit dem alten Label A+ (entspricht dem heutigen C), verbraucht doppelt so viel – also 180 kWh/Jahr.
Wie viel Watt benötigt ein Herd?
Ein neuer Elektroherd verbraucht bei 30 Minuten Betrieb 0,5 Kilowattstunden. Bei alten Modellen mit Gusseisen-Platten ist der Stromverbrauch um ca. 50 Prozent höher. Und bei einem Induktionsherd ist er rund 20 % niedriger.
Was kostet ein Fernseher pro Stunde an Strom?
Beim Stromverbrauch, und dementsprechend mit den Kosten eines Fernsehers ist vorrangig die Technologie entscheidend. Alte Röhren oder Plasmabildschirme sind echte Stromfresser. Deutlich geringer ist der Verbrauch eines LED- oder LCD-Fernsehers. Gleiches gilt für OLED-Modelle. Aber auch die Größe spielt eine Rolle. Gerade bei LCD-Geräten steigt der Energieverbrauch mit der Größe der Bildschirmdiagonale an. Deutlich geringer sind hier die modernen OLED-TVs. Hier leuchten die einzelnen Pixel nur dann, wenn sie auch wirklich gebraucht werden. Unabhängig davon kannst du den Leistungsbedarf deines Fernsehers und somit auch dessen Kosten abschätzen. Ist der TV zwischen 50 bis 55 Zoll groß, verbraucht er im Betrieb mindestens 60 Watt. Das macht bei einem Strompreis von 40 Cent 2,3 Cent Stromkosten/Stunde. Bereits ein 65-Zöller verbraucht rund 80 Watt. Das wären dann bei 40 Cent 3,2 Cent pro Stunde.