Saugen, wischen, abstauben; dass wir regelmäßig unsere eigenen vier Wände reinigen, ist selbstverständlich. Aber was ist mit dem energetischen Hausputz? Wohin mit der negativen Energie, die sich anstaut? Viele schwören hier auf das energetische Reinigen und Harmonisieren des Räucherns. Wie du das am besten umsetzt und wann ein Räucherritual sinnvoll ist, erfährst du hier.

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Ein reinigendes Ritual mit langer Tradition

Wer den Sinn hinter Räucherritualen verstehen möchte, muss einen Blick zurückwerfen. Viele Menschen sind sich gar nicht bewusst, wie tief diese Rituale mit unserer Geschichte verwurzelt sind. In vielen Kulturen hat das Räuchern eine lange Tradition und auch heute noch Bestand.

Es gehört tatsächlich zu den ältesten Heilmethoden der Menschheit. Bitten um Schutz, reiche Ernte und Gesundheit wurden 'per fumum', also mithilfe des Rauches in Räucherritualen gen Himmel ausgesandt.

Aus Schutz vor Pest und Seuchen wurde Räucherwerk wie Myrrhe, Rosmarin, Beifuß, Lorbeer, getrocknete Salbeiblätter oder Weihrauch verwendet, um böse Geister und Krankheitsdämonen abzuwehren. Nach Krankheiten wurde das Zimmer sorgfältig ausgeräuchert und gereinigt. Noch heute ist das Räuchern eng mit rituellen Zeremonien verbunden, um negative Energien zu lösen, Orte zu reinigen oder zu segnen und Verbindung mit den Ahnen herzustellen.

Räuchern als modernes Ritual

Im 21. Jahrhundert ist davon nur noch ein Bruchteil übriggeblieben. Trotzdem: Viele schwören auch heute noch auf die energetische Hausreinigung.

Hier ist es wichtig, zu verstehen, dass jede Emotion eine Schwingung hat, die in der Luft zurückbleibt – wie eine Staubschicht auf Möbeln. Oft geht es um Wut, Stress oder Ärger, manchmal sind es Energien, die andere Menschen in deiner Wohnung hinterlassen. Alles, was an einem Ort passiert, bleibt in gewisser Weise als Schwingung dort zurück - für empfindsame Menschen oft deutlich spürbar. Diese Schwingungen kannst du mit dem Ausräuchern deiner Wohnung bereinigen und positive bestärken.

Was bringt das Wohnung ausräuchern?

Räuchern hat neben Tradition in vielen Fällen etwas mit Energiearbeit zu tun. Die Wirkung wissenschaftlich zu belegen ist deswegen eher schwierig. Trotzdem: Nicht umsonst hat sich dieses Ritual so lange, bis in unser Zeitalter, gehalten. Ziel ist es, deine eigenen vier Wände von negativen Emotionen und fremden Energien zu befreien. Nach dem Räuchern soll sich die Umgebung 'leichter' anfühlen, mehr Harmonie im Haus herrschen und negative Energie nicht mehr spürbar sein.

Für viele reicht es schon, dem Rauch dabei zuzusehen, wie er langsam aus den Fenstern steigt - symbolisch für all das, was losgelassen und verabschiedet wird.

Wann sollte ich die Wohnung ausräuchern?

Einen Anlass brauchst du im Grunde keinen. Allerdings gib es Zeiten, in denen sich ein Gang mit dem Räucherwerk durch die Wohnung wirklich anbietet:

  • Umzug: Wenn du eine neue Wohnung beziehst, ist es wichtig, diese nicht nur zu putzen, sondern auch energetisch zu reinigen. So können etwaige negative 'Überbleibsel'     vom Vorbesitzer gehen und du kannst Platz für deine Energie schaffen.
  • Nach Trennung oder einem Streit: Der Ausdruck 'dicke Luft' kommt nicht von ungefähr – und diese solltest du schleunigst loswerden. Räuchern kann dich symbolisch beim Loslassen unterstützen und Trost schenken.
  • In und nach Stressphasen: Wenn der Kopf aus allen Nähten platzt, kann das Räuchern wieder für Klarheit sorgen. Oft lichtet sich mit dem Nebel in der Wohnung auch der Nebel im Kopf.
  • Unwohlsein ohne Grund: Hast du dich in einer Umgebung schon einmal grundlos unwohl gefühlt? Ein kaltes Gefühl, ein Schauer, eine Schwere in der Luft? Die Räume energetisch zu reinigen kann hier helfen, negative Schwingungen zu vertreiben, um das Raumgefühl und das Wohlbefinden zu verbessern.
  • Neumond: Viele machen gern ein monatliches 'Reset' - oft verbunden mit einem gründlichen Putz von Haus und Wohnung. Neumondenergie bietet sich für ein Reinigungsritual an, weil auch mit dem neuen Mondzyklus Platz für neue Energie geschaffen wird.
  • Raunächte und Jahreswechsel: Die Raunächte um Weihnachten und Neujahr sind die Zeit, in der die viele Menschen eine Räucherung vornehmen, meistens mit Myrrhe und Weihrauch.

Kann ich beim Ausräuchern der Wohnung etwas falsch machen?

Außer, dass du aus Versehen deine Wohnung abfackelst? Ein paar Brandflecken im Teppich hast? Nein. Du solltest aber ein paar Dinge beachten:

  • Vorsicht Entzündlich: Halte immer ein feuerfestes Gefäß unter dein Bündel, denn durch das Anzünden lösen sich die Blätter. Achte auch bei Räuchergefäßen darauf, dass keine Funken auf Möbel oder Boden überspringen. Falls du kein Räuchergefäß hast, funktioniert notfalls auch ein Topf oder eine kleine Pfanne zum Drunterhalten.
  • Der richtige Zeitpunkt: Zum Räuchern brauchst du Ruhe. 'Zwischen Tür und Angel' oder zwischen zwei Terminen ist also keine gute Idee. Es heißt ja nicht umsonst „Ritual“ – also genieße es auch als solches und nimm dir bewusst Zeit.
  • Kinder und Haustiere: Wenn möglich sollten die Kleinsten der Familie oder vierbeinige Mitbewohner während des Ausräucherns ausquartiert werden.
  • In der Schwangerschaft: Generell spricht nichts dagegen. Schwangere sollten sich aber dennoch genau informieren, welche Kräuter und Harze bedenkenlos sind. Bestimmte Kräuter, z.B. Beifuß, können frühzeitige Wehen auslösen.

Die verschiedenen Räucherarten

Beim Räuchern gibt es mehrere Methoden, die du anwenden kannst:

  • Räucherpfanne: Hierfür brauchst du entweder glühende Kohle oder Glut aus dem Ofen. Diese gibst du in deine Räucherpfanne und streust dein Räucherwerk darüber, bis Rauch entsteht.
  • Räucherbündel: Getrocknete Kräuterbündel gibt es fertig zu kaufen. Dieses musst du nur am Ende des Bündels anzünden und bläst die Flamme gleich wieder aus, sodass nur die Spitze glimmt.
  • Stövchen: Hier legst du eine fertige Räuchermischung oder ein Harz auf ein Sieb. Das Teelicht im Gefäß wärmt die Kräuter und setzt dadurch die ätherischen Öle frei.
  • Räucherschale: In einer feuerfesten Schale entzündest du deine Räucherkohle. Das Räuchergut kommt direkt auf die glimmende Kohle.
  • Räucherstäbchen und Duftkegel

🕯 Merke: Das Räuchern mit Räucherstäbchen oder mit dem Stövchen wirkt eher harmonisierend. Möchtest du deine Wohnung wirklich reinigen, solltest du das mit einem Räucherbündel oder einer Räucherpfanne angehen. Sieh es so: das eine ist der Swiffer für zwischendurch, das andere der Dyson Staubsauger.

Kraut und Harz: das richtige Räucherwerk für energetische Reinigung

Bei dem mittlerweile herrschenden Überfluss an Angebot kann man schnell durcheinanderkommen. Aber auch hier kannst du nichts falsch machen. Es gibt tolle vorgefertigte Mischungen, auf die du zurückgreifen kannst, oder fertig gebundene 'Smudging Sticks' - also getrocknete Kräuterbündel oder fertige Räuchermischungen.

Weißer Salbei

Der Klassiker unter dem Räucherwerk und wird meistens für Reinigungsrituale eingesetzt. Weißer Salbei wirkt, als würde man eine Festplatte überspielen – die Energie quasi auf Null setzen. Für eine gründliche Reinigung also perfekt! Der Haken: Weißer Salbei ist bei uns nicht heimisch und muss aus Amerika importiert werden. Für mehr Nachhaltigkeit kannst du auch auf heimischen Salbei oder Beifuß zurückgreifen

Palo Santo

Auch als heiliges Holz bekannt - es steht sogar unter Naturschutz. Wegen der hohen Nachfrage wird es dennoch abgeholzt. Deswegen empfiehlt es sich, anstelle von Palo Santo die heimische Zirbe zu verwenden.

Weihrauch, Myrrhe, Kampfer und Dammar

... sind nur ein minimaler Bruchteil aus unendlich vielen verschiedenen Harzen, die du verwenden kannst. Weihrauch und Myrrhe sind das Yin / Yang unter den Harzen - Weihrauch männlich, Myrrhe weiblich. Kampfer klärt mit seinem scharfen Geruch den Geist und Dammar bringt wieder Licht in schwere Gemüter. Möchtest du auch hier auf heimische Harze zurückgreifen, kannst du Harze von Fichten, Tannen oder Kiefern verwenden und diese bei einer Wanderung auch selbst ernten und trocknen.

Nadeln und Kräuter

Räuchermischungen gibt es en masse. Schlaffördernder Lavendel, liebliche Rose, beruhigende Kamille wirken harmonisierend und ausgleichend. Für eine Reinigungsmischung bietet sich Beifuß, Rosmarin, Ysop, Thymian und Wacholder gut an. Für ein duftendes Waldbaden in deiner Wohnung nimmst du Baumnadeln und Harze, und ein paar Zirbenspäne.

Anleitung zum energetischen Reinigen: Wie räuchere ich die Wohnung aus?

Vorerst: Nimm dir Zeit. Achte darauf, dass du ungestört bist, also: Handy auf lautlos, To-Do-List erstmal abgehakt (oder beiseitegelegt), Radio und Fernseher haben ausnahmsweise Pause. Sei beim Räume ausräuchern wirklich bei der Sache und denk daran, warum du deine Wohnung energetisch reinigen möchtest. Denk an die negative Energie, die du verabschieden und an die gute, die du begrüßen möchtest. Dann kannst du loslegen:

  • Achte darauf, dass alle Fenster geschlossen sind.
  • Nimm dir ein Räucherwerk deiner Wahl, dein Kräuterbündel oder dein feuerfestes Räuchergefäß mit der Räuchermischung, und entzünde es. Achtung: Es soll glimmen, nicht brennen!
  • Beginne in einem beliebigen Zimmer
  • Gehe nun mit deinem Räucherwerk im Uhrzeigersinn durch den Raum. Nimm dir hier einen Ausgangspunkt, an dem du dich orientierst (z.B. die Tür) und gehe dann im Uhrzeigersinn – also nach rechts gewandt - bis du den ganzen Raum geräuchert hast.
  • Achte auf Ecken, Nischen und Türrahmen, denn genau dort 'hängen' alte Energien sehr gerne. Eine große Feder oder ein Fächer können dir helfen, dass der Rauch sich gleichmäßig verteilt. Optional kannst du dir ein Glöckchen oder eine Rassel nehmen, und regelmäßig damit Laut geben. Energien, die statisch sind, werden durch Geräusche aufgelockert.
  • Gehe von Raum zu Raum durch die ganze Wohnung. Achte darauf, was dein Innerstes zu dir sagt. Hast du an manchen Stellen das Gefühl, länger verweilen zu wollen? Möchtest du durch einen bestimmten Raum zwei Mal gehen? Gehe hier ganz intuitiv vor.
  • Wenn du in jedem Raum warst und das Gefühl hast, 'fertig' zu sein, dann lösche dein Räucherwerk. Ein Räucherbündel drückst du einfach aus, ähnlich einer Zigarette. Kohle oder Glut in einer Räucherpfanne löscht du mit ein wenig Wasser.
  • Öffne alle Fenster und Türen in deiner Wohnung. Das Lüften kann, je nach Rauchintensität, einige Stunden dauern. Sei nicht besorgt, wenn der Geruch tagelang in den Räumen hängt – das ist normal und vergeht wieder.

Wie oft sollte ich die Wohnung ausräuchern?

Oft kannst du Folgendes bereits während dem Ausräuchern beobachten: Der Rauch 'steht' in manchen Räumen mehr, als in anderen und löst sich auch beim Lüften nur schwer auf. In diesem Fall ist es oft notwendig, das Ritual zu wiederholen. Möchtest du das Räume räuchern in deinen regelmäßigen Hausputz integrieren, bietet sich ein Mal im Monat, z.B. zu Neumond gut an. Mit der Zeit wirst du merken, dass sich dein Gespür für deine Umgebung verändert. Das heißt, dass du intuitiv wissen wirst, wann es wieder an der Zeit ist, sprichwörtlich den Rauch aufgehen zu lassen.

Nach der energetischen Reinigung: Positive Energie einladen

Zeit für frische Energie! Wenn man geputzt hat, sollte man nicht gleich wieder mit schmutzigen Schuhen durch die Wohnung laufen. Nachdem du die Wohnung gereinigt hast, solltest du dafür sorgen, dass die neue Energie auch lange erhalten bleibt.

Deswegen: Gut und ausgiebig lüften, auch in den Tagen danach! Eine Duftlampe oder ein Diffuser mit ätherischen Ölen wie Lavendel, Orange oder Ylang Ylang ist nicht nur angenehm für das Nervensystem, sondern wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Der Duft vertreibt außerdem den Rauchgeruch schneller.

Hast du die großflächige Reinigung mit weißem Salbei oder einer Reinigungsmischung erledigt, kannst du zusätzlich mit einem Stövchen räuchern. Räuchermischungen mit Rose, Zirbe, Kamille, Orangenschalen und Myrrhe wirken ausgleichend auf Körper und Seele und schließen das Ritual harmonisch ab.

Eine Prise Salz zum Abschluss

Salz bündelt negative Energie. Nimm dir also nach der Reinigung ein paar kleine Schälchen mit grobem Meersalz und verteile sie auf die Räume in deiner Wohnung. Wenn du möchtest, kannst du einen Tropfen ätherisches Öl darauf träufeln. Achte darauf, das Salz ca. alle vier Wochen zu wechseln.

Verbindest du dein Ritual mit einem Hausputz, achte darauf, Staub und Spinnweben zu entfernen. Beides steht energetisch für Starre und Stillstand und sollte aus der Wohnung entfernt werden. Auch die Spinnennetz-Bewohner (so nützlich sie auch sein mögen), ab unters Glas und adieu.

Alles nur Schall und Rauch? Vielleicht probierst du dich einfach selbst an einem Räucherritual und lässt es auf dich wirken. Viel Spaß beim 'Rauch aufgehen lassen'!

FAQs - Häufig gestellte Fragen zum "Wohnung ausräuchern"

Wann darf man nicht räuchern?

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In deinen eigenen vier Wänden kannst du im Grunde räuchern wie du möchtest. Gesetzlich gibt es diesbezüglich kein Verbot. Um den Frieden in der Nachbarschaft zu wahren, solltest du deinen Nachbarn aber wenigstens über dein Vorhaben Bescheid geben. Oft können die meisten den Geruch nicht einordnen und verständigen im schlimmsten Fall die Feuerwehr oder die Hausverwaltung – was teuer werden kann. Gibst du den Nachbarn vorher Bescheid, können sie außerdem ihre Wäsche aus dem Garten oder vom Balkon nehmen. Immerhin zieht der Rauch nach draußen.

Stillende, Schwangere und Kleinkinder sollten zur Sicherheit auch eher Abstand nehmen. Das Räuchern an sich ist im geringen Maße nicht schädlich, aber hier gehe lieber immer auf Nummer Sicher.

Wie räuchert man nach Streit?

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Nach einem Streit bietet es sich sehr an, ein Räucherritual durchzuführen. Dadurch kannst du angestaute Emotionen und Wut besser loslassen. Bevor du beginnst, führe dir noch einmal genau die Emotionen und die Situation vor Augen. Dann lasse sie bewusst los – oft hilft es, nach dem Räuchern dem Rauch dabei zuzusehen, wie er hinauszieht. So kann auch dein Ärger sprichwörtlich 'verrauchen'.

Als Mischung eignet sich hier Weihrauch, Salbei, Kampfer, Königskerze, Lavendel und Eukalyptus.

Was sage ich beim Räuchern?

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Auch hier gilt - gehe im Kopf bewusst durch, weswegen du räuchern möchtest. Vielen Leuten hilft es, dabei ein, zwei Sätze zu sagen. Für mehr positive Energie in deiner Wohnung kannst du zum Beispiel immer wieder 'Ich lade Neues ein und lasse Altes gehen' sagen. Eine Alternative wäre 'Ich lasse alles los, was nicht zu mir passt und bin offen für Neues'.

Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch - gehe ganz nach Gefühl. Denk über deinen Satz - oder dein Mantra - nach, bevor du dein Räucherritual beginnst. Ob du den Satz dabei laut aussprichst oder nur denkst, ist dir überlassen.

Kann ich Räucherstoffe selbst herstellen oder sammeln?

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Ja, viele Menschen ziehen es vor, ihre eigenen Räucherstoffe aus Kräutern, Harzen und anderen natürlichen Materialien zu sammeln oder herzustellen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, nur Pflanzen zu verwenden, die sicher und ungiftig sind.

Kann das Ausräuchern gesundheitliche Vorteile haben?

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Während der Hauptzweck des Ausräucherns energetisch ist, berichten manche Menschen von verbesserten Atembedingungen und einem allgemeinen Gefühl von Wohlbefinden. Allerdings sollten Allergiker und Asthmatiker vorsichtig sein und im Zweifelsfall vorher einen Arzt konsultieren.