Styropor wird häufig als Verpackungsmaterial, für Deckenplatten oder als Dämmmaterial zur Fassadendämmung verwendet. Dementsprechend gibt es zwei unterschiedliche Kategorien: mit Flammenschutzmittel behandeltes EPS und unbehandeltes Styropor. Je nach Art unterscheidet sich die Entsorgung.

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Mit oder ohne Flammschutzmittel

Gerade in hohen Räumen wird Styropor gerne zur Absenkung der Deckenhöhe verbaut. Aber auch zur Dämmung kommt das Material gerne zum Einsatz. So kommt es immer wieder vor, dass bei Renovierungen oder Umbauten größere Mengen Styropor entsorgt werden müssen. Genau hier wird es knifflig. Denn vor allem alte Styroporplatten wurden bis 1993 mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und 2015 mit Hexabromcyclododecan (HBCD) als Flammschutzmittel behandelt. Diese persistenten organischen Schadstoffe gehören zu den riskantesten chemischen Verbindungen. Da Deckenplatten in Gebäuden vor dem Verbot oft strenge Brandschutzvorschriften erfüllen mussten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ältere Platten HBCD enthalten. Davon ausgenommen ist Styropor für Verpackungszwecke.

Wie kannst du erkennen, ob das Styropor belastet ist?

Da Hexabromcyclododecan (HBCD) seit 2008 gemäß dem Europäischen Chemikalienrecht als besonders bedenklicher Stoff unter der REACH-Verordnung identifiziert ist, müssen sowohl Hersteller als auch Händler über die Verwendung dieses Stoffes in allen Produkten informieren.

Zudem bestimmt Anhang I der POP-Verordnung ((EG) Nr. 850/2004), dass HBCD in Dämmmaterialien aus expandiertem Polystyrol (EPS), die bis zum endgültigen Verbot in zwei bis drei Jahren noch verkauft werden, kenntlich gemacht werden muss. Darüber hinaus ist ab dem 22. Juni 2016 mit der POP-Verordnung generell das Inverkehrbringen von neuem HBCD-haltigem extrudiertem Polystyrol (XPS) verboten.

Derartige Kennzeichnungen fehlen bei bereits verbautem Polystyroldämmstoff jedoch. Um zu erkennen, ob und welches Flammschutzmittel verwendet wurde, hilft nur eine chemische Analyse. Dazu wurde ein spezieller Schnelltest mittels Röntgenfluoreszenzanalyse entwickelt, der direkt auf der Baustelle durchgeführt werden kann.

Gesetzliche Regeln zur Entsorgung von behandeltem Styropor

Ist das verbaute Material behandelt, gilt:

  • HBCD-haltiges Styropor muss gesondert entsorgt werden.
  • Es darf nur zu speziell zugelassenen Verbrennungsanlagen gebracht werden.
  • Die Demontage, der Transport und die Anlieferung des Materials bei der Verbrennungsanlage muss schriftlich fixiert werden.

Zusätzlich gilt:

  • Alle zu entsorgenden Styroporplatten dürfen nicht verunreinigt sein. Dies gilt sowohl für belastete als auch unbelastete Platten.
  • Ist dies nicht der Fall, entsteht ein sogenannter Mischabfall, dessen Entsorgung fünfmal so teuer sein kann, wie die Entsorgung von reinem Bauschutt oder unvermischtem Styropor.

Wer entsorgt Styropor

Styropor, etwa Warmhalteboxen eines Lieferservices oder Styroporchips aus Verpackungen darf jede Privatperson selbst im Gelben Sack entsorgen. Gleiches gilt für Styroporkügelchen. Größere Mengen bringst du zum Wertstoffhof. Dabei können geringe Entsorgungskosten anfallen. Meist sind das 5 € bis 15 €.

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Nicht sortenreines Styropor, etwa ein alter Fahrradhelm, sind hingegen ein Fall für die Restmülltonne. Das betrifft auch stark verschmutzte Styroporverpackungen.

Und wie sieht es mit der Entsorgung von behandelten Styroporplatten aus? Hier sind der Wertstoffhof oder spezielle Sammelstellen die richtige Wahl. Dabei kannst du dich entscheiden, ob du das Material selbst zur Müllsammelstelle bringst, oder, wegen einer etwaigen Nachweispflicht, die Arbeit doch lieber den Profis überlässt. In der Regel sammeln diese das belastete Material in einem verschließbaren Container, ehe es abtransportiert wird. Der Container kostet dich, je nach Region, zwischen 100 € bis 250 €.