Leider kommt es immer wieder vor, dass eine Wasserleitung platzt, doch was ist dann für dich zu tun? Lies in unserem Beitrag, wie du sofort reagieren kannst, um den Schaden zu begrenzen.

Gerade im Winter bei Schnee, Eis und klirrender Kälte frieren Wasserleitungen gerne ein. Daher ist die Gefahr eines Rohrbruchs besonders im Winter am größten.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Stelle sofort das Wasser ab, wenn du einen Rohrbruch vermutest
  • Dokumentiere den Schaden und melde ihn bei der Versicherung
  • Welche Versicherung zuständig ist, hängt davon ab, ob du Mieter oder Eigentümer bist.
  • Ob eine Versicherung zahlt, hängt davon ab, welches Rohr betroffen ist.
  • Bei Schäden an Wänden ist die Gebäudeversicherung zuständig, bei Schäden an den Möbeln die Hausratversicherung
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Was tun bei einem Rohrbruch?

1. Wasser abstellen

Trinkwasserleitungen solltest du möglichst schnell und nahe der Schadstelle absperren. Zum Beispiel direkt unter dem Waschbecken, am WC oder in der Küche. Wenn dies nicht möglich ist, weil die Ursache für den Wasseraustritt nicht ersichtlich ist, dann bleibt dir nur, den Haupthahn im Keller zuzudrehen. So verhinderst du den weiteren Durchfluss von Wasser in den Rohren. Falls die Hauptleitung eines Mietshauses betroffen ist, solltest du umgehend die Hausverwaltung informieren.

2. Wohnung schützen

Anschließend kannst du die betroffenen Möbel und Sachen in Sicherheit bringen. Wische bereits ausgetretenes Wasser mit Handtüchern auf und verhindere eine weitere Ausbreitung. Stöpsel zur Sicherheit alle elektronischen Geräte aus und decke die betroffenen Möbel ab. Bei einem Wasserschaden ist das oberste Gebot zu verhindern, dass er sich weiter ausbreitet.

Wenn das Wasser schon im Raum steht, dann ist Vorsicht geboten! Jetzt darfst du den Raum nicht betreten, denn es besteht die Gefahr eines Stromschlags durch elektrische Geräte. Nimm zuerst die Sicherungen heraus, allerdings nur, wenn dies gefahrlos möglich ist. Erst danach kannst du mit der Beseitigung der Schäden beginnen.

3. Schaden dokumentieren und melden

Dokumentiere die Schäden, indem du die betroffene Stelle fotografierst und dir Notizen machst. Diese kannst du der Versicherung später vorlegen. Wichtig ist, dass du noch nichts wegwirfst.

4. Anrufen

Melde den Schaden schnellstmöglich an deinen Vermieter, Hausverwaltung und Versicherung. Bei der Versicherung genügt in der Regel ein Anruf, welche Versicherung genau zuständig ist, hängt von den Umständen ab.

Nur in Notfällen solltest du die Feuerwehr rufen. Wenn zum Beispiel so viel Wasser aus dem Haus fließt, dass dieses nicht von den Bewohnern aus eigener Kraft abgeschöpft werden kann, dann ist dies ein Notfall, für den die Feuerwehr zuständig ist.

5. Rohrbruchstelle finden

Nun musst du das betroffene Rohr finden. Ob du das Rohr selbst reparieren kannst, es reparieren lässt oder das betreffende Rohr austauschen musst, siehst du am besten nach einer Untersuchung mit einer Kamera, oder wenn du das Rohr freigelegt hast. Du darfst nichts reparieren, bevor die Versicherung vom Schaden weiß und Vorschläge zum weiteren Vorgehen gemacht hat.

In den meisten Fällen reicht es, wenn du nach dem Absperren der Wasserleitung den Installateur rufst. Er ist der Fachmann und kommt in Notfällen prompt zur Hilfe.

6. Reparaturen durchführen (lassen)

Oft müssen die betroffenen Räume nach einem Wasserschaden professionell getrocknet sowie renoviert werden. Hierfür solltest du Experten beauftragen, denn wenn Feuchtigkeit in der Wohnung bleibt, kann sich schnell Schimmel bilden.

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Was sind die Ursachen für eine geplatzte Wasserleitung?

Wasserleitungen platzen aus unterschiedlichen Gründen, zum Beispiel, weil sie nicht frostsicher verlegt wurden oder sie zu alt sind. Verzinkte Wasserleitungen aus Zink können mit der Zeit korrodieren, so wird das Material schwächer und irgendwann hält die Leitung dem Wasserdruck nicht mehr stand und platzt. Auch Rohre aus Kupfer oder Kunststoff haben zwar eine längere Lebensdauer, können aber ebenfalls irgendwann kaputt gehen.

Wie erkenne ich das geplatzte Rohr?

Du findest die geplatzte Wasserleitung im Haus schnell, weil sich an der betroffenen Wand oft ein Wasserfleck bildet. Schwieriger wird es, wenn sich das geplatzte Rohr in der Erde befindet. Hier ist der Schaden oft nicht so offensichtlich. Oft wird der Rohrbruch erst bemerkt, wenn der Wasserverbrauch ungewöhnlich hoch ist oder eine Stelle im Garten besonders aufweicht.

Für eine Rohrortung gibt es verschiedene Möglichkeiten je nach den örtlichen Gegebenheiten:

  • Akustische Leckortung: mit einem Bodenmikrofon werden hier die Schallwellen erfasst.
  • Rohrbruchortung mit Hilfe von Gas: Dabei werden die Rohre mit einem Gasgemisch gefüllt. Anschließend meldet ein Sensor, wo das Gas austritt.
  • Thermografie: Mit diesem Verfahren werden Temperaturunterschiede sichtbar.

Wer zahlt bei einem Rohrbruch den Schaden?

Wenn du Hausbesitzer bist, dann solltest du eine Versicherung abschließen, welche Schäden von geplatzten Wasserleitungen übernimmt. Dies können unterschiedliche Versicherungen sein, die Hausratversicherung zahlt beispielsweise nur den entstandenen Schaden an der Einrichtung. Die Gebäudeversicherung übernimmt die Kosten der Reparatur. Wenn der Schaden außerhalb des Hausanschlusses entstanden ist, dann übernimmt die Gemeinde oder der Wasserversorger die Regulierung des Schadens.

Zuständige Versicherungen bei einem Rohrbruch

Je nachdem, ob du Eigentümer oder Mieter bist, sind unterschiedliche Versicherungen bei einem Rohrbruch zuständig:

  • Gebäudeversicherung: diese deckt Schäden am Gebäude und durchfeuchtete Wände ab und zahlt die Beseitigung von Schimmel, wenn dieser durch den Rohrbruch hervorgerufen wurde.
  • Hausratversicherung: deckt die Schäden an Möbeln und Hausrat und mitvermieteten Gegenständen.
  • Haftpflichtversicherung: leistet bei Leitungswasserschäden, wenn diese anliegende Personen in Mitleidenschaft ziehen.