Die Kosten für die Entfernung eines Graffitis liegen zwischen 30 € und 100 € pro Quadratmeter. Dabei kommt es auf den Untergrund und den Aufwand an.

Was ist zu tun, wenn du ein Graffiti an deinem Haus oder deinem Eigentum entdeckst?

Zunächst bleibt festzuhalten, dass das Aufsprühen eines Graffitis an einer dafür nicht vorhergesehenen Stelle, eine Straftat darstellt. Es ist eine Sachbeschädigung (§ 303 StGB), kann aber auch eine „gemeinschädliche Sachbeschädigung“ darstellen (§ 304 StGB). Es gilt also zunächst diese Straftat bei der Polizei anzuzeigen. Eine Dokumentation mittels Fotos ist ratsam und sinnvoll. Anschließend solltest du es deiner Versicherung melden beziehungsweise mit dieser Rücksprache halten. Gegebenenfalls übernimmt diese anteilig oder sogar komplett die Kosten für die Entfernung. Diese hat auch kompetente Ansprechpartner und Kooperationen mit Firmen, welche fachgerecht Graffitis entfernen können. Wichtig ist, es handelt sich bei der entfernten Farbe um Sondermüll. Die bei der Reinigung entstehenden Abwässer müssen aufgefangen werden. Eine separate Entsorgung ist unabdingbar.

Wer muss Graffiti entfernen?

Grundsätzlich sollte es eine qualifizierte Fachfirma durchführen. Diese sind in der Lage, chemische Stoffe aufzutragen und fachgerecht anzuwenden. Dabei werden Graffitientferner genutzt, welche die aufgesprühten Farben und Lacke unterwandern oder lösen. Diese sollten biologisch abbaubar sein. Diese Firmen verfügen auch über die nötigen Materialien, um die Farb- und Lackreste aufzufangen und fachgerecht zu entsorgen.

Wie entfernt man Graffiti von Beton?

Das Besprühen von Sichtschutzwänden, Lärmschutzwänden oder auch Waschbetonwänden kommt sehr häufig vor. Dahingehend stellt sich die Frage, wie man diese Graffitis schnell entfernen kann. Eine beliebte Methode ist die Entfernung mittels Heißwasser-Hochdruck. Dabei werden zunächst Reinigungsmittel aufgetragen und, nach einer Einwirkzeit mittels eines Hochdruckreinigers das Graffiti entfernt. Anschließend sind Schattierungen des Graffitis weiterhin zu sehen. Diese werden dann erneut mit einem Reinigungsmittel behandelt. Der Vorgang muss gegebenenfalls mehrfach wiederholt werden.

Wer bezahlt die Entfernung eines Graffitis? Welche Versicherung zahlt bei Graffiti?

Grundsätzlich musst du die Kosten selbst tragen. Es gibt aber zwei Möglichkeiten, bei denen du dir die Kosten erstatten lassen kannst.

  • Der Verursacher wird von der Polizei festgenommen oder identifiziert. In diesem Fall kannst du dir im Rahmen eines Zivilverfahrens die Kosten für die Entfernung einklagen, sodass der Verursacher diese übernehmen muss.
  • Du hast eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen, in welcher explizit der Passus Vandalismus / Vandalismusschäden aufgeführt ist. In diesem Falle wird deine Versicherung die Kosten für die Entfernung des Graffitis übernehmen.

Wie kann ich mich vor hohen Kosten schützen?

Dazu musst du zunächst selbst etwas investieren. Aufgrund der Vielzahl von Sachbeschädigungen durch Graffiti hat die Industrie diverse Schutzmittel gegen Graffiti entwickelt. Grundsätzlich funktionieren diese Mittel alle nach dem gleichen Prinzip. Es werden mehrere Schutzschichten von einem flüssigen oder gelförmigen Mittel aufgetragen. Dieses verschließt die Poren und bildet nach dem Aushärten, eine dünne Schicht. Es handelt sich dabei um eine Trennschicht. Aus diesem Grund werden diese Mittel auch Trennschichtbilder genannt und können im Fachhandel erworben werden. Dort solltest du dich in jedem Fall beraten lassen. Nicht jeder dieser Trennschichtbilder ist für jeden Untergrund geeignet. Zusätzlich unterscheidet man noch in drei Möglichkeiten der Beschichtung:

  • Temporäre Trennschichtbilder / Schutzsysteme
  • Semi-Permanente Trennschichtbilder / Schutzsysteme
  • Permanente Trennschichtbilder / Schutzsysteme

Worin liegt der Unterschied?

Diese Mittel müsstest du zwei bis drei Mal auftragen, sodass sich eine mehrschichtige Schutzschicht bildet. Diese verhindert dann, dass sich die Farbe oder der Lack direkt mit dem Mauerwerk, dem Putz oder dem Beton verbindet. Somit kann die Farbe nicht ins Mauerwerk eindringen. Die entstandene Trennschicht ist leicht zu reinigen. So kannst du die Farbe ganz einfach mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Bedenke aber bitte die örtlichen Umwelt- bestimmungen. Nachteil der temporären Mittel ist, wie es der Name schon sagt, dass sie zeitlich begrenzt sind und nach jeder Entfernung eines Graffitis neu aufgetragen werden müssen. Die Kosten für diese Mittel liegen bei ca.10 € pro Quadratmeter.

Der semi-permanente Schutz ist besonders gut geeignet für Naturstein. Aus diesem Grund wird er oft bei denkmalgeschützten Objekten benutzt. Er ist aber auch genauso für alle anderen Oberflächen wie z. B. Beton oder Klinker geeignet. Der Vorteil ist, dass die aufgetragenen Schichten weiterhin Wasserdampfdurchlässig sind. Das Grundprinzip ähnelt dem des temporären Schutzsystems. Zunächst wird die Oberfläche imprägniert und anschließend mit einer sogenannten Opferschicht überzogen. Diese Schicht wird dann mit dem Graffiti abgetragen und sollte anschließend erneuert werden. Allerdings funktioniert es auch ohne Erneuerung bei Zuhilfenahme von Reinigungsmitteln. Somit muss nicht nach jeder Entfernung eines Graffitis die Opferschicht erneuert werden.

Ein permanenter Graffiti-Schutz hat den großen Vorteil, dass er bis zu 5 Jahre hält, ohne erneuert werden zu müssen. Der Nachteil ist, dass diese Mittel meist eine geringe Wasserdiffusion aufweisen und sie somit den Feuchtigkeitsaustausch zwischen Hauswand und Umgebung reduziert. Dahingehend sollte man sich unbedingt informieren, welches dieser Mittel für das jeweilige Objekt geeignet ist. Uneingeschränkt empfehlenswert ist sie für Mauern und beispielsweise Denkmäler.

Problematisch ist auch ein Neuanstrich des Hauses. Dafür muss die permanente Schutzschicht entfernt werden, welches deutlich mühsamer ist als bei den beiden anderen Trennschichtbildern. Eine permanente Beschichtung kann durchaus 20 € pro Quadratmeter kosten.

Bei allen drei gilt: Der Schutz ist unsichtbar und die Flüssigkeit wird an der Oberfläche gehalten. Somit wird eine Reinigung deutlich erleichtert.

Nice to know:

Die Gütegemeinschaft Anti-Graffiti e.V. hat ein eigenes Gütezeichen entwickelt. Damit werden nur Mittel geprägt, welche von einem Fachpersonal einer Qualitätsüberprüfung unterzogen wurden. Dabei wird auch auf Umweltfreundlichkeit geachtet.

Wie hoch ist die Strafe für Graffiti?

In § 303 StGB heißt es: „Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“Dies trifft auf das illegale Sprühen von Graffiti zu. Allerdings kann ergänzend noch der § 123 StGB, der Hausfriedensbruch hinzukommen. Wer gegen den § 304 StGB „Gemeinschädliche Sachbeschädigung“ verstößt, kann zu einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren verurteilt werden. Der Unterschied zum § 303 liegt in der beschädigten Sache. Im § 304 StGB handelt es sich nicht um private Interessen, sondern öffentliche Objekte wie zum Beispiel Denkmäler oder religiöse Gegenstände beispielsweise in einer Moschee oder Kirche.

Wichtig:

Das Strafverfahren verhandelt nicht deine Schadensersatzansprüche. Diese musst du selbst in einem gesonderten Zivilklageverfahren geltend machen.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass bereits sehr gute Mittel zu erwerben sind. Dabei wird sowohl die Entfernung als auch der Schutz vor schädigenden Graffiti abgedeckt. Wichtig ist, sich immer gut beraten zu lassen, um die geeignetste Lösung zu finden. Solltest du in einem Bereich leben, wo das Risiko einer Beschädigung durch Graffiti durchaus besteht, solltest du mit deinem Ansprechpartner deiner Versicherung Kontakt aufnehmen, um dich vor größeren Kosten zu schützen.