Ein Hauswasseranschluss kostet durchschnittlich zwischen 2.500 € und 6.000 €, abhängig von Faktoren wie Grundstückslage, Anschlusslänge usw.

Die Freude über ein eigenes Haus ist für viele Menschen ein Traum. Aber mit der Erstehung des eigenen Hauses oder der Fertigung des Baus ist es noch nicht getan. Es fehlen noch Anschlüsse, wie z.B. für Strom und Internet. Oder aber eben auch ein Hauswasseranschluss.

Wasser ist ein Grundelement, welches wir Menschen dringend benötigen. Wir waschen damit unsere Wäsche, das Geschirr und uns selbst, wir trinken es und verwenden es zum Kochen. Ein Haus ohne Wasser ist ein Haus ohne Leben.

Ein Wasseranschluss, inklusive der Kosten, ist also unumgänglich. Was für Kosten auf dich zukommen und was sonst noch zu beachten ist, erklären wir dir in diesem Artikel …

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Was kostet ein Hauswasseranschluss beim Neubau?

Zuallererst möchten wir dir die verschiedenen Kosten näher bringen, die zum Wasseranschluss gehören.

Folgende Kostenarten erwarten dich:

Anschlusspauschale

Die Kosten liegen hier bei rund 1.000 €. Je nach Region und Betrieb gibt es preisliche Unterschiede.

Meterkosten

Hier liegen die Kosten durchschnittlich zwischen 80 € und 120 € pro laufendem Meter (lfd.). Manche Versorger bieten auch eine Preisnachlass an, sofern du dich dazu entscheidest, die Trinkwasser- und Abwasserleitungen gleichzeitig verlegen zu lassen.

Schmutzwasser-Übergabeschacht

Hier kannst du für ein Einfamilienhaus mit Kosten zwischen 400 € und 600 € rechnen. Meistens wird ein festgesetzter Pauschalpreis verlangt.

Erdarbeiten

Hier musst du mit Kosten zwischen 100 € und 200 € pro lfd rechnen. Bei Erdarbeiten kann sich der Preis stark unterscheiden, je nach Bodenbeschaffenheit und Zugänglichkeit sowie der Verlegetiefe.

Zum besseren Verständnis der Kosten hier eine Tabelle mit einem Beispielpreis:

Leistung

Kosten

Herstellungs-Pauschale (Wasser)

ca. 980 €

Zuleitung Frischwasser

ca. 540 €

Schmutzwasser-Übergabeschacht

ca. 420 €

Abwasserleitung

ca. 624 €

Gesamtkosten

ca. 2564

Da es regionale und betriebliche Unterschiede gibt, hier eine weitere Beispiel-Tabelle, die dir dies veranschaulicht:


GGEW AG Südhessen

Stadtwerke Schwäbisch Hall

Hausanschluss

ca. 741 € bis 10 Meter Anschlusslänge und bis Rohrnennweite 35

ca. 1792 € bis Rohrnennweite 50

Baukostenzuschuss

ca. 705 € für erste Wohneinheit

1,98 € je qm Nutzungsfläche

Erdarbeiten bis 10 Meter Anschlusslänge

ca. 1533 €

ca. 909,50 €

Vorübergehender Bauwasseranschluss

ca. 180 €

ca. 240,75 €

Gesamtkosten

ca. 3.159 €

ca. 3.140,25 €

Die Kosten, die bei einem Wasseranschluss entstehen, müssen in der Regel die Bauherren tragen. Baust du dir also ein Haus oder muss einen Wasseranschluss eines bereits erbauten Hauses beantragen, bist du für die Zahlung verantwortlich. Den Hauswasseranschluss für dein Eigenheim beantragst du beim örtlichen Wasserversorger.

Was gehört zu einem Hauswasseranschluss?

Zu einem Hauswasseranschluss gehören eine Wasseruhr, ein Hauswasserfilter, ein Druckminderer sowie ein Kalkfilter. Diese Bestandteile sorgen dafür, dass unser Wasser aus dem Wasserhahn nicht nur einwandfrei genießbar ist, sondern regulieren auch den Druck, mit dem das Wasser aus dem Hahn fließt.

Hauswasserfilter

Der Hauswasserfilter sorgt dafür, dass grobe Partikel aus dem Trinkwasser herausgefiltert werden und dadurch nicht in die Hausinstallation gelangen. Meistens handelt es sich um Sandkörnchen oder Rostteilchen, die vermutlich keiner von uns in seinem Wasser haben möchte.

Hauswasserfilter müssen in jedem neuen Haus eingebaut werden. Sie bestehen entweder aus einem Filterelement oder sind rückspülbar. Das Filterelement muss regelmäßig kontrolliert sowie Rückspülungen eingeleitet werden. Dafür ist der Hausbesitzer verantwortlich.

Druckminderer

Dank dem Druckminderer wird der hohe Versorgungsdruck in den Leitungen über ein Ventil auf einen geringen Wert gesenkt. Das ist insofern wichtig, da viele Geräte im Bereich der Wasserinstallation überaus druckempfindlich sind. Armaturen im Ruhezustand halten zum Beispiel nur 5 bar aus, der Versorgungsdruck in den Leitungen liegt aber bei 10 bar. Die üblichen Werte in der Hausinstallation liegen meist bei 2-3 bar,

Kalkfilter

Bei einem Kalkfilter handelt es sich um Katalysatoren, die den im Wasser gelösten Kalk kristallisieren sollen. Dadurch wird das Entstehen von Ablagerungen im Bereich von Leitungen und Geräten verhindert. Für eine echte Entkalkung des Wassers wird allerdings ein Ionenaustauscher benötigt.

Wer legt die Wasserleitung ins Haus?

Dies erledigt ein Sanitärinstallateur. Wenn du die Leitung selbst verlegen möchtest, ist das zumindest teilweise möglich. Den Wasser-Hauptanschluss sowie alle Leitungen, die eine direkte Verbindung zum Wasserzähler haben, muss jedoch der Sanitärinstallateur verlegen. Diese Aufgaben darfst du nicht übernehmen.

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Alle Leitungen, die nicht mit dem Wasserzähler direkt verbunden sind, darfst du selber verlegen. Bei der Materialauswahl kannst du frei entscheiden. Trinkwasserleitungen müssen allerdings vom deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches, dem sogenannten DVGW, zugelassen werden. Dieses Zulassungsverfahren überprüft, dass kein minderwertiges Material verwendet wird, welches das Trinkwasser verschmutzen könnte. Für die Verlegung gelten zudem die Vorschriften der Trinkwasserverordnung.

Es gibt insgesamt drei Varianten, um Wasserleitungen zu verlegen:

Einzelanbindung

Die einfachste und schnellste Verlegeart ist die sogernannte Einzelanbindung. Hierbei wird jede Entnahmestelle direkt mit dem Etagenverteiler verbunden. Dies hat den Vorteil, dass die Rohe austauschbar sind und die Installation sich später problemlos erweitern lässt. Zudem hat diese Variante wenig Druckverluste. Dafür ist sie vergleichsweise materialaufwendig und verfügt über ein höheres Risiko durch stagnierendes Wasser in den Einzelleitungen.

Strangleitung

Bei der Strangleitung werden mehrere Entnahmestellen über einen gemeinsamen Leitungsstrang verbunden. Diese Methode ist besonders geeignet für Vorwandinstallationen und es werden relativ wenige Rohrleitungen benötigt. Werden mehrere Anschlüsse gleichzeitig genutzt, ist mit einem Druckverlust zu rechnen.

Ringleitung

Bei der Ringleitung werden mehrere Entnahmestellen über eine Ringleitung von beiden Seiten angeschlossen. Dadurch werden höhere Volumenströme möglich, die eine gleichmäßigere Versorgung aller Entnahmestellen ermöglichen. Zudem wird Stagnationswasser bei selten genutzten Entnahmestellen verhindert.

Wasserleitung selber verlegen,so funktioniert es!

Damit du erfolgreich deine eigene Wasserleitung verlegen kannst, solltest du zuvor einen Verlegeplan anfertigen. Dadurch wird es dir leichter fallen, die richtige Menge an Material zu bestimmen. Durch diese Dokumentation weißt du, wo sich welche Leitungen befinden und verringerst die Gefahr, später versehentlich Wasserrohre anzubohren.

Für die effektive Planung von Trinkwasserleitungen solltest du folgendes beachten:

  • Verlege die Wasserleitungen auf dem kürzesten Weg, beginnend von der Wasseruhr bis zur Entnahmestelle!
  • Wähle gerade Wege, die im rechten Winkel zu Wänden und Decken verlaufen!
  • Trinkwasserleitungen dürfen nicht durch Schornsteine, Außenwänden, Lüftungs- oder Müllschächte geführt werden.
  • Warm- und Kaltwasserleitungen werden parallel angeordnet. Dies markierst du dir im Plan.
  • Bei einer waagerechten Verlegung sollten Kaltwasserleitungen immer unter den Warmwasserleitungen liegen. Dies verhindert, dass die Kaltwasserleitungen durch aufsteigende Wärme erwärmt werden.
  • Etagenverteiler sind praktisch, denn dadurch können Wasserleitungen separat zu den Entnahmestellen weitergeführt werden.
  • Verlegst du eine Wasserleitung außen im Boden, musst du jeweils mindestens einen Meter Abstand zu Abwasserleitungen einhalten. Außerdem darf die Wasserleitung nicht tiefer liegen, als die Abwasserleitung.
  • Vermerke auf dem Verlegeplan alle Maße! Bei den Rohren verrechnest du einen Verschnitt von 10 % bis 15 %.

Darüber hinaus gibt es noch allerhand Regelungen zu beachten, bevor du loslegen kannst:

  • Abwasserrohre müssen nach DIN 1986 einen bestimmten Mindestdurchmesser (Nennweite DN) besitzen. Je nach Sanitärobjekt sind dabei andere Durchmesser vorgegeben. Bei einem Waschbecken benötigst du einen Durchmesser von 40 mm.
  • Die Rohre können in oder vor der Wand verlaufen. Installierst du sie in tragende Wände, ist eine statische Prüfung erforderlich. Diese kann durch einen Statiker oder einen Architekten beziehungsweise Tragwerksplaner durchgeführt werden.
  • Um das Abwasser ordnungsgemäß abzuführen und Ablagerungen zu verhindern, sollten die Rohre ein Gefälle von 2 cm pro Meter besitzen.
  • Fallrohre bei der Hausentwässerung müssen belüftet werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Dachbelüfter oder Rohrbelüfter.
  • Verlegst du Rohre außerhalb des Hauses, musst du sie frostsicher in  80 cm Tiefe verlegen.
  • Regen und Schmutzwasser dürfen in der Regel nicht zusammengeleitet werden.

Für ein Abwassersystem benötigst du Siphonbögen, gebogene Rohrstücke mit verschiedenen Winkeln, Rückstauverschlüsse, Rohrstücke mit Öffnung zum Reinigen, Endstücke, Schellen und Muffen.

Alles bereit? Dann kann es mit der eigentlichen Arbeit losgehen:

Für die Verlegung einer Wasserleitung hast du drei Optionen: Du kannst sie in der Wand, vor der Wand oder mittels einer Vorwand-Installation verlegen.

Aufputz-Installation

Bei der Aufputz-Installation werden die Rohre vor der Wand verlegt. Die Rohre werden hierbei mit Rohrschellen befestigt. Die Wände bleiben dabei unbeschädigt.

Achtung! Da Fehler später gut erkennbar sind, solltest du hier sehr sorgfältig vorgehen!

Unterputz-Installation

Bei der Unterputz-Installation werden die Rohre in der Wand verlegt. Dazu musst du Schlitze in die Wand stemmen.

Vorwand-Installation

Bei der Vorwand-Installation kommt ein Metallständerwerk, welches später verkleidet wird,  zum Einsatz, hinter dem die Wasserleitungen verschwinden. Da bei dieser Variante nicht auf vorhandene Anschlüsse geachtet werden muss, eignet sich diese Variante vor allem dafür, marode Wasserleitungen im Altbau zu sanieren oder Rohre nachträglich zu verlegen.

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Hast du die am besten geeignete Installationsvariante gewählt, kannst du mit dem Verlegen der Leitungen beginnen:

Schritt 1: Leitungen ablängen

In diesem Schritt bringst du die Rohre auf die richtige Länge. Für Kupferrohre wird eine Metallsäge benötigt. Kunststoffrohre lassen sich einfach mit einer Rohrschere zuschneiden. Im Anschluss werden die Rohre entgratet.

Schritt 2: Fittings und Anschlussdosen montieren

Stecke die Fittings auf die Rohrenden. Montiere die Anschlussdosen und Verteiler und verbinde diese mit den Rohren.

Schritt 3: Wasserrohre legen und verbinden

Verbinde die Rohre mit dem Hauptwasserverteiler und lege die Wasserleitungen anschließend an die gewünschte Stelle! Bei größeren Strecken verbindest du mehrere Rohre miteinander. Je nach Material werden die Rohre geschraubt, gesteckt, gelötet, gepresst, geklemmt oder geklebt. Nicht benutzte Anschlüsse am Verteiler kannst du mit einem Blindstopfen verschließen.

Schritt 4: Wasserleitungen an die Abnehmer anschließen

Die Leitungen an den Wasserzähler muss der Fachmann übernehmen. An Armaturen und Abzweigungen darfst du selber ran. Wasserleitungen aus Metall müssen zuvor geerdet werden.

Schritt 5: Wasserleitungen isolieren

Nun werden die verlegten Wasserleitungen isoliert. Dadurch verhinderst du einerseits eine zu schnelle Abkühlung der Warmwasserleitungen. Andererseits verhinderst du die Erwärmung der Kaltwasserleitungen. Für Wasserrohre gibt es vorgeformte Dämmschalen aus geschäumten Kunststoff. Mindestens 4 mm dick sollten sie sein, bei Rohren neben Warmwasserleitungen ist eine Dicke von 13 mm erforderlich.

Schritt 6: Wasserleitung prüfen

Im letzten Schritt prüfst du, ob die Verbindung zum Wasseranschluss stimmt und ob die Leitungen dicht sind. Dabei werden die Rohre entweder mit Wasser oder Luft abgedrückt. Anschließend kannst du die Wand verputzen und die Rohre verkleiden.

Fazit

Bei einem Hauswasseranschluss kommen Kosten zwischen 2.500 € und 6.000 € auf dich zu. Der Preis ist dabei abhängig von der Anschlusslänge, Grundstückslage sowie benötigten Erdbaumaßnahmen. Zudem gibt es regionale sowie betriebliche Unterschiede beim Preis.

Zu einem Hauswasseranschluss gehören eine Wasseruhr, ein Hauswasserfilter, ein Druckminderer sowie ein Kalkfilter. Dadurch fließt das Wasser in einem einwandfreien Zustand aus dem Hahn.

Um die Verlegung der Wasserleitung kümmert sich ein Sanitärinstallateur. Es ist teilweise möglich, selbst die Wasserleitung zu verlegen, den Wasser-Hauptanschluss sowie alle Leitungen, die eine direkte Verbindung zum Wasserzähler haben, muss hingegen der Fachmann erledigen.

Dabei gibt es allerhand Regelungen zu beachten, bevor du loslegen kannst. Außerdem hilft ein Verlegeplan dir nicht nur, das benötigte Material besser einzuplanen, sondern auch dabei, Fehler von Vornherein zu vermeiden.