Vor allem in alten Häusern sind sie immer noch zu finden: alte Nachtspeicheröfen, die zu Zeiten des billigen Stroms zum Heizen eingebaut wurden. Mittlerweile sind die alten Öfen aber nicht mehr effizient. Daher werden sie meist bei einer Sanierung entsorgt. Doch gerade bei älteren Modellen kann das zum Problem werden.

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Warum Nachtspeicheröfen entsorgen?

Nachtspeicherheizungen werden heute kaum noch als Heizung verbaut. Zwar wären die strombetriebenen Geräte durchaus eine Alternative zu Gas und Öl, jedoch wird ihnen eine eher geringe Effizienz und gewisse Trägheit nachgesagt. Hinzukommt die schwierige Steuerung der Öfen. Deutlich effizienter sind dagegen Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Erdwärmepumpen. Und: Sie sind schadstofffrei.

Schadstoffe im Nachtspeicherofen

Gerade bei Nachtspeicheröfen älteren Baujahrs wurden oft gesundheitsschädliche Stoffe verbaut, wie Asbest, Chromat oder PCB. Vor allem Asbest und Chromat sind für ihre krebserregende Wirkung bekannt. Nicht minder gefährlich ist PCB (polychlorierte Biphenyle). Nicht nur, dass sich dieser Stoff in unserem Körper anreichert, er kann außerdem zu Leberschäden und einer Schädigung des Immunsystems führen. Zudem steht auch PCB im Verdacht, krebserregend zu sein. Von der Schadstoffbelastung des Gerätes hängt es ab, ob es als Sondermüll gilt oder nicht. Um das zu erfahren, hilft ein Blick auf das Typenschild.

Das Typenschild

Die einfachste Methode zur Bestimmung der Schadstoffbelastung ist die Überprüfung der Gerätedaten des Nachtspeichergeräts. Mit dem Baujahr, dem Hersteller und dem Gerätetyp kannst du in entsprechenden Tabellen nachlesen, ob das Gerät belastet ist oder nicht.

Vorsicht: In der Regel sollte das Typenschild Außen am Gerät angebracht sein. Befindet sich dieses hingegen im Geräteinneren, darf dieses nur mit Bedacht geöffnet werden. Denn bereits dabei können Asbestfasern freigesetzt werden.

Als Anhaltspunkt gilt:

  • Nachtspeicheröfen bis Baujahr 1984 können Asbest enthalten.
  • Glaswolle kommt in Geräten bis Baujahr 7/1989 vor.
  • PCP befindet sich in Nachtspeicherheizungen bis Baujahr 6/2000.
  • Chromathaltige Kernsteine sind in diversen Öfen unterschiedlicher Baujahre enthalten.

Zu den bekannten Geräten und Herstellern gehören:

  • ACEC alle bis 1971
  • AEG alle  bis 1974, außer mit der Typenbezeichnung 120F – 360F, 80DF – 300DF
  • Bauknecht, Thermotechnik bis Mitte 1976
  • Alle BBC
  • Buderus alle bis 1975
  • Conti Elektro alle bis 1971
  • Elektrolux alle bis 1976
  • Juno alle bis 1975
  • Klöckner alle bis Mitte 1976
  • Küppersbusch alle bis 1976
  • Malag alle bis 1969
  • Maybaum alle
  • Neff alle
  • Olsberg alle bis März 1975
  • Siemens mit der Bezeichnung HR, HV, 2NV5, 2NV7 bis 1972; 2NFI, 2NF3, 2NF5, 2NVI bis 1971; Permatherm D bis 1975
  • Stiebel Eltron alle bis Oktober 1973, ETS, ETW, ETT bis 1976
  • Technotherm alle bis 1973
  • Vaillant alle bis 1976
  • Witte alle bis 1976
  • Zanker-Forbach alle bis 1977

Nachtspeicherofen richtig entsorgen

Sobald geklärt ist, ob die Heizung schadstoffbelastet ist oder nicht, geht es an die Organisation einer geeigneten Firma.

Die Entsorgung von Nachtspeicheröfen unterliegt der Technischen Regel für Gefahrstoffe 519 (TRGS 519). Entsprechend dieser Vorschrift dürfen ausschließlich zugelassene Fachunternehmen derartige Heizgeräte demontieren und zur entsprechenden Abfalldeponie transportieren.

Denn bereits das Öffnen eines Nachtstromspeicherheizgerätes und die Demontage der Speichermasse können ohne Schutz gesundheitsgefährdend und umweltschädlich sein. Daher werden die Nachtspeicheröfen von den Fachbetrieben in der Regel als Ganzes abgeholt und erst später in einer entsprechenden Halle zerlegt. Zusätzlich dazu werden die Geräte noch extra in Folien verpackt, um ein Austreten von Schadstoffen zu verhindern.

Kannst du hingegen zweifelsfrei nachweisen, dass dein Nachtspeicherofen schadstofffrei ist, kannst du ihn selbst bei einer Recyclingstelle für Elektroschrott entsorgen. Die Speichersteine müssen als Bauschutt separat entsorgt werden. Je nach Annahmestelle kann dafür eine Gebühr anfallen. Doch da die Öfen in der Regel mehr als 50 Kilogramm wiegen, kann auch bei unbedenklichen Geräten die Beauftragung von Experten sinnvoll sein.

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Was kostet die Entsorgung der Nachtspeicheröfen?


Nachtspeicheröfen fallen als elektrische Geräte unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Daher muss die Entsorgung an kommunalen Sammelstellen oder Fachbetrieben erfolgen. Werden die Öfen von einem Entsorgungsunternehmen abgeholt, liegen die Kosten für die Demontage und den Abtransport schadstofffreier Heizungen zwischen 90 € und 150 €/Gerät. Handelt es sich hingegen um eine belastete Nachtspeicherheizung, solltest du besser 150 € bis 230 €/Gerät einplanen.