Gärten sind wie ein eigener, offener Raum deines Grundstücks und du hast vermutlich schon ganz genaue Vorstellungen, wie er aussehen soll. Nur die Kosten sprengen diesen Traum? Dabei kannst du auch mit schmalem Geldbeutel einen tollen Garten kreieren.

Wie gestalte ich einen Garten mit wenig Geld?

Vor allem mit etwas Zeit, Geduld und einer Hands-on-Mentalität. Gerade frisch gebackene Hauseigentümer kennen dieses Problem. Das Haus ist fertig eingerichtet, das Budget hat mittlerweile den Fassboden erreicht, doch der Garten liegt noch brach und lieblos zu deinen Füßen. Damit das nicht so bleibt, gibt es schöne und günstige Möglichkeiten, um deinem Garten Leben einzuhauchen und zu einer Wohlfühloase zu machen.

Rasen im Glück

Der Rasen bildet quasi die Grundlage für jeden Garten und jeder Gartenbesitzer hat eine andere Vorstellung davon, wie er aussehen soll. Schick, ebenmäßig, englisch oder doch eher wild, voller Klee und bunter Blumen. Vielleicht darf sich auch mal ein Löwenzahn dazu mogeln. Egal, welche Variante, säe deinen Rasen selber aus.

Ja, es braucht etwas mehr Zeit und Pflege, aber ist um ein Vielfaches günstiger als Rollrasen. Von dem solltest du unbedingt absehen. Und sei dir sicher, dass ein selbst gezogener Rasen dich auch weitaus stolzer machen wird. Auch deine Blumenbeete, so du welche haben möchtest, können mit günstigem Saatgut aus der Tüte zu wunderschönen Hinguckern werden.

Ein DIY-Hingucker: Dein eigener Weidenzaun

Muss der Zaun High-Tech oder schickimicki sein? Oder darf es auch natürlich und ein wenig rustikal werden? Dann haben wir eine tolle Inspiration für dich. Selbst gesetzte Weidenzäune schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern wirken auch viel natürlicher als Metall- und Drahtzäune oder Einstab- und Doppelstabmatten. Gartenzäune gibt es in vielen Varianten und entsprechend auch Preiskategorien. Der Weidenzaun gehört ganz sicher zu den günstigsten und ist außerdem ein hervorragender Sichtschutz.

Das brauchst du:

✓  Holzpflöcke

✓  Weidenruten

✓  Hammer und dünne Nägel

So wird’s gemacht:

Holzpfähle in gleichen Abständen mit einem Hammer etwa 40 cm tief in den Boden schlagen. Die Weidenruten werden nun um die Holzpfähle herumgewickelt oder geflochten. Achte darauf, dass die Ruten keine Verzweigungen mehr haben. Die um die Pfähle gewickelte Weide immer wieder fest zusammenschieben, vor allem die obere Reihe muss fest sein. Dünne Äste können zum Halt ineinandergesteckt werden, dickere befestigst du mit Nagel und Hammer an den Holzpfählen.

Vermehre deine Stauden durch Teilung

Für viele gehören hochwertige Stauden zu einem vollendeten Garten. Wenn du hier sparen möchtest, dann empfehlen wir dir, deine Stauden zu teilen und auf mehrjährige, winterharte Stauden zu bauen. Rittersporn, Johanniskraut, Schafgarbe und Frauenmantel eigenen sich durch ihre starke Vervielfältigung sehr gut, um einen Garten aufzuwerten. Wenn du nicht so viele Jahre warten und nicht teuer im Gartencenter kaufen möchtest, kannst du auch im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis fragen, ob jemand für dich geteilte Stauden hat.

Saatgut statt fertiger Bäume und Sträucher

Wir sagten bereits – Geduld gehört dazu, wenn du bei der Gartengestaltung Geld sparen möchtest. Das meiste sparst du nämlich, indem du weitestgehend auf „fertige“ Blumen, Sträucher und Bäume verzichtest und stattdessen selbst ziehst oder säst. Vor allem Sträucher und Bäume sind eine Geduldsprobe, aber als Zöglinge um so vieles günstiger als die bereits herangewachsenen Exemplare aus Baumschulen.

Hecke selbst ziehen

Du brauchst auf jeden Fall langfristig einen Sichtschutz oder eine Abgrenzung? Dann ist das selbst Ziehen einer Hecke das Beste, was du für deinen Geldbeutel machen kannst. Dafür kannst du Stecklinge von Blüten- und Spiersträuchern benutzen oder Jungpflanzen kaufen. Es wird natürlich etwas länger dauern, bis dein Sichtschutz vollendet ist, aber die Zeit ist das Ergebnis wert. Wenn du deine Hecke mit Steckholz ziehst, kostet dich das sogar gar nichts. Das funktioniert mit Blütensträuchern wie Duftjasmin und Forsythie oder mit Ligusterhecken.

Kies für deine Gartenwege

Falls du gepflasterte Wege in deinem Garten möchtest, kannst du entweder eine Weile warten, bis das Budgetfass wieder voll genug ist oder direkt eine Alternative in Betracht ziehen. Pflastersteine gehören nämlich mit Abstand zum teuersten Vorhaben einer Gartengestaltung.

Kies und Splitt sind wirklich günstige Optionen. Mulch macht als wasserdurchlässiger Weg auch etwas her. Für deinen Kiesweg trägst du etwa zehn Zentimeter des Bodens ab und verdichtest ihn mit einer Rüttelplatte. Anschließend verlegst du Kunststoffvlies und darüber am Ende deinen Kies. Rindenmulch bzw. Holzhäcksel sind übrigens die günstigste Variante. Auch hier braucht es ein Vlies als Untergrund. Außerdem solltest du den Mulch regelmäßig erneuern oder auffüllen, da er als Naturprodukt allmählich verrottet.

Was kostet es, einen Garten komplett neu zu machen?

Mit einem Richtwert kannst du zumindest eine Ahnung der anstehenden Kosten erhalten. Für diesen Richtwert geht man davon aus, dass etwa 12 % bis 20 % der Hausbausumme anfallen. Hast du also ein Haus für 250.000 € gebaut, dann liegst du zwischen 30.000 € und 50.000 €. Das ist ein ganz schön großer Unterschied und macht bereits deutlich, dass sich die Kosten für eine Gartengestaltung unmöglich pauschalisieren lassen.

Ein anderer Richtwert besagt, dass du mit ca. 30 € bis 100 € pro Quadratmeter rechnen solltest. Auch hier haben wir eine unglaublich hohe Spanne bzw. Preisdifferenz. Nehmen wir an, dein Garten hat 200 m², dann würdest du zwischen 6.000 € und 20.000 € liegen. Du siehst, damit lässt sich also nicht wirklich gut rechnen.

❗Achtung: In beiden Rechenvarianten wird jedoch von einer nicht bepflanzten und leeren Fläche ausgegangen.

Was wirkt sich auf die Kosten für die Gartengestaltung aus?

✓  Ausgangszustand des Gartens

✓  Größe der geplanten Gestaltungsfläche

✓  Zusatzelemente wie Terrasse, Laube und Teich.

✓  Bereits vorhandene Elemente und Gestaltungen

✓  Höhendifferenzen des Geländes.

✓  Baumaterial z.B. für Mauern und Wege.

✓  Art und Ausmaß der Bepflanzung.

✓  Platz/Zugang für größere (Bau)Maschinen.

✓  Wann wird was umgesetzt.

Welche großen Kostenfaktoren gibt es bei der Gartengestaltung?

✓  Planung und Beratung

✓  Materialkosten für die Gestaltung

✓  Kosten für Bäume, Pflanzen, Sträucher etc.

Über Material und Kosten für Pflanzen haben wir bereits gesprochen. Wenn du die Gestaltung jedoch komplett abgeben möchtest und ein hohes Budget hast, kannst du dich hier natürlich austoben. Viele möchtest du dich auch beraten und deinen Garten planen und entwerfen lassen.

⚠️ Achtung: Bedenke, dass allein die Planung oft schon mit ca. 800 € (plus) pro m² zubuche schlägt.

Was macht wenig Arbeit im Garten?

Du möchtest deinen Garten lieber genießen, als ständig die Hände voller Erde zu haben? Egal, ob du einfach nur wenig Zeit oder schlicht kein Händchen für Gartenarbeit hast – für jeden ist in Punkto Garten etwas dabei.

Hier eine kleine Sammlung an Möglichkeiten, die dir Zeit und Arbeit ersparen:

✓  Investiere in einen Mähroboter, dann musst du nicht mehr selbst fürs regelmäßige Stutzen sorgen. Oder von Anfang an in hochwertigen Rasen, der dichter und langsamer wächst.

✓  Wenn das Budget vorhanden ist, dann pflastere deine Gartenwege aus Naturstein, Betonstein oder Klinker. Diese Materialien sind pflegeleicht und lange haltbar.

✓  Besorge mehrjährige Stauden, statt ein- oder zweijähriger, die du regelmäßig erneuern musst. Halte dich außerdem an die Pflege- und Standorthinweise, damit du langfristig keinen Mehraufwand hast.

✓  Einige Kräuter und Gemüsearten kannst du auch im Topf heranziehen, denn ein richtiges Beet macht immer viel Arbeit. Das geht z.B. mit Gurken, Tomaten, Paprika, Kohlrabi und Kräutern.

✓  Statt Hecken kannst du dir Sichtschutzwände aus Holz zulegen. Hecken müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden – Holzwände nicht. Mit Kletterpflanzen kannst du die Wände noch bunt und natürlich gestalten.

✓  Eine andere Heckenalternative sind Wildsträucher oder Wildbeeren. Du hast einen sehr geringen Pflegeaufwand und on top tragen diese Pflanzen auch noch zum Naturschutz bei.

✓  Pflegeleichte Rosen – kein Scherz! Achte auf das sogenannte ADR-Prädikat auf dem Verkaufsetikett der Rosen. Das zeichnet sie als blühfreudig, robust und gesund aus.

✓  Für die ganz Pragmatischen könnte auch eine Wildblumenwiese anstatt eines Rasens funktionieren. Diese Wiesen müssen nur einmal pro Jahr mit einer Motorsense gemäht werden und wachsen im neuen Jahr wieder nach.

Viel Spaß beim Umsetzen der Tipps und ganz viel Freude in deiner grünen Oase wünscht dir -

Dein Listando-Team.