Auch wenn sich der große Hype um DIY ein wenig abgekühlt hat – vorbei ist er noch lange nicht. Klar ist eine nagelneue Holzgarnitur vom Tischler nicht zu verachten, aber selbstgemacht hat immer noch einen ganz anderen Charme und du hast bedeutend mehr Spielraum in der Gestaltung. Hier ein paar Tipps, wie du Gartenmöbel für deinen Außenbereich selber bauen kannst:

Welches Holz ist für Gartenmöbel geeignet?

Wenn du dich entschieden hast, den Bau deiner Gartenmöbel selbst in die Hand zu nehmen, möchtest du natürlich auch den längst-möglichen Nutzen aus deiner Arbeit holen. Insofern ist es wichtig, mit Materialien zu arbeiten, die möglichst langlebig sind und für den Außenbereich geeignet.

Holzarten und ihre Langlebigkeit

Hier unterscheiden sich die Holzarten in fünf Dauerhaftigkeitsklassen, wobei Klasse 1 am häufigsten für Zäune, Terrassen- und Gartenmöbel verwendet wird aufgrund von Witterungsbeständigkeit. Hier eine kurze Übersicht:

Klasse 1:, Cumaru, Teak und Robinie

Klasse 2: Robinie, Edelkastanie, europäische Eiche und Balau

Klasse 3: Balau, Kiefer, Douglasie, sibirische Lärche

Klasse 4: Fichte, Kiefer, Douglasie

Klasse 5: Buche, Birke, Ahorn

Während du von der Verwendung von Holz aus den Klassen 4 – 5 lieber absehen solltest, kannst du mit dem richtigen Witterungsschutz auch zu Kiefer, Douglasie, Lärche oder auch Fichte greifen. Diese Hölzer schneiden auch in puncto Ökobilanz deutlich besser ab.

Farbe, Lack oder Lasur

Wenn du deine Möbel zusätzlich von Umwelteinflüssen schützen möchtest, kannst du entweder Farbe, Lack oder Lasur verwenden. Um deine Möbel vor Feuchtigkeit und starker Sonneneinstrahlung zu schützen, kannst du eine spezielle Schutzfarbe für Holz verwenden. Obendrauf behält das Holz so langfristig seine Struktur und trotzt auch starken Wettereinflüssen.

Mit einer speziellen Schutzfarbe für Holz stärkst du deine Möbel beispielsweise gegen Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung. Dadurch bleibt auch die Struktur deines gewählten Holzes intakt.

Möchtest du das Holz vor Schädlingen und Regen schützen, greifst du am besten zu Lack. Hier kannst du dich in der Farbwahl austoben, solltest dabei aber beachten, dass die natürliche Holzmaserung überdeckt wird. Eine bessere Alternative dazu wären wasserbasierte Acryllacke: Sie sind umweltfreundlich, schadstoffarm und geruchsneutral.

Auch Lasuren eignen sich als Schutz für Holzmöbel, sollten aber ein Mal im Jahr erneuert werden.

🌳 Ein Tipp: Um auch das Maximum aus dem Holzschutz herauszuholen, schleife die Möbel vorher gründlich ab, um etwa alte Farbreste, Unebenheiten und Splitter zu entfernen. Auch sollten die Oberflächen von Schmutz und Staub bereinigt werden, um ein optimales, gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.

Wie baut man ein Palettensofa?

DIY Palettensofas haben sich mittlerweile zwischen den Balkon- und Gartenmöbeln durchgesetzt. Und auch zurecht: Sie sind einfach zu bauen, eignen sich für jeden Stil und sind (mit der richtigen Vorabbehandlung) äußerst pflegeleicht.

Welche Paletten sind geeignet?

Ein Vorteil ist, dass Europaletten bereits eine Einheitsgröße von 120 cm x 80 cm x 14,5 cm haben. Insofern musst du dir darum wenig Gedanken machen. Ideal sind vorbehandelte Möbelpaletten, da diese praktisch sofort einsetzbar sind und du dir die ganze Vorarbeit (putzen, schleifen, imprägnieren) sparen kannst. Ansonsten kannst du dir ganz einfach Paletten aus einem Onlineversand oder im Baumarkt holen. Auch ein Blick auf eBay Kleinanzeigen kann sich lohnen!

Wichtig: Verwende keine Paletten aus der Logistik, denn diese sind häufig mit Schadstoffen belastet.

Schritt 1: Die Paletten vorbereiten

Wenn du dir unbehandelte Paletten holst, solltest du unbedingt ein paar Schritte durchführen, bevor du zu Schrauben beginnst. Dazu gehört:

✔ Reinigen: das kannst du entweder mit einem Hochdruckreiniger oder einer groben Bürste machen

✔ Abstehende Nägel beseitigen

✔ Abschleifen: dies ist vor allem wichtig, um die Stoffe der Sitzbezüge und Polster nicht zu beschädigen oder dir beim Sitzen einen Splitter zu holen

✔ Witterungsbeständig machen: das machst du am besten mit einem Lack, einer Lasur oder einer Farbe

✔ Streichen: möchtest du deine Sofapalette in einer bestimmten Farbe haben, dann streiche sie unbedingt noch vor dem Zusammenschrauben


Schritt 2: Das Material

Für ein standardmäßiges Palettensofa brauchst du:

  • einen Akkuschrauber
  • 3 x vorbereitete Paletten
  • 12 Schrauben (50 x 4 mm)
  • 16 Schrauben (35 x 4 mm)
  • Eine quadratische Holzlatte (Länge 120 cm)

Eine Idee: Wenn du dein Palettensofa bewegen möchtest, kannst du optional noch 4 Rollen (am besten Lenkrollen, davon zwei mit Bremse) dazunehmen. Zusätzlich benötigst du dafür 16 dazugehörige Schrauben.

Schritt 3: An den Schrauber, es kann losgehen!

Alles erledigt, alles bereit? Perfekt! Dann kannst du jetzt loslegen. Step by Step:

  1. Leg zwei Paletten übereinander und schraube sie mit dem Akkuschrauber an den dicken Klötzen zwischen den Palettenbrettern zusammen. Dafür hältst du den Schrauber leicht schräg zwischen den Brettern. Verwende hier die 35 mm Schrauben.
  2. Schraube dann die Holzlatte an der Vorderseite der oberen Palette fest. Nimm hier die 50 mm Schrauben. Nun hast du die Sitzfläche des Sofas.
  3. Um die dritte Palette (Rückenlehne) zu befestigen, legst du die Sitzfläche auf die Seite. Platziere dann die Rückenlehne an die in Schritt 2 montierte Holzlatte. Achte darauf, dass die Unterseite genau aufliegt und schraube sie dann mit weiteren 50 mm Schrauben durch die Palette fest.
  4. Verschraube beide Seiten der Rückenlehne mit der Sitzfläche. Nimm hier für jede Seite 4 50 mm Schrauben und schraube hier leicht schräg in die Unterkante der Palette.
  5. Wenn du Rollen an deinem Palettensofa haben möchtest, dann verschraube diese jetzt an der Unterseite. Nimm dabei die Rollen mit der Bremse für die Vorderseite, da du diese Seite am besten erreichen kannst.

Fertig! Jetzt kannst du dein neues Palettensofa noch nach Belieben mit einer bequemen Sitzgarnitur, Polstern, Decken und Lichterketten stylen.

Wie baut man einen Tisch?

Egal, ob ein Abstelltisch für das Besteck neben dem Grill oder eine Ablagefläche mit Stauraum für Bücher, Sonnencreme oder Wasserflaschen: ein DIY-Tisch aus alten Obstkisten sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch unglaublich praktisch! Und so einer ist auch im Handumdrehen zusammengebaut.

Dafür benötigst du:

  • Einen Akkuschrauber
  • 16 Schrauben (ca 3 cm)
  • 4 Holz- bzw. Obstkisten
  • Schleifpapier
  • Holzlack

So wird’s gemacht

Immer vor dem Verschrauben – gründlich abschleifen! So vermeidest du Unebenheiten und Splitter und die Imprägnierung kann besser in das Holz eindringen

  1. Stell die Kisten schon so auf, wie sie nachher verschraubt werden sollen. Achte dabei darauf, dass die offenen Seiten zu dir zeigen
  2. Platziere die Kisten auf einem möglichst flachen Untergrund zum Schrauben. Dabei zeigt die spätere Tischoberfläche nach unten, damit diese möglichst gerade ist.
  3. Schraube jetzt die Kisten mithilfe des Akkubohrers aneinander. Zwei Schrauben sollten dabei reichen, um die Ober- und Unterseite der Kisten miteinander zu verbinden.
  4. Wenn alles fest miteinander verschraub ist, solltest du den Tisch noch mit einem Holzlack versiegeln. Entferne dafür Staubreste von der Oberfläche und trage dann mit einem Pinsel großzügig den Lack auf. Lass den Tisch über Nacht trocknen.
       

Auch eine Idee: Du kannst den Tisch auch als Stauraum oder Trennwand mit Regalen benutzen. Dafür musst du ihn nur aufstellen.

Wie baut man eine Gartenliege?

Was darf in keinem Garten fehlen? Genau, eine Liege zum entspannen! Für eine Gartenliege aus Paletten braucht es schon ein wenig mehr Geschick bei der Schrauberei, aber du musst kein Handwerker sein, um dir einen gemütlichen Platz zum Sonnenbaden zu bauen!

Dafür brauchst du:

  • Akkuschrauber
  • ca. 10 Schrauben (70 x 5 mm)
  • ca. 10 Schrauben (60 x 5 mm)
  • je nach Wunsch 3 - 4 Paletten
  • Stichsäge
  • Schleifpapier
  • ggf. Holzlack und Farbe

Ein paar Vorbereitungen, bevor du loslegst

Bevor du dich ans Schrauben machst, überleg dir, wie du deine Liege gestalten möchtest. Welche Höhe soll die Liegefläche haben, wie breit soll sie werden? Möchtest du eine Arm- oder Rückenlehne? All das wirkt sich auf das Material bzw. die Menge der benötigten Paletten aus. Wenn du unbehandelte Paletten kaufst, achte außerdem darauf, diese vorher wetterfest zu machen. Das heißt:

✔ reinigen und abschleifen

✔ imprägnieren (mit Lack, Acryllack oder Lasur)

✔ gegebenenfalls mit Farbe streichen

Auch wichtig: Wenn du deine Liege auf einer Grünfläche im Garten platzieren willst, solltest du dir überlegen, Steinplatten oder Holz als Stellfläche zu unterlegen. So schützt du die Paletten vor Feuchtigkeit und Schimmel.

Es kann losgehen

Wenn du alle Vorbereitungen getroffen hast, gehe folgendermaßen vor:

  1. Starte mit der Sitzfläche. Die Anzahl der Paletten bestimmt hierbei die Höhe deiner Liege. In unserem Beispiel nimmst du zwei der Paletten und stapelst sie übereinander. Achte darauf, dass die Kanten miteinander abschließen und verschraube diese fest miteinander. Bohre hier am unteren Ende der Holzblöcke schräg nach unten eine 5 x 70 mm Schraube. Den Schritt wiederholst du vorne und hinten, bei allen Holzblöcken.
  2. Für eine schräge Rückenlehne sägst du eine weitere Palette entlang des mittleren Holzbrettes auseinander. Achte darauf, die Schnittstellen abzuschleifen, bevor du sie befestigst.
  3. Danach verschraubst du jede Seite der Palette mit jeweils sechs Schrauben. Zwei an der Front diagonal und schräg nach unten in die Sitzfläche. Hinten am Holzblock befestigst du, wie bei der Sitzfläche zuvor, den Block mit der darunterliegenden Sitzfläche.
  4. Wenn du eine Armlehne möchtest, gehst du ähnlich vor wie bei der Rückenlehne. Zersäge wieder eine Palette entlang des mittleren Holzbrettes und schleife die Schnittstellen gründlich ab.
  5. Die Armlehne schraubst du dann mit jeweils vier Schrauben an den Seiten deiner Liege fest.

💡Eine Idee: Du kannst auch eine ganze Palette für deine Armlehne nehmen. Dadurch werden die Seiten höher und du gewinnst etwas mehr Privatsphäre auf deiner Liege.