Wer beim Einzug in eine neue Wohnung einen Indexmietvertrag abschließt, sollt im Hinterkopf behalten, dass seine Miete fortan variieren kann. Denn die Indexmieten sind an den Preisindex der allgemeinen Lebenshaltungskosten gekoppelt. Gerade im Zuge einer Inflation und einer zunehmenden Teuerung kann dies die Mieten in die Höhe treiben. Doch wie genau berechnet sich eine Mieterhöhung im Fall einer Indexmiete? Und wie oft darf der Vermieter die Miete erhöhen?

Die 10 besten Umzugsunternehmen in der Nähe 2023
Über 186 Bewertungen für Umzugsunternehmen in der Nähe mit Preisvergleich ✓ Erhalte kostenlos Angebote und vergleiche Profile.

Was ist eine Indexmiete?

Bei Indexmietverträgen ist die Kaltmiete an den Index der Verbraucherpreise gekoppelt. Dieser wird jährlich vom Statistischen Bundesamt ermittelt und veröffentlicht. Damit wollen die Statistiker zeigen, wie sich die Lebenshaltungskosten des täglichen Bedarfs aller Privathaushalte entwickelt haben. Dabei werden nicht nur die Preise für Lebensmittel berücksichtigt. Auch Sprit, Schuhe, Ausgaben für Freizeit, Bildung oder Gesundheit, aber auch gängige Dienstleistungen werden dabei unter die Lupe genommen. Steigen die täglichen Lebenshaltungskosten und damit die Teuerung, steigt auch die Indexmiete.

Vorteile der Indexmiete

  • Der größte Vorteil für Mieter und Vermieter ist, dass die Grundlage der Mieterhöhung für beide Seiten transparent ist.
  • Die Mieter müssen keine höhere Miete aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen befürchten.
  • Die Mieten können wieder sinken.

Was ist bei einer Indexmiete zu beachten?

Damit es für den Mieter aber dennoch fair bleibt, müssen bei der Erhöhung der Indexmiete einige Punkte berücksichtigt werden:

  • Die Miete darf nur einmal jährlich erhöht werden. Zwischen jeder Erhöhung müssen 12 Monate liegen.
  • Die Miete darf nur auf Basis der Verbraucherpreise des Statistischen Bundesamts berechnet werden.
  • Die neue Miete muss dem Mieter schriftlich mitgeteilt werden.
  • Mieterhöhungen auf Basis der ortsüblichen Vergleichsmiete sind nicht möglich.
  • Die Vermieter können keine automatische Mieterhöhung wie bei einer Staffelmiete im Vertrag hinterlegen. Sie müssen die neuen Abgaben genau berechnen.
  • Nach der schriftlichen Ankündigung wird die neue Miete zum übernächsten Monat fällig.

Die Mieterhöhung bei einer Indexmiete berechnen

Trotz der Koppelung der Indexmiete an den Preisindex, darf der Vermieter die Miete nicht um denselben Faktor erhöhen, um den die Verbraucherpreise gestiegen sind. Stattdessen muss er folgende Formel anwenden:

(Neuer Verbraucherpreisindex / Vorjahresindex x 100) – 100

Beispielrechnung für eine Anpassung der Miete

Der Preisindex für das Jahr 2017 lag bei 109,3 Punkten. 2016 waren es 107,4 Punkte. Er hat sich also um 1,8 Punkte verändert. Für die Indexmiete heißt das:

(109,3 / 107,4 x 100) – 100 = 1,77

Demnach darf die neue Miete um 1,77 % über der alten liegen.

Muss der Mieter der Mieterhöhung zustimmen?

Anders als bei einem Standardmietvertrag kann der Vermieter die Miete ohne Zustimmung der Mietparteien erhöhen. Er muss lediglich:

  • Die Mieterhöhung schriftlich mitteilen.
  • In dem Schreiben die Preisentwicklung zum Vorjahr genau auflisten und die unterschiedlichen Indizes nennen.
  • Die exakte neue Miete auflisten. Das Nennen der Prozentzahl allein reicht nicht.

FAQ: Häufige Fragen zum Thema Indexmiete

Ist ein Indexmietvertrag gut für Mieter?

arrow_up arrow_down

Der Indexmietvertrag kann für den Mieter von Vorteil sein, da dieser keine Mieterhöhungen nach dem Mietspiegel auf Basis der ortsüblichen Vergleichsmiete befürchten muss. Auch dürfen die Mieter Renovierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen nicht auf den Mieter umlegen. Lediglich die Arbeiten, die von Gesetzes wegen vorgeschrieben sind, sind umlegbar. Jedoch muss der Mieter etwa steigende Energiekosten „doppelt“ bezahlen. Einmal in Form der höheren Kosten für Gas, Öl oder Holz und dann auch noch in Form der Indexmiete. Außerdem darf der Vermieter die Mietkosten für seine Wohnung auch dann erhöhen, obwohl die Wohnung schon abgewohnt ist und beispielsweise die Böden einmal erneuert werden müssten.

Kann eine Indexmiete wieder sinken?

arrow_up arrow_down

Theoretisch kann die Indexmiete mit sinkenden Verbraucherpreisen auch wieder sinken. Jedoch geschieht das nicht automatisch. Hier muss der Mieter selbst tätig werden und den Vermieter zur Mietanpassung auffordern.

Wie komme ich aus einem Indexmietvertrag raus?

arrow_up arrow_down

Den Indexmietvertrag kannst du, wie jeden anderen Mietvertrag auch, nur durch eine ordentliche oder außerordentliche Kündigung beenden. Damit ist aber auch die Mietwohnung gekündigt. Einen anderen Weg gibt es nicht.