Sind wir mal ehrlich - auch an der schönsten Küche hat man sich irgendwann sattgesehen. Oft reicht schon ein kleiner Neuanstrich, um wieder frischen Wind in deine Wohnlandschaft zu bringen. In diesem Artikel erfährst du alles übers DIY-Küchenmöbel streichen, welche Materialien du benötigst und eine Step-By-Step Anleitung.
Für ein perfektes Ergebnis: Küchenmöbel vorbereiten, schleifen und reinigen
In der ersten Euphorie über dein DIY Projekt willst du bestimmt gleich zum Pinsel greifen. Vorher solltest du aber noch ein paar wichtige Punkte von deiner Checklist abhaken - schließlich soll das Ergebnis möglichst lange halten! Und gute Vorbereitung ist bekanntlich das A und O für eine reibungslose Arbeit.
Bevor du loslegst - diese Dinge solltest du wissen
Diese Punkte solltest du wissen, bevor du mit dem Streichen beginnen kannst:
- Größe: Welche Fläche soll gestrichen werden? Je nach Größe wirst du dementsprechend viel Arbeitsmaterial benötigen.
- Material: Holz, Glas oder Furnier? Sieh dir genau an, aus welchen Materialien deine Küche gefertigt ist, denn das hat Einfluss auf die richtige Wahl der Farbe.
- Zerlegen und demontieren: Kann oder muss etwas auseinander genommen werden? In manchen Fällen könnte dir das deinen Streichvorgang erheblich erleichtern.
- Gestaltung: Hab immer dein Endergebnis grob im Blick! Vor allem, wenn du dabei bist, generell deine Küche neu zu gestalten und ein größeres Makeover geplant ist. Die Farbe soll schließlich zum gesamten Design passen.
Oberflächen gründlich reinigen
Alles im Blick? Super! Dann kannst du jetzt - nein, nicht Pinsel, sondern Putzlappen - zur Hand nehmen. Vor jeder Malerarbeit müssen die Oberflächen gründlich gereinigt werden, um Fett, Schmutz und Staub zu beseitigen. Am geeignetsten ist hier ein starker Haushaltsreiniger oder ein Anlauger.
🔧Tipp: Am besten schraubst du die Griffe deiner Küchenschränke für diesen Schritt ab. Das erleichtert dir nicht nur das Putzen, sondern auch das Anstreichen.
Abschleifen und Kratzer ausbessern
Ist alles sauber und trocken, kannst du jetzt ein Schleifpapier zur Hand nehmen. Eine glatte Oberfläche ist essentiell für das spätere Streichen, damit die Farbe gut hält. Vor allem für Echtholzküchen ist dieser Punkt wichtig für ein optimales Ergebnis. Beginne mit einem Grobschliff der Oberflächen. Das kannst du mit einem Schleifpapier mit grober Körnung (80er Körnung), einem Deltaschleifer oder einem Schwingschleifer machen.
Achte darauf, zwischendurch die Oberflächen immer wieder mit einem Mikrofasertuch abzuwischen, um ein glattes Ergebnis zu erzielen.Danach nimmst du ein Schleifpapier mit mittlerer Körnung. Wichtig ist, sorgfältig zu schleifen. So bekommst du ein gleichmäßiges Ergebnis bei deinem Anstrich.
Sind dir während deiner Arbeit Risse, Kratzer oder Unebenheiten im Holz untergekommen, kannst du diese mit Holzspachtel füllen. Schleife diese Stellen nach dem antrocknen mit feinem Schleifpapier ab. Reinige danach nochmal alles sorgfältig von Verschmutzung und Schleifstaub.
Erinnerst du dich, dass wir oben erwähnt haben, dass du über das Material deiner Küche Bescheid wissen solltest? Genau das ist hier wichtig, denn:
- Sollte deine Küche eine Melaminharzbeschichtung haben, reicht ein leichtes Anrauen der Oberfläche für eine gute Haftung des Lacks.
- Bei folierten Küchen kannst du im Grunde ohne Anschleifen mit dem Streichen starten - außer, die Folie löst sich bereits. Schau in diesem Fall, ob du die Folie komplett lösen kannst.
- Bei furnierten Küchenfronten solltest du besonders vorsichtig sein, da die Oberfläche beim Schleifen beschädigt werden könnte, deshalb zieh hier deine Samt-Schleif-Handschuhe an.
- Fronten aus Kunststoff oder Glas sollte nicht geschliffen werden. Hier solltest du unbedingt mit einer passenden Grundierung arbeiten.
Wichtig: Auch, wenn aufpoliertes, geöltes Holz schön ist - Lack haftet auf geölten Oberflächen nicht und lässt sich auch durch Abschleifen nicht entfernen.
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Küchenmöbel streichen: Dieses Werkzeug wirst du brauchen
Hier eine kurze Übersicht für alle Materialien, die du zum Streichen oder Lackieren der Küchenfronten benötigen wirst:
- Gewünschte Farbe oder Lack
- Eventuell Grundierung und Versiegelung
- Schleifervlies, mittlere und feine Körnung
- Pinsel und Farbrolle
- Farbwanne
- Krepppapier zum abkleben
- Eventuell Holzspachtel zum Ausbessern
- Eventuell eine Leiter
- Putzzubehör (Eimer, entfettender Reiniger, Schwämme und Mikrofastertuch)
Alles, was du brauchst, findest du im nächsten Baumarkt. Wenn du dir nicht sicher bei der Farbwahl bist, lass dich dort von einem Mitarbeiter beraten. Die können dir auch helfen, die Menge an Farbe einzuschätzen, die du brauchen wirst.
Küchenfronten richtig streichen: Step-By-Step Anleitung
So - wenn du alles erledigt hast, heißt's jetzt Ärmel hochkrempeln und ran an die Pinsel! Hier eine Step-by-Step Anleitung zum Streichen deiner Küchenfronten:
- 1. Abkleben: Damit die Farbe auch wirklich nur dorthin kommt, wo du sie haben willst, klebe Ecken, Kanten, Fußleisten etc. sorgfältig mit einem Klebeband ab. Ein Malerkrepp, um deinen Boden zu schützen, ist bestimmt auch nicht verkehrt.
- 2. Grundieren: Eine gute Grundierung ist fast Pflicht für ein schönes Ergebnis, denn sie gibt dem neuen Anstrich die richtige Haftung. Wichtig ist, dass du die Grundierung gut trocknen lässt. Je nach Material deiner Küchenschränke kann es sein, dass du hier zwischen 3 und 8 Stunden Pause einlegen musst.
- 3. Streichen und Lackieren: Jetzt kannst du mit dem Streichen beginnen. Am besten streichst du in Richtung der Maserung - also von oben nach unten. Achte darauf, den richtigen Pinsel für deine Farbe zu benutzen und erstmal sparsam beim Auftragen zu sein. Große Flächen kannst du auch bequem mit der Rolle bearbeiten. Nach dem ersten Anstrich solltest du die Farbe gut durchtrocknen lassen, bevor du mit dem zweiten Anstrich beginnst. 4 Stunden Trocknungszeit sollten hier reichen. Wie viele Schichten notwendig sind, hängt von deinem gewünschten Farbergebnis ab. Bei Acryllack sind drei Schichten üblich, bei Kreidefarben zwei.
Tipp für glänzendes Ergebnis mit Acryllack: Möchtest du eine fein-glänzende Oberfläche, schleife diese nochmal zwischen den Schichten ab. Je feiner die Körnung und je mehr Schleifgänge, desto mehr glänzt deine Front.
Die richtige Farbe für Küchenmöbel - was ist geeignet?
Jetzt natürlich die Frage - welche Farben oder Lacke sind eigentlich für das Streichen von Küchenmöbeln und Fronten geeignet?
Lack und Kreidefarbe
Grundsätzlich kommen zum Streichen deiner Küche Kreidefarben oder Acryllacke in Frage. Es kommt darauf an, welches Ergebnis du dir wünscht, wie widerstandsfähig die Farbe sein soll und auf welchem Material diese aufgetragen wird.
Streichen mit Acryllack
Acryllack ist sehr langlebig, strapazierfähig und deckt ausgezeichnet - auch mit wenigen Schichten. Er eignet sich perfekt für Material wie Holz, PVC, Metall, Kunststoff oder Aluminium. Deswegen also ideal für die Fronten deiner Küche!
Gut zu wissen: Acryllack trocknet eher glänzend. Möchtest du eher ein mattes Ergebnis, greife lieber auf Kreidefarbe zurück.
Küche streichen mit Kreidefarbe
Möchtest du eher den Shabby-Chic Landhausküchen Look, bist du mit Kreidefarbe gut beraten. Sie ist weniger deckend, trocknet schneller und matt in der Optik. Sie ist perfekt geeignet für Fronten aus Holz, Furnier oder mit Melaminharzbeschichtung. Für Langlebigkeit solltest du die Farbe nach dem Auftragen versiegeln.
Die beliebtesten Farben in der Küche: Wandfarben und Küchenfront
Hast du dich für das neu Streichen deiner Küche entschieden, wirst du vielleicht erstmal von der riesigen Auswahl an Farbtönen erschlagen. Deswegen haben wir dir ein paar schöne Ideen in Puncto Farben eingegrenzt:
Creme oder Weiß: Ist für manche vielleicht langweilig, aber ein heller Farbton passt einfach immer - vor allem, wenn deine Küche eher klein ist. Creme wirkt wärmer und gibt deiner Küchenfront einen heimeligen Touch. Außerdem harmoniert es mit beinahe jeder Wandfarbe.
Dunkles Braun: Altbewährt und edel. Ein satter, dunkler Braunton braucht zwar etwas Mut, sieht aber äußerst hochwertig aus. Hier solltest du bei der Wandfarbe auf etwas neutrales zurückgreifen, in Creme- oder Pastelltönen.
Moosgrün: Erdig und natürlich - wenn auch ein wenig dunkel, deswegen kostet auch diese Wahl viele ein wenig Überwindung. Kombiniere deswegen mit hellen Holztönen für Boden und Küchenutensilien und einem robusten Sisalteppich. Ein absoluter Hingucker!
Apfelgrün: Spritzig und leicht - da macht das Kochen gleich noch mehr Spaß! Auch diese Farbe lässt sich gut mit hellen und erdigen Tönen oder Holz kombinieren. Natur Pur!
Pastelltöne und Grau: Better safe then sorry heißt es ja. Mit Pastell- oder Grautönen seid ihr generell auf der sicheren Seite. Modern, neutral und unaufgeregt - und mit vielen Farbtönen kombinierbar!
Wie du die Farbe wählen solltest: Tipps für die Farbwahl
Hier ein paar Tipps und Kriterien, die dir die Farbwahl erleichtern können:
- Sie dir an, welche Farben bereits in deiner Küche sind - sprich Boden, Teppich, Arbeitsplatten etc.
- Welche Farbe haben die Wände rund um die Küche?
- Welche Farbe haben Elemente, die nicht gestrichen werden, z.B. Kühlschrank, Arbeitsplatten oder Herd? Passen diese zum ausgewählten Farbton?
- Welche Farbe haben Küchengeräte wie Kaffeemaschine, Toaster etc.?
Je auffälliger oder schriller deine Farbauswahl, desto mehr solltest du darauf achten, dass sich alles gut ins Gesamtbild deiner Küche einfügt. So kollidiert der blaue Toaster nicht mit der apfelgrünen Wandfarbe.
Küchenfronten streichen: DIY oder Profi?
Den Prozess, der dir mehr oder weniger bevorsteht, haben wir dir ja gerade beschrieben. Vielleicht ist dir während dem Lesen deswegen gerade so richtig die Lust auf DIY vergangen. Gut, dass es auch Profis gibt, die du mit diesem Vorhaben beauftragen kannst - auch wenn dies kostentechnisch natürlich einen Unterschied machen wird.
Was kostet das Streichen einer Küche?
Möchtest du einen Maler beauftragen, musst du die Geldtasche ein wenig weiter öffnen als bei einem DIY Projekt. Machst du alles in Eigenregie, kostet es dich lediglich das Material - und vielleicht den ein oder anderen Nerv.
Ein Profi kostet im groben Durchschnitt ca. 700 Euro. Der Preis variiert natürlich und die Kosten setzen sich zusammen aus:
- Anfahrtspauschale
- Größe deiner Küche
- Materialaufwand
- Arbeitsaufwand und Stundenlohn
FAQ Küche Streichen: Noch Fragen?
Kann man jede Küche streichen?
Die kurze Antwort ist Ja! Im Grunde kannst du jede Küche ganz problemlos streichen. Es kommt immer auf das Material deiner Küche an und welche Farbe du dafür nimmst - Küchenfronten aus Kunststoff brauchen eine ganz andere Vorgehensweise als welche aus Holz.
Was ist beim Streichen von Küchenfronten zu beachten?
Achte auf die richtige Farbe für deine Küche. Sei bei den Vorarbeiten (Reinigen und Anschleifen) der zu streichenden Flächen sehr genau. Wenn notwendig, trage Grundierung auf, um bessere Haftung zu garantieren. Streiche in Richtung der Maserung. Lass jede Schicht gut durchtrocknen, bevor du zur nächsten übergehst.
Was ist die beste Farbe für Küchenmöbel?
Welche Farbe für deine Küche geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Der Farbe des Bodens, der nicht gestrichenen Küchenmöbel (Herd, Kühlschrank, Arbeitsplatte etc.), deiner Küchengeräte und der Wandfarben. Orientiere dich an den Farben, die bereits in deiner Küche existieren und entscheide dann.
Welche Farbe für eine fensterlose Küche?
Hast du kein natürliches Licht in deiner Küche, sollte da natürlich etwas nachgeholfen werden. Helle Farben wie Weiß, Creme, Beige, Pastelltöne oder Gelb können hier ein wenig Licht hineinbringen.
