Egal ob für den Neubau oder eine Renovierung – ökologische Naturfarben sind immer eine gute Wahl. Die aus pflanzlichen und mineralischen Rohstoffen bestehenden Farben sind diffusionsoffen und sorgen für ein gutes Raumklima. Damit sind sie ideal für das Kinderzimmer, Wohnzimmer und Schlafzimmer geeignet. Am besten wendest du dich bei Fragen an einen Maler in deiner Nähe. Dieser kann dir bei der Auswahl geeigneter ökologischer Farben beratend zur Seite stehen.

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Was unterscheidet Naturfarben von herkömmlichen Farben?

Der wohl größte Unterschied zwischen Naturfarben und herkömmlichen Farben sind deren Inhaltsstoffe. Naturfarben bestehen ausschließlich aus natürlichen, meist pflanzlichen Mineralstoffen. Sie enthalten keine synthetischen Lösungsmittel oder Weichmacher und Formaldehyde. Naturfarben sind zudem diffusionsoffen und atmungsaktiv. So können sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Dadurch wird die natürliche Feuchtigkeitsregulierung der Wände unterstützt und eine Schimmelbildung verhindert. Und im Gegensatz zu herkömmlichen Farben enthalten „Ökofarben“ keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), die gerade für Allergiker sehr schädlich sind.

Wichtig: Der Hinweis „lösemittelfrei“ oder „lösemittelarm“ bedeutet nicht, dass die Farbe frei von Zusatzstoffen ist. Denn laut EU dürfen derart deklarierte Produkte immer noch bis zu 10 Volumenprozent Lösemittel enthalten.

Wie du echte Naturfarben erkennen kannst

Jeder Hersteller von Naturfarben legt großen Wert auf eine transparente Kundenkommunikation. Daher werden sämtliche Inhaltsstoffe auf den Verpackungen deklariert. Für diejenigen, die sich weiter informieren möchten, bieten einige Produzenten auf ihren Webseiten weitere ausführliche Beschreibungen der Rohstoffe zum Nachlesen an.

Möchtest du Naturfarben kaufen, kannst du dies im baubiologischen Fachhandel oder in Malerfachbetrieben tun.

Die wichtigsten pflanzlichen Inhaltsstoffe für Naturfarben

Carnaubawachs

Carnaubawachs, auch bekannt als Palmwachs oder brasilianisches Wachs, wird aus den Blättern der Carnaubapalme (Copernicia prunifera) gewonnen. Die im Nordosten Brasiliens beheimatete Palme wird oft als „Baum des Lebens“ bezeichnet. Für die Wachsgewinnung werden die Blätter entweder abgeschabt oder ausgekocht. Wegen seiner wasserabweisenden Eigenschaft wird es häufig als Zugabe in Farben und Lacken verarbeitet. Derart behandelte Oberflächen glänzen, sind robust und kratzfest. Außerdem sorgt das Wachs für eine gleichmäßigere Verteilung der Farbpigmente und hilft, Streifen- und Klumpenbildung zu verhindern. Darüber hinaus kann es die Trocknungszeiten verkürzen.

Dammar

Das Baumharz Dammar stammt überwiegend von Laubbäumen, die in Malaysia und Indien wachsen. Je nach Sorte kann Dammar heller oder dunkler sein. Manchmal ist es sogar fast schwarz-grau. Es dient als natürlicher Zusatz für Tempera- und Öl-Harz-Farben, zur Herstellung von hellen Lacken oder Emaille- und Ahornlacken.

Titandioxid

Titandioxid ist ein ungiftiges Weißpigment. Es wird für Farben und Lacke mit einer hohen Deckkraft genutzt. Ein weiterer Vorteil ist seine hohe UV-Beständigkeit. Hergestellt wird es aus natürlichen Mineralien durch Abtrennung farbiger Begleitstoffe.

Leinöl

Leinöl oder Flachsöl wird aus den Samen des Flaches gewonnen. Wegen seines hohen Gehalts an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren härtet es schnell aus. Daher ist es ideal als Bindemittel in Ölfarben. Vermischt mit traditionellen, natürlichen Holzfarben dient es als Holzschutzmittel und Finish gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung.

Drachenblut

Drachenblut ist der gemeinsame Name für ein rotes Harz, das aus verschiedenen Pflanzenarten gewonnen wird, die in unterschiedlichen Regionen der Welt vorkommen. Die Hauptquellen sind:

  1. Der Baum Dracaena cinnabari (Sokotrischer Drachenbaum) ausschließlich auf der Inselgruppe Sokotra. Das Harz wird durch Anritzen der Rinde gewonnen.
  2. Croton lechleri ist eine Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse und ist in Südamerika beheimatet. Das rote Harz wird „Sangre de Drago“ oder „Sangre de Grado“ genannt.
  3. Die lianenartige Kletterpflanze Daemonorops draco ist in Indien, Borneo, Sumatra und in sumpfigen Wäldern der Molukken beheimatet. Das Drachenblut tritt zwischen den Schuppen der reifen Früchte aus.

Sobald das Harz getrocknet ist, wird es gemahlen und in Naturfarben verarbeitet. Es ist eine natürliche Alternative zu synthetischem rotem Farbstoff. Das Pigment kann auch mit Leinöl vermischt als Finish auf Holz aufgetragen werden.

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Was sind die Vorteile von Naturfarben?

Der größte Vorteil ist, das vollständige Fehlen von giftigen Zusatzstoffen. Zudem werden für die Herstellung der Farben ausschließlich natürlich nachwachsende Rohstoffe verwendet. Das schont die Umwelt. Da wir uns rund 80 % des Tages in geschlossenen Räumen aufhalten ist der Gesundheitsaspekt wohl am wichtigsten.

Übrigens: Nicht nur bunte Wandfarben spielen bei ökologischen Anstrichen eine Rolle. Gerade Lehm- und Kalkfeinputze erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Auch diese Produkte bestehen ausschließlich aus mineralischen Rohstoffen. Da Kalk aber sehr alkalisch ist, wird er idealerweise von einem Malerfachbetrieb aufgetragen.