Die Struktur gibt dem Rauputz seine dekorative Wirkung. Grade in den 70-er und 80-er Jahren war er in Treppenaufgängen, aber auch an Wohnzimmerwänden sehr beliebt. Der aus Kalkstein oder Gips hergestellte Putz gilt als langlebig und robust. Doch selbst Rauputz muss gelegentlich einmal gestrichen werden.

Die 10 besten Maler in der Nähe (Preise & Bewertungen)
Lies echte Bewertungen und Erfahrungen für die besten Maler in der Nähe! Vergleiche kostenlos Profile mit Kontaktinformation.

Worauf kommt es beim Streichen von Rauputz an?

Die Schwierigkeit beim Streichen von Rauputz ist die richtige Farbwahl. Diese muss zum einen deckend sein, wegen der rauen Oberfläche, zugleich darf sie die Struktur des Putzes aber nicht durch Zusetzen verändern.

Welche Farben sind für Rauputz geeignet?

Diffusionsoffener Putz, etwa Mineralputz, braucht diffusionsoffene Farbe. Silikatputz liebt Silikatfarbe. Du siehst: Farbe und Putz sollten zueinander passen, damit die Eigenschaften des Rauputzes nicht verändert werden. Ideal, je nach Rauputz sind:

Putzart

Geeignete Farben

Mineralputz

·        Mineralische und diffusionsoffene Farbe

·        Silikatfarbe

·        Silikatdispersionsfarbe

Silikatputz

·        Silikatfarben

Silikonharzputz

·        Silikonharzfarbe

·        Dispersionsfarbe

Kunstharzputz

·        Acrylfarben

·        Silikonharzfarben

·        Farben mit Lotuseffekt

Generell müssen die Farben für Rauputz decken, Deckkraftklasse 1 oder 2, dürfen aber nicht zähflüssig sein. Sonst dringen sie nicht in die Poren und Rillen des Putzes ein. Das Ergebnis wäre eine fleckige Wand. Normale Dispersionsfarbe muss daher meist mit Wasser verdünnt werden. Fange mit 250 bis 500 ml Wasser auf 10 Liter Farbe an.

Rauputz streichen – der richtige Pinsel

Damit die Farbe in allen Poren und Rillen des Rauputzes gleichmäßig verteilt wird, nutzt du für die Kanten und Ecken am besten einen langhaarigen, dicken Pinsel – etwa einen langborstigen Heizkörperpinsel. Die Flächen streichst du dagegen mit einer Lammfellrolle oder Malerwalze aus Polyamid (Nylon). Ungeeignet sind dagegen Rollen aus Schaumstoff oder Polyester. Neben der neuen Farbe bleiben damit auch Reste und Fusel der Rolle auf dem Putz zurück.

Wie bereitest du den Rauputz zum Streichen vor?

Die Wand muss vor dem neuen Anstrich staub- und fettfrei sein. Säubere deswegen alle Flächen gründlich mit einem Staubsauger. Möchtest du hingegen den Rauputz an den Wänden deiner Küche streichen, ist eine gründliche Reinigung der Flächen mit einer warmen Seifenlauge meist unumgänglich.

TIPP: Vorbereitung und Reinigung von Oberflächen für Malerarbeiten.

Vorbereitung zum Streichen von Rauputz

  • Reinige den Rauputz gründlich.
  • Überprüfe die Wand auf schadhafte Stellen und losen Putz. Diese müssen vor dem Streichen mit einer Spachtelmasse aus Gips ausgebessert werden.
  • Wird der Rauputz erstmalig neu gestrichen, empfiehlt sich das Auftragen einer passenden Grundierung mit einem Malerquast.
  • Zum Schluss klebst du noch alle Fensterrahmen, Fußbodenleisten, Steckdosen und Türstöcke/Türen mit Malerkrepp und alten Zeitungen oder Malervlies ab.

Welche Grundierung vor dem Streichen von Rauputz?

Zum Grundieren der Wände gibt es drei Möglichkeiten:

1. Du trägst Tiefengrund auf.

2. Du entscheidest dich für Haftgrund (Haftvermittler).

3. Oder du machst einen Anstrich mit einer stark verdünnten Farbe.

Haftgrund ist für Rauputz eher ungeeignet. Er wird vor allem bei glatten, schwach oder gar nicht saugenden Untergründen aufgetragen, um die Haftkraft der Farbe zu verbessern. Lediglich auf bereits mehrfach gestrichenem oder lackiertem Rauputz könnte ein Haftvermittler als Grundierung verwendet werden.

Für unbehandelten Mineralputz wird dagegen meist Tiefgrund empfohlen. Die auf Acryl- oder Alkydharz basierende Grundierung verstopft die Poren des Rauputzes und bildet auf der Wand eine dünne Kunststoffschicht. So können saugende und sandende Flächen verfestigt werden. Das minimiert das Abplatzen und spart beim Anstrich auch Farbe.

Doch eine Grundierung hat auch ihre Nachteile. Viele davon enthalten schädliche Lösungsmittel. Zudem geht die Diffusionsoffenheit des Putzes dadurch verloren. Um diese zu erhalten, empfiehlt sich ein mehrmaliger Anstrich mit stark verdünnter Farbe – idealerweise verwendest du die Farbe, die für den späteren Anstrich verwendet werden soll. Verdünne diese für die Grundierung mit 5 bis 10 Prozent Wasser.

Die 10 besten Maler in der Nähe (Preise & Bewertungen)
Lies echte Bewertungen und Erfahrungen für die besten Maler in der Nähe! Vergleiche kostenlos Profile mit Kontaktinformation.

Tipps zum Streichen von Rauputz

Sind die Wände vorbereitet, kann das eigentliche Streichen des Rauputzes beginnen. Vermische die Farbe gründlich, damit sich alle Farbpartikel gut darin verteilen. Streiche die Wand immer in kleinen Bahnen. Arbeite zügig, denn Rauputz wird „nass in nass“ gestrichen. Wegen seiner dreidimensionalen Struktur musst du den Putz auch waagerecht und diagonal überstreichen.

Streiche den Rauputz in dieser Reihenfolge:

  1. Möchtest du das ganze Zimmer neu streichen, beginne mit der Decke, um später Farbspritzer an den neu angestrichenen Wänden zu vermeiden.
  2. Streiche an den Wänden über Kreuz, um die Farbe gleichmäßig über dem Rauputz zu verteilen.
  3. Streiche dafür von oben nach unten und arbeite dich dann von einer Seite zur anderen vor (waagrecht).
  4. Teile die Wandflächen gedanklich in mehrere kleine Abschnitte, die du nacheinander streichst. So bleibt die Wandfarbe nass, und kann gleichmäßiger verteilt werden.
  5. Lass die Farbe einen Tag trocknen. Bei einem unregelmäßigen Farbbild solltest du den Rauputz erneut streichen.

Und nach getaner Arbeit bleibt dir nur noch das Entfernen des Malerkrepps, das Abwischen kleiner Farbspritzer und die Freude am neu gestrichenen Zimmer.