Einmal die Wäsche zu lange in der Trommel gelassen und schon ist es passiert – ein muffiger Geruch schlägt dir beim Öffnen der Maschine entgegen. Feuchtigkeit ist der ideale Nährboden für Stockflecken, aber keine Sorge. Wir erklären dir nicht nur, was Stockflecken sind, sondern auch, wie du sie wieder loswirst.

Was sind Stockflecken?

Stockflecken sind eine Pilzform und eine mögliche Vorstufe von Schimmel. Auf den ersten Blick fällt es vielen schwer, Stockflecken von Schimmelpilz zu unterscheiden. Gut erkennen kannst du sie an der gelblichen bis bräunlich oder grauen Verfärbung und an dem muffig bis modrigen Geruch.

Auf Textil können sich Stockflecken auch als dunkle Pünktchen bemerkbar machen. Der Unterschied zum Schimmelpilz liegt in dem sogenannten Myzel. Myzelien sind gut sichtbare Fäden, die der Schimmelpilz bildet und die bei den Stockflecken ausbleiben.

Schimmelpilz ist außerdem erhaben, während Stockflecken flach bleiben. Du kannst unter guten Vorsichtsmaßnahmen auch ihnen Test machen. Dazu setze bitte eine Maske auf, ziehe Handschuhe an und öffne das Fenster des betroffenen Raumes. Nun fahre vorsichtig mit dem Finger über die betroffene Stelle. Wenn sich der Fleck verschmieren lässt, handelt es sich um Schimmelpilz. Durch das Verschmieren geraten jedoch Sporen in die Luft – daher die Vorsichtsmaßnahmen.

Du kannst anstelle eines Selbstversuches auch einen Schimmelgutachter beauftragen, falls du einen Schimmelbefall befürchtest.

Wann bilden sich Stockflecken?

Vielleicht hast du auch schon eine unliebsame Begegnung mit Stockflecken gemacht? Das kann die vergessene Wäsche in der Maschine sein oder feuchte Sportkleidung oder Schwimmsachen, die du erst ein paar Tage zu spät aus der Tasche befreist. Oftmals schlägt dir dann ein modriger Geruch entgegen – ein ziemlich deutliches Zeichen, dass sich Stock gebildet hat.

Auch Wände, Matratzen, Kissen, Decken, alte Bücher und Outdoorprodukte wie Zelte und Kinderwagen bleiben mitunter nicht von Stockflecken verschont. Wie Schimmelpilz entstehen sie vor allem, wenn die Feuchtigkeit durchgehend über 55% liegt und durch schlechte Belüftung. Schlechte Dämmung bzw. abgedichtete Wände oder auch Löcher in Rohren können für Stockflecken sorgen.

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Wie entferne ich Stockflecken aus der Kleidung?

Um die unschönen Flecken loszuwerden, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Wir starten mit den sanfteren Reinigungsmethoden und arbeiten uns zu den Möglichkeiten gegen sehr hartnäckige Flecken vor.

Vollwaschmittel

Suche die betroffenen Stellen an der Kleidung und massiere vorsichtig eine kleine Menge Vollwaschmittel ein. Anschließend wäschst du das Ganze bei der höchstmöglichen Temperatur. Prüfe direkt nach dem Waschen, ob die Stockflecken entfernt wurden – erst dann die Wäsche zum Trocknen aufhängen. Sollten sie nicht ganz raus sein, kannst du den Prozess noch einmal wiederholen.

Backpulver

Befeuchte die befallenen Stellen und reibe etwas Backpulver mit einem Schwamm ein. Warten, bis das Backpulver wieder getrocknet ist und bürste es vorsichtig ab. Anschließend kannst du die Kleidung ganz normal in die Wäsche geben.

Auskochen

Diese Methode eignet sich vor allem für robuste Baumwoll- und Leinenstoffe, um Stockflecken oder sogar Schimmel den Garaus zu machen. Lege das Textil dafür in kochendes Wasser und füge etwas bleichehaltiges Vollwaschmittel hinzu. Lass das Ganze etwa 30 Minuten kochen und spüle es anschließend mit lauwarmem oder kaltem Wasser ab.

Buttermilch

Nein, wir haben uns nicht verschrieben. Buttermilch ist das mit Abstand schonendste Hilfsmittel, wenn es um einen sehr leichten Befall von Stockflecken geht. Bei dieser Methode kannst du das betroffene Textil z.B. ein bis drei Tage lang in kalter Buttermilch einweichen und anschließend mit kaltem Wasser gut ausspülen. Wie immer danach noch einmal in die Waschmaschine.

🦠 Achtung: Fraglich ist jedoch, ob die geringe Temperatur, bei der einige Textilien gewaschen werden, den Geruch der Buttersäure neutralisiert. Buttersäure ist jener übelriechende Geruch, der entsteht, wenn Milchflecken nicht entfernt werden und Licht sowie Sauerstoff ausgesetzt sind. Wer schon einmal Milch im Auto verkippt hat, weiß, wovon die Rede ist. Daher ist die Buttermilch-Methode wohl mit Vorsicht zu genießen.

Gallseife

Gallseife kann für farbige, weiße und dunkle Wäsche genutzt werden. Trage sie dafür auf die betroffenen Stellen auf und wasche die Kleidung anschließend in der Maschine oder per Hand. Gallseife eignet sich im Gegensatz zu vielen anderen Mitteln auch für die Sensibelchen unter den Textilien.

👕 Wissenswert: Mittlerweile gibt es auch vegane Alternativen zur klassischen Gallseife, die aus einer Mischung aus Kernseife und Rindergalle gewonnen wird. Gallseife ist übrigens biologisch abbaubar.

Fleckenkegel

Teste hier am besten vorher an einer unauffälligen Stelle, ob der Stoff den Reiniger verträgt. Wenn ja, dann einfach auf die betroffenen Stellen auftragen, kurz einwirken lassen und wie gewohnt in die Waschmaschine geben. Auch diesen Vorgang kannst du bei Bedarf wiederholen.

Essigreiniger

Diese Methode ist nicht nur schonend, sondern eignet sich auch für bunte Kleidung. Mische 10 l Wasser mit 100 ml Essigreiniger und weiche das Kleidungsstück oder Textil für etwa eine Stunde ein. Danach mit klarem, kaltem Wasser abspülen und ab in die Waschmaschine.

Fleckensalz

Achte darauf, dass Fleckensalz nur für farbechte Buntwäsche ab 40 Grad geeignet ist. Hier gibt es zwei Möglichkeiten des Einsatzes. Ergänze das Waschmittelfach für die Hauptwäsche um 1,5 EL Fleckensalz, bevor du die Maschine anstellst. Oder du löst das Fleckensalz in einer Schale mit lauwarmem Wasser auf, mischt noch ein wenig Waschmittel dazu und lässt die Textilien etwa fünf Stunden in dieser Lauge einweichen. Danach gründlich unter fließendem Wasser ausspülen und in die Waschmaschine geben.

Chlorbleiche

Umgangssprachlich auch „Bleichmittel“ genannt, kommt die Chlorbleiche an letzter Stelle der Eigenversuche, um Stockflecken loszuwerden. Dieser Reiniger ist aggressiv und kann sowohl Atemwege als auch deine Haut reizen. Bitte benutze bei der Anwendung Handschuhe und öffne ein Fenster. Du kannst bei Bedarf auch eine Maske tragen. Der Vorgang ist identisch zur Fleckensalz-Methode. Mach dich auf jeden Fall mit der Gebrauchsanweisung des Herstellers vertraut, ehe du Chlorbleiche benutzt.

Javelwasser

Alternativ kannst du zur Chlorbleiche auch Javelwasser benutzen. Aber bitte unter den gleichen Vorsichtsmaßnahmen. Packe die verstockten Textilien in die Waschmaschine und füge ein Gemisch aus Javel- und kaltem Wasser direkt hinzu (direkt in die Trommel). Das Mengenverhältnis sollte etwa 1:3 betragen. Danach bei 30 Grad im Schonwaschgang waschen. Bei Bedarf die Wäsche am Ende noch einmal spülen.

⚠️ Achtung: Chlorbleiche und Javelwasser niemals mit anderen Reinigungsmitteln vermischen – dadurch kann giftiges Chlorgas entstehen und deiner Gesundheit ernsthaft schaden.

Woher kommen Stockflecken an der Wand?

Du hast unschöne bräunlich gelbliche Flecken an der Wand oder Tapete? Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um Stockflecken. Zur Sicherheit kannst du entweder den oben beschriebenen Selbsttest machen oder einen Spezialisten kommen lassen.

Auch Stockflecken an der Wand entstehen durch zu hohe Luftfeuchtigkeit und ein schlechtes Lüftungsverhalten. Gerade wenn du in bestimmten Räumen Wäsche zum Trocknen aufhängst, solltest du regelmäßig lüften.

Wenn in deinem Raum keine zu hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und du auch regelmäßig lüftest, kann es an der Wand selbst liegen. Zum Beispiel durch schlechte oder falsche Dämmung oder im blödesten Fall ein Leck im Wasserrohr. Hier ist schnelles Handeln gefragt, damit aus den Stockflecken kein Schimmelbefall wird.

Was tun bei Stockflecken an der Wand?

Handelt es sich tatsächlich um Stockflecken, gibt es einige Möglichkeiten, der Sache Herr zu werden. Für einen leichten Befall kannst du es mit folgenden Hausmitteln versuchen:

Spiritus

Die Empfehlungen der Anwendung driften für Spiritus auseinander. Du kannst demnach ein Schälchen mit purem Spiritus verwenden oder ihn mit etwas Wasser verdünnen. Tränke anschließend ein Baumwolltuch in der Flüssigkeit und wringe es vorsichtig aus. Betupfe die betroffenen Stellen oder reibe vorsichtig, bis die Stockflecken weg sind. Benutze bitte Handschuhe und bei Bedarf auch eine Maske. Lüfte den Raum anschließend gründlich.

Essig

Der Vorgang ist identisch zur Spiritus-Methode. Beachte bei beiden Varianten, dass sie sich zwar für Wände, aber nicht unbedingt für Tapeten eignen. Im blödesten Fall löst sich der Kleber auf. Bedruckte Tapete solltest du lieber gänzlich entfernen.

Glasreiniger

Wenn es sich um Raufasertapete handelt, kannst du es mit Glasreiniger versuchen. Dafür sprühst du die Flecken direkt mit dem Reiniger ein, lässt das Ganze ein paar Minuten einwirken und reibst vorsichtig mit einem Microfasertuch nach.

🦠 Achtung: Beachte, dass du auch die Ursache für Stockflecken bereinigen musst, weil sie sonst immer wieder zurückkommen und im schlimmsten Fall Schimmel bilden. Auch Stockflecken können sich auf deine Gesundheit auswirken und u.a. Symptome wie Atemnot, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Übelkeit sowie Schwindel auslösen.

Am besten handelst du vorbeugend und achtest noch einmal zusammengefasst auf folgende Punkte:

  • Regelmäßig Lüften
  • Mit Hygrometer Luftfeuchtigkeit testen
  • Nasse Wäsche schnell aufhängen
  • Duschvorhänge regelmäßig reinigen oder austauschen
  • Bücher in sauberer und trockener Umgebung lagern
  • Möbel bei Bedarf etwas von der Wand abrücken
  • Bei Bedarf Dämmung überprüfen lassen

Eine sehr schöne Methode, dein Raumklima zu beeinflussen, sind Zimmerpflanzen wie Efeu, Aloe Vera und Chrysanthemen.

Jetzt kannst du den Stockflecken den Kampf ansagen!

Dein Listando-Team