Träumst auch du von einem Brunnen im Garten? Und möchtest du nicht nur auf deiner Terrasse abends Licht haben, sondern auch in einer kleinen Laube am anderen Ende deines Gartens? Aber es fehlt dir elektrischer Strom? Kein Problem: Dafür kannst du im eigenen Garten spezielle Erdkabel verlegen. Diese Kabel sind extra für den Außenbereich gemacht. Dennoch solltest du beim Verlegen einige Dinge beachten. So solltest du das Erdkabel zum Schutz vor Nässe und Beschädigung nie offen auf die Wiese oder Erdoberfläche legen. Sie sollten möglichst mindestens 60 cm tief verlegt werden. Bei stark belasteten Stellen, etwa einer Einfahrt, ist sogar eine Tiefe von 80 cm sinnvoll. Welche Punkte du sonst noch beachten musst, etwa welche Kabel für den Garten verwendet werden dürfen oder wie sie vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt sind, das verraten wir dir jetzt.

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Warum brauchst du für den Strom im Außenbereich Erdkabel?

Strom im eigenen Garten selber verlegen kann doch nicht so kompliziert sein, oder? Einfach eine Kabeltrommel an die Außensteckdose anschließen, diese soweit ausrollen, wie du es brauchst und dann den Zierbrunnen, das Radio oder die Gartenbeleuchtung einstecken. Zum Rasen mähen wird alles wieder zusammengerollt. Die restliche Zeit kann alles an Ort und Stelle liegen bleiben. Schließlich schützt die Ummantelung das Kabel vor Nässe. Doch weit gefehlt:

Welches Kabel für den Garten?

Möchtest du jeden Winkel deines Gartens mit Strom versorgen, benötigst du spezielle Kabel zum Verlegen im Außenbereich. Diese sind nicht nur extrem robust. Sie haben auch eine stärkere Isolierung, die sie zusätzlich vor Nässe, spitzen Gegenständen, Auffrieren und Wurzeln schützt. Es gibt dreiadrige Erdkabel mit einem gelbgrünen Schutzleiter. Möchtest du nicht nur eine Außenbeleuchtung anschließen, sondern auch eine Teichpumpe, dann ist das 5-polige Erdkabel die bessere Wahl. Und woher weißt du nun, dass das Kabel für den Außenbereich geeignet ist? Das verrät dir die Bezeichnung. Diese sind:

  • NYY-J
  • NYCWY
  • NAYY

Und worin liegt der Unterschied?

  • Bei einem NYY-J-Kabel handelt es sich um ein Starkstromkabel mit Schutzleiter und PVC-Außenmantel.
  • Dagegen besteht das NYCWY-Starkstromkabel aus Kupferadern und wellenförmigen Kupferleitern, die ebenfalls von einer PVC-Hülle geschützt werden. Außerdem kannst du dieses Kabel auch unter Wasser verlegen.
  • Beim NAYY-Starkstromkabel werden Aluminiumleiter verwendet.

Je nach Verwendung brauchst du außerdem einen anderen Querschnitt. So sollte das Erdkabel zu einer Außensteckdose oder für einen Bewegungsmelder einen Querschnitt von 1,5 mm² haben. Für den Betrieb einer Wallbox brauchst du mindestens einen Querschnitt von 2,5 mm².

Vor- und Nachteile eines Erdkabels im Garten

Vorteile

Nachteile

Erdleitungen sind eine gute Lösung für die Verlegung im Boden

Der Verlegeaufwand ist recht hoch

Sie sind robust und zusätzlich isoliert

Die Kabel sind teuer

Sie sind für den ganzjährigen Einsatz

Der Austausch eines defekten Kabels kann schwierig sein

Sie haben eine hohe Lebensdauer

Nach Jahren kann es schwierig sein, sich an den Verlauf der Leitung zu erinnern

Erdleitungen sind eine gute Lösung für die Verlegung im Boden

Der Verlegeaufwand ist recht hoch

Tipp: Möchtest du deinen Garten von einem Gärtner neu gestalten lassen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Erdkabel zu verlegen.

Die Stromversorgung im Garten über eine einfache Mehrfachsteckdose ist lebensgefährlich. Möchtest du auch im entlegensten Winkel deines Gartens Strom, musst du besondere Elektrokabel verwenden.
Die Stromversorgung im Garten über eine einfache Mehrfachsteckdose ist lebensgefährlich. Möchtest du auch im entlegensten Winkel deines Gartens Strom, musst du besondere Elektrokabel verwenden.

Erdkabel verlegen: So bekommst du Strom im Garten

Entscheidest du dich gegen das Verlegen lassen eines Erdkabels durch einen Fachbetrieb, sondern möchtest du das in Eigenregie erledigen, brauchst du nicht nur das passende Kabel (NYY oder NYCWY) mit der mindestens vorgeschriebenen Schutzklasse IP 44, sowie richtiges Werkzeug. Auch solltest du eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung parat haben.

Werkzeuge und Materialien

  • Schaufel
  • Warnband
  • Sand
  • Spaten oder Gartenfräse
  • Leerrohr/Schutzrohr
  • Schnur
  • Abdeckung (z. B. Ziegelsteine)

Stromkabel im Garten verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wichtig: Der Gartenstrom darf nicht am Stromkreis deines Hauses mit angeschlossen werden. Die Stromversorgung im Garten braucht vielmehr einen eigenen Stromkreis mit Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter), damit im Notfall die Stromzufuhr unterbrochen wird. Hier brauchst du die Hilfe eines Elektrikers.

Schritt 1: Trassenverlauf planen

Der erste Schritt ist ein Verlegeplan. Wie viel Elektroleitung wird benötigt? Welche Hindernisse (Bäume, Hecken, Sträucher) müssen auf dem Weg umwunden werden? Lege den Trassenverlauf mit einer Schnur im Garten nach. Damit sie nicht verrutscht, kannst du sie zusätzlich mit Steinen beschweren. Die Vorgehensweise hat zwei Vorteile: Du weißt auch noch nach einem Tag genau, welchen Weg durch deinen Garten du geplant hast. Und der zweite Vorteil: Anhand der Schnurlänge kannst du genau abschätzen, wie viel Meter Erdkabel zu verlegen sind.

Schritt 2: Graben ausheben

Wichtig: Auch wenn du selbst den Strom im Garten verlegst, kommst du nicht umhin, dich an die gängigen Vorschriften zu halten. Beim Erdkabel ist das die VDE-Vorschrift VDE 0100 Teil 520„Auswahl und Errichtung von Kabel- und Leitungsanlagen“. Darin steht nicht nur, welche Kabel erlaubt sind, wie du den Querschnitt bestimmst oder dass du einen extra Stromkreis brauchst. Auch wird hier die Verlegetiefe behandelt. Erdkabel müssen mindestens 60 cm tief unter der Erde liegen. Unter stark benutzten Wegen oder unter Zufahrten solltest du das Kabel 80 cm tief unter der Erde verlegen.

Jetzt ist Muskelkraft gefragt. Oder du leihst dir eine Gartenfräse für den Garten. Alternativ kannst du auch einen Gärtner mit der Arbeit beauftragen.

Leerrohre schützen die Erdkabel zusätzlich gegen Nager oder Wurzeln. Außerdem kannst du das Kabel bei einem Defekt leichter erneuern.
Leerrohre schützen die Erdkabel zusätzlich gegen Nager oder Wurzeln. Außerdem kannst du das Kabel bei einem Defekt leichter erneuern.

Schritt 3: Leitung unterirdisch verlegen

Nun wird das Stromkabel in einer Tiefe von 60 cm verlegt. Um das Kabel zusätzlich vor Rissen, Frost und Kabelbruch zu schützen, bringst du zunächst eine mindestens 10 cm dicke Sandschicht aus. Generell gilt: Je dicker die Schicht, desto besser geschützt ist das Stromkabel. Wird das Erdkabel zusätzlich in einem Leerrohr verlegt, erhöht sich der Schutz um ein Vielfaches. Dies ist beim Erdkabel verlegen aber nicht zwingend erforderlich.

Tipp: Damit die vorgegebene Mindesttiefe dadurch nicht unterschritten wird, muss die Trasse immer 10 cm tiefer als nötig ausgehoben werden. Soll das Erdkabel also 60 cm tief liegen, muss der Graben 70 cm tief sein.

Wichtig: Das Leerrohr braucht einen runden Innendurchmesser von 30 Millimeter.

Der Graben für das Erdkabel muss mindestens 60 cm tief sein. Bei Einfahrten oder Garagen sollten es zum Schutz des Kabels 80 cm sein.
Der Graben für das Erdkabel muss mindestens 60 cm tief sein. Bei Einfahrten oder Garagen sollten es zum Schutz des Kabels 80 cm sein.

Schritt 4: Zweite Sandschicht ausstreuen

Über das verlegte Erdkabel kommt eine weitere Sandschicht mit 10 cm Dicke. Alternativ kann das Leerrohr zum Schutz vor mechanischen Einflüssen durch Ziegelsteine oder spezielle Kabelhauben verstärkt werden.

Schritt 5: Warnband verlegen

Jetzt wird über die Sandschicht oder die Abdeckung ein Warnband ausgelegt. Dieses steckt den Verlauf der Erdkabel ab.

Schritt 6: Graben verschließen

Im Anschluss daran wird der Graben wieder zugeschüttet und eingeebnet.

Was muss beim Kabel verlegen im Garten beachtet werden?

Solltest du Erdkabel in deinem Garten verlegen, musst du einige Vorschriften und Sicherheitshinweise beachten:

  • Die Kabel brauchen einen eigenen Stromkreis.
  • Dieser muss mit einem FI-Schutzschalter abgesichert sein. Zusätzlich schützt ein Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) vor einem Kabelbrand.
  • Die Arbeiten am Sicherungskasten und der Kabelanschluss an Geräte oder Steckdosen darf nur ein ausgebildeter Elektriker durchführen.
  • Alle verwendeten Komponenten im Außenbereich müssen mindestens die Schutzklasse IP44 haben.
  • Die Verlegetiefe von 60 cm darf nicht unterschritten werden.
  • Verwende ausschließlich zugelassene Kabel (3-polige Erdkabel mit gelbgrünem Schutzleiter).
  • Markiere den Verlauf der Stromleitung mit einem Warnband.

Was kostet die Verlegung von Erdkabeln?

Möchtest du ein Erdkabel verlegen, kannst du pro Laufmeter etwa 1 € einplanen. Die genauen Kosten hängen vom Kabelquerschnitt, der Schutzklasse und der Stärke des Kabels ab. Für ein Leerrohr zahlst du außerdem zusätzlich 0,30 € bis 0,70 €/Meter. Dazu kommen die Kosten für die Elektroinstallation und, eventuell, für einen beauftragen Gärtner, der dir beim Graben hilft. Ebenfalls nicht vergessen werden dürfen die Ausgaben für die weiteren Materialien wie Außensteckdosen, Leerrohre, Warnband, Sand, etc.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema Erdkabel verlegen

Wie verlegt man ein Erdkabel im Garten?

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Ein Erdkabel wird möglichst auf direktem Weg vom Haus zum jeweiligen Endpunkt verlegt. Die Nähe zu stark wuchernden Pflanzen, etwa einem Bambus, sollte vermieden werden. Die Leitung kann entweder direkt im Boden liegen, oder in einem zusätzlichen Rohr ausgelegt werden.

Wie tief muss ein Erdkabel im Garten verlegt werden?

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Erdkabel müssen in einer Tiefe von mindestens 60 cm verlegt werden. Bei stark belasteten Stellen, also Zufahrten oder Garagen, sind es 80 cm.

Kann man ein Erdkabel ohne Graben verlegen?

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Du kannst das Erdkabel auch ohne Graben verlegen. Das ist aber nicht zu empfehlen. Denn der fehlende Schutz macht das Stromkabel anfällig für Frost. Auch steigt so die Unfallgefahr im eigenen Garten. Wie schnell bleibt man mal mit dem Fuß im Kabel hängen und stolpert? Willst du partout keinen Graben ausheben, kannst du das Kabel an Mauervorsprüngen, entlang von Zäunen oder Beeteinfassungen verlegen. Kleiner Tipp: Je höher die Elektroleitung liegt, desto weniger bleibst du daran hängen.

Kann man ein Erdkabel ohne Leerrohr verlegen?

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Du kannst das Erdkabel ohne Leerrohr verlegen. Doch die Rohre bieten einen zusätzlichen Schutz gegen Nager, Pflanzenwurzeln und andere Schäden. Außerdem kannst du das Kabel bei einem Defekt leichter erneuern. Statt die ganze Trasse erneut auszuheben, ziehst du das Elektrokabel lediglich aus dem Leerrohr. Als Leerrohre kannst du Isolierrohre oder Spiralschläuche verwenden.