Kennst du das: Du sitzt gemütlich auf der Couch, die Heizung ist an - und trotzdem spürst du einen kalten Luftzug im Nacken? Dann kann es sein, dass deine Fenster undicht sind. Aber keine Sorge - dies ist nicht immer sofort ein Fall für den Profi. Wir zeigen dir, wie du im Handumdrehen deine Fenster und Türen alleine dicht machen kannst!

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Undichte Fenster erkennen

Undichte Fenster machen sich meist durch kalte Luft in beheizten Räumen oder Zugluft bemerkbar. Es gibt aber auch noch andere Anzeichen dafür, dass die Dichtungen langsam in die Jahre gekommen sind:

  • Hohe Heizkosten oder Nachzahlungen
  • Kondenswasserbildung
  • Schimmel
  • Schlechte Schließfunktion der Fenster
  • Spürbarer Luftzug trotz geschlossener Fenster und Türen

Trifft einer oder sogar mehrere Punkte auf dich zu? Dann wäre es ratsam, über eine neue Dichtung nachzudenken.

undichtes Fenster
Eine Zugluftrolle ist garantiert keine dauerhafte Lösung - hier muss schnell gehandelt werden, damit kein Schimmel entsteht. 

Undichte Stellen ausfindig machen

Empfindliche Personen spüren den kleinsten Luftzug meist sofort. Woher genau dieser kommt, ist aber oft nicht so leicht bestimmbar. Hier gibt es aber einen einfachen Trick, wie du die undichte Stelle ausfindig machen kannst:

  • Schließe alle Fenster
  • Nimm eine brennende Kerze oder ein Feuerzeug zur Hand. Halte die Flamme vor das geschlossene Fenster.
  • Fahre mit der Flamme - oder deinem angefeuchteten Finger - am Fenster entlang. Dort, wo der Luftzug sicht- oder spürbar ist, befindet sich die undichte Stelle.
  • Alternativ kannst du ein Blatt Papier in dein Fenster klemmen. Lässt sich das Papier bei verschlossenem Fenster herausziehen, musst du dich um eine neue Dichtung bemühen.

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Silikon, Acryl, Dichtungsband: Welche Fensterdichtung für welche Fenster?

Wenn einem in den eigenen vier Wänden mal kalt ist, will man natürlich eine schnelle Lösung. Bevor du dich aber in den nächsten Baumarkt aufmachst, gibt es ein paar Dinge zu beachten: Die Wahl der Fensterdichtung hängt nämlich von verschiedenen Faktoren ab, z.B. dem Material des Rahmens, der Fensterart (z.B. Dreh/Kipp- oder Schiebefenster) und den Anforderungen an die Dichte. Hier eine kurze Materialkunde:

Silikon

Eignet sich am besten für die Dichtung von Fenstern aus Kunststoff oder Aluminium. Es ist flexibel, witterungsbeständig und einfach zu verarbeiten. Silikondichtung ist daher besonders gut geeignet für bewegliche Teile wie Dreh-Kipp-Fenster. Es ist nicht überstreichbar, aber in verschiedenen Farben erhältlich.

Acryl

Eignet sich eher für das Dichten von Aluminium- oder Kunststofffenstern. Es ist ebenfalls flexibel und witterungsbeständig, jedoch nicht so elastisch wie Silikon. Acryl eignet sich vor allem für die Dichtung von feststehenden Fenstern und lässt sich nach dem Antrocknen gut überstreichen.

Fensterkitt

Wird traditionell für die Abdichtung von Holzfenstern verwendet. Er ist sehr haltbar und bietet eine gute Isolierung. Allerdings ist er weniger flexibel als Silikon oder Acryl und daher weniger geeignet für bewegliche Teile.

  • Dichtungsband: Ein wahrer Allrounder! Wenn auch nicht so beständig wie oben genannte Alternativen, ist es eine schnelle, einfache und kostengünstige Lösung. Es eignet sich am besten für Alu- und Holzfenster. Auch Spalten im Fensterrahmen können so problemlos abgedichtet werden. Es darf allerdings nicht auf Gummidichtung angebracht werden.

🪟 Gut zu wissen: Auf Gummidichtungen von einem Kunststofffenster darf keine weitere Dichtung angebracht werden! In diesem Fall solltest du einen Fachmann kontaktieren und dich beraten lassen.

Mit einem Experten hast du nicht nur eine professionelle Abdichtung, sondern auch eine Garantie, sollte etwas nicht in Ordnung sein.

Dichtung erneuern: Das wirst du brauchen

Hier eine kurze Übersicht, was du für dein Vorhaben alles brauchen wirst:

  • Dichtungsmittelentferner
  • Teppichmesser
  • Spachtel
  • Putzeimer und Spülmittel
  • Dichtungsmasse für deine jeweiligen Fenster
  • Kartuschepistole
  • Kreppband
  • Folie
  • Fugenglätter

Bist du dir unsicher, welche Fensterdichtungen du für deine Fenster brauchst, dann erkundige dich im nächsten Baumarkt. So kannst du dich auch über die Menge des Materials beraten lassen, die du benötigen wirst.

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Fenster richtig abdichten mit Acryl oder Silikon: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Hast du alles beisammen? Perfekt - Dann kannst du jetzt starten! Hier eine Step-By-Step Anleitung, um deine Fenster effektiv abzudichten:

  1. Alte Fensterdichtungen entfernen: Die alte Dichtungsmasse muss erstmal aus den Fugen entfernt werden. Nimm hierfür das Teppichmesser. Mit der Spachtel entfernst du Kleberückstände und alte Lackreste. Nimm zur Vorsicht einen Dichtungsmittelentferner, um wirklich alle Rückstände zu beseitigen.
  2. Rahmen und Fensterflügel reinigen: Alle Stellen, an denen die Dichtungsmasse aufgetragen wird, sollten gründlich mit Spülmittel gereinigt werden. So kannst du sicher sein, dass die Masse gut haftet. Lass alles gut trocknen, bevor du mit dem Auftragen beginnst.
  3. Dichtungsmasse auftragen: Silikon- oder Acryldichtungsmasse kommt meistens in einer Kartusche. Setze diese in die Kartuschepistole ein. Halte die Pistole beim Auftragen in einem 30 - 40 Grad Winkel. Bringe so die Masse entlang der Fensterfalz an. Achte auf eine gerade Linie und gleichmäßigen Druck beim Auftragen.
  4. Fuge glätten: Glätte jetzt die aufgetragene Dichtungsmasse mit einem Fugenglätter. Du kannst dafür auch ein Tuch oder deinen Finger nehmen.
  5. Mit Folie abdecken: Trage zuerst ein wenig Öl auf die Fuge auf, damit die Dichtungsmasse nicht am Fenster kleben bleibt. Decke es danach mit einer Folie ab und schließe dein Fenster. So kann sich sich die Dichtung an dein Fenster anpassen.
  6. Trocknen lassen: Lasse alles mindestens zwei Stunden trocknen. Entferne danach die Folie. Überschüssige Dichtungsmasse kannst du mit dem Teppichmesser entfernen.

🪟 Wichtig: Risse in den Übergängen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk sind oft Grund für Zugluft und Kälte in den Räumen. Deswegen solltest du unbedingt Fenster außen abdichten. Lücken und Risse kannst du bei Bedarf mit Silikonmasse oder Bauschaum ausbessern.

Fenster abdichten mit Dichtungsband

Selbstklebende Dichtungsbänder sind bei den meisten die erste Lösung, wenn's vom Fenster zieht. Sie sind zwar keine dauerhafte Lösung (und kein Ersatz für gut dichte Fenster), aber eine kostengünstige und kinderleichte Alternative, wenn du deine Fenster innen abdichten möchtest. So wird's gemacht:

  • Reinige Fensterflügel und Rahmen gründlich dort, wo das Band aufgeklebt wird. Fett und Schmutz verhindern sonst das Anhaften.
  • Entferne die Schutzfolie des Bandes.
  • Bringe es am Fensterrahmen an und drücke es ausreichend fest. Achte, dass die Kanten gut miteinander abschließen und keine Lücken entstehen.
  • Überprüfe nach dem Befestigen immer gleich, ob sich das Fenster schließen lässt.
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Spezialfall Altbau: Alte Fenster und Holzfenster abdichten

Altbauwohnungen - so wunderschön und charmant sie auch sind - sind oft nicht sehr energieeffizient. Schuld daran ist meistens, dass die alten Fenster nicht mehr dicht sind. Du kannst alte Fenster genau wie moderne Fenster mit Silikon oder Acryl abdichten, allerdings ist hier Vorsicht und Fingerspitzengefühl geboten.

Alte Kunststofffenster abdichten

Sind deine Fenster in die Jahre gekommen? Vor allem im Altbau ist es wichtig, Verschleißteile nach einer gewissen Zeit auszutauschen. Erkennst du spröde oder rissige Dichtungen, dann weg damit.

Vor allem bei alten Fenstern ist es wichtig, die richtige Dichtung zu wählen, deswegen lass dich auch hier gut im Baumarkt beraten, wenn du die Abdichtung in Eigenregie machen möchtest. In der Regel eignen sich bei Kunststofffenstern - auch bei alten - Dichtungen aus Silikon und Acryl.

Der regelmäßige Einsatz von Pflegespray- oder Paste kann dabei helfen, vor allem alte Dichtungen beständiger zu machen.

Alte Holzfenster abdichten mit Fensterkitt

Viele Altbauhäuser haben noch Holzfenster, die mit Fensterkitt abgedichtet wurden. Merkst du, dass es bei dir zieht, sollte der alte Kitt ausgetauscht werden.

Nicht selten sind Fenster im Altbau aus Holz und mit Fensterkitt abgedichtet. In solchen lohnt sich eindeutig der Austausch des Fensters mit einem neuen. 🪟

Dafür erwärmst den Kitt - z.B. mit dem Fön - und entferne ihn sorgfältig. Reinige danach die Fuge. Die neue Masse kannst du dann wie Knete in die richtige Form rollen und in die Fuge drücken. Streiche danach alles glatt und schneide Überreste mit dem Teppichmesser ab.

Nach dem Antrocknen (ca. eine Woche) kannst du alles überstreichen.

Spalten im Rahmen beheben

Ist bei deinem Fenster ein Stück des Rahmens gespalten oder gebrochen, solltest du Holzkitt zur Hand nehmen. Trage diesen dafür auf den Fensterflügel auf und lass diesen gut trocknen. Mit einer Schutzfolie verhinderst du, dass der Kitt beim Antrocknen beschädigt wird.

Entferne danach die Folie. Danach kannst du zur Abdichtung des Fensters übergehen.

🔧 Wichtig: Geld sparen ist super - dennoch solltest du wissen, wann du mit deinen DIY-Fähigkeiten an deine Grenzen stößt. Verzogene Flügel im Altbau müssen von einem Profi behandelt werden. Im schlimmsten Fall kannst du dein Fenster nicht mehr schließen und hast deutliche Mehrkosten für die Reparatur.

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Was kostet Fenster Abdichten vom Profi?

Die Preise können hier je nach Region und Handwerker variieren. Der Preis setzt sich zusammen aus dem Stundensatz des Handwerkers, dem Materialaufwand und der Menge und Anfahrtskosten. Im Schnitt liegen die Kosten zwischen 60 €  und 100 €.

Oft kostet es mehr, ein Fenster erneuern zu lassen, als mehrere - hier kann dir der Handwerker eine Pauschale anbieten. Hole immer mehrere Angebote ein und vergleiche diese, bevor du den Handwerker beauftragst.

Neue Fenster einbauen vs. Abdichten lassen: Lohnt sich das Abdichten der Fenster überhaupt?

Reicht es, Fenster, die in die Jahre gekommen sind, einfach dicht zu machen oder sollte ich lieber einen Profi mit dem Einbau eines neuen Fensters bauftragen?

Wichtig zu wissen ist, dass auch mit guter Dichtung nie ein moderner Standard erreicht werden kann, was die Dichte angeht. Völlig umsonst ist es allerdings auch nicht. Wer sich die Arbeit antun oder einen Profi beauftragen will, muss zwar auch in die Geldtasche greifen,  kommt aber günstiger weg als mit neuen Fenstern.

Wenn du dir also momentan keine neuen Fenster leisten kannst oder ohnehin bald ein Umzug geplant ist, ist es definitiv eine Alternative, die sich lohnt.

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FAQ Fensterabdichtung: Noch Fragen?

Kann man Fenster selbst abdichten?

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Ja, natürlich! Wichtig ist hierbei, dass du über das Material deiner Fenster Bescheid weißt - und dementsprechend die richtige Dichtung dafür wählst. Dann kommt es nur noch auf dein eigenes, handwerkliches Können an. 

Was nimmt man am besten zum Fenster abdichten?

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Die gängigsten Materialien beim Abdichten sind Acryl, Silikon, Fensterkitt und Dichtungsband. Hier kommt es ganz auf deine Fensterart an, wofür du dich entscheidest. 

Wie dichte ich Fenster gegen Zugluft ab?

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Wir alle möchten eindringende Zugluft vermeiden. Die schnellste Lösung ist, mit Dichtungsband abzudichten. Dieses bekommst du schnell und günstig im Baumarkt. Generell wirst du deine Fenster aber früher oder später gut abdichten müssen, um Zugluft zu vermeiden. Je nach Material von Fenster und Rahmen solltest du mit Acryl oder Silikon abdichten.