Mit der Zeit werden alte Heizkörper unansehnlich. Ihre Farbe vergilbt. An manchen Stellen tritt sogar Rost hervor. Doch anstelle den Heizkörper auszutauschen kannst du ihm mit dem richtigen Heizkörperlack einen Neuanstrich verpassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Rippenheizkörper, Flächenheizkörper oder einen Gliederheizkörper handelt. Entscheidend ist viel mehr die Vorbereitung. Dazu gehört die eingehende Kontrolle durch einen Heizungsfachbetrieb. Besonders dann, wenn die Rippen- und Gliederheizkörper Rost angesetzt haben. Hier muss geklärt werden, ob die Gefahr einer Undichtigkeit besteht und ob ein Austausch nicht sinnvoller wäre. Denn das Überstreichen der rostigen Stellen verhindert nicht das spätere Austreten von Heizungswasser. Und wehe, du bist dann nicht zu Hause.

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Heizkörper lackieren: In wenigen Schritten zum neuen Anstrich

Bevor du mit Lackieren oder Streichen beginnen kannst, brauchst du die richtige Farbe.

Heizkörper streichen: Acryl- oder Alkydharzlack?

Beim Heizkörper lackieren brauchst du einen Speziallack. Schließlich muss dieser den wechselnden Oberflächentemperaturen standhalten.  Des Weiteren darf er sich durch die Hitze nicht verfärben oder anfangen abzublättern. Ideal beim Heizkörper streichen sind daher Acryl- oder Alkydharzlacke.

Die beiden Produkte unterschieden sich im Wesentlichen in ihren Bindemitteln, den Harzen. Bei Acrylharzlack ist das Bindemittel Acrylharz auf Wasserbasis. Dagegen ist das Bindemittel bei Alkydharzlack eine Kombination aus Kunstharz mit einer lösemittelhaltigen Basis.

Ein weiterer Punkt bei der Wahl der richtigen Farbe ist natürlich auch die Trocknungszeit. Hier zeichnet sich Acrylharzlack durch eine sehr kurze Trocknungszeit aus. Alkydharzlack braucht länger, bis er vollständig durchgetrocknet ist. Dafür entwickelt er aber einen besonders schönen Glanz.

Und was ist mit Farbbeständigkeit? Acryllack vergilbt langsamer als Alkydharzlack. Außerdem ist er beständiger gegen mechanische Einflüsse und Korrosion. Zudem ist er wegen seiner Wasserbasis umweltfreundlicher und strömt beim Lackieren keinen starken Lackgeruch aus.

Mit einem Eckpinsel kommst du auch an schwer zugängliche Stellen
Mit einem Eckpinsel kommst du auch an schwer zugängliche Stellen

Heizung streichen - welcher Heizkörperpinsel für den Lack?

Möchtest du deiner Heizung im Zimmer einen neuen Anstrich verpassen, brauchst du auch den richtigen Pinsel. Wegen der schwer zugänglichen Stellen ist ein Pinsel mit langem Stiel (Eckpinsel) zu empfehlen. Für einen modernen Planheizkörper verwendest du am besten eine Farbrolle. Aber keine Rolle wie du sie vom Streichen einer Wand kennst. Was du hier brauchst, ist eine Lackrolle. Das sind kurzflorige Rollen aus Polyesterfasern. Und womit lässt sich ein Plattenheizkörper mit Profil lackieren? Um gute Ergebnis zu erzielen, eignen sich dafür herkömmliche Pinsel mit geradem Stil.

Wichtig: Die Borsten und deren Beschaffenheit spielen ebenfalls eine große Rolle. Acryllack trägst du möglichst mit einem Pinsel mit Kunststoffborsten auf. Naturborsten verwendest du hingegen bei Alkydharzlack.

Heizkörper neu lackieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Nachdem du nun den Heizkörper inspizieren hast lassen, den richtigen Lack und den passenden Pinsel gekauft hast, kann es losgehen. Doch halt! Bevor du jetzt munter drauflos lackierst, brauchst du zusätzlich zu Lack und Pinsel noch weitere Materialien:

  • Abdeckvlies
  • Schleifpapier mittlerer Körnung
  • Schleifpapier mit 120er-Körnung
  • Drahtbürste
  • Farbwanne
  • Reinigungsmittel
  • Klebeband
  • Grundierung/Rostschutzfarbe
Damit die Farbe hält, muss die Oberfläche vor dem ersten Anstrich angeraut werden
Damit die Farbe hält, muss die Oberfläche vor dem ersten Anstrich angeraut werden

Lackieren von Heizkörpern - schnell und einfach

  1. Rost entfernen: Entferne sämtlichen Rost mit dem Schleifvlies mittlerer Körnung. Ob du das manuell oder mit einem Exzenter- oder Winkelschleifer machst, bleibt dir selbst überlassen. Wichtig: Bei der maschinellen Entfernung keine unversehrten Stellen abschleifen.
  2. Rostschutzmittel auftragen: Damit der Rost nicht so schnell wieder kommt, werden die abgeschliffenen Stellen nun mit einer Grundierung behandelt. Dafür kannst du einfache Rostschutzfarbe aus dem Fachhandel benutzen.
  3. Alten Lack entfernen: Im nächsten Schritt entfernst du abblätternde Farbe. Am besten funktioniert das mit einer Drahtbürste.
  4. Oberfläche anrauen: Damit die erste Schicht gut auf der alten Farbe hält, wird die gesamte Oberfläche angeschliffen. Der alte Lack muss nicht vollständig entfernt werden. Er muss angeraut werden. Dafür eignet sich Schleifpapier mit einer feinen Körnung.
  5. Heizkörper reinigen: Der nächste Schritt ist die gründliche Reinigung und das Entfernen von Staub, Schmutz und Fett. Als Reinigungsmittel reicht ein einfacher Allzweckreiniger.
  6. Ventile abkleben: Jetzt werden sämtliche Ventile, Anschlüsse und das Thermostat mit Malerkrepp abgeklebt. Wände und Böden schützt du mit Abdeckvlies vor Lackspritzern.
  7. Der erste Anstrich: Beginne mit dem Lackieren an den Anschlussstellen und der Aufhängung. Mit dem abgewinkelten Pinsel sind auch diese Stellen erreichbar.
  8. Dünn und gleichmäßig lackieren: Danach wird die neue Farbe auf der gesamten Fläche aufgetragen. Je dünner der Anstrich, desto besser ist später die Wärmeübertragung.
  9. Zweite Anstrich: Sobald die erste Schicht vollständig trocken ist, kommt ein zweiter Anstrich. Damit wird der Lack widerstandsfähiger. Lass die zweite Schicht ebenfalls trocknen. Erst dann kannst du das Malerkrepp entfernen.
Der verwendete Lack bestimmt die Bascheffenheit der Pinselborsten
Der verwendete Lack bestimmt die Bascheffenheit der Pinselborsten

Lackschicht aufsprühen

Möchtest du Lacknasen oder sichtbare Pinselstriche vermeiden, kannst du vor allem flächige Heizkörper mit Sprühlack behandeln. Die Vorteile vom Lackieren mit Sprühlack sind:

  • Du hast schnell eine große Fläche lackiert.
  • Du kannst den Lack direkt aus einer Spraydose auftragen.
  • Du kommst damit leichter in alle Winkel und Ecken.
  • Du kannst so den Lack so dünn wie möglich aufsprühen.

Einzig und allein der Sprühnebel kann ein Nachteil sein. Nicht nur, dass du Wände und Böden vollflächig abdecken musst. Auch enthalten viele Spraydosen Lösungsmittel, weshalb das Tragen eines Atemschutzes zwingend erforderlich wird.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema Heizkörper streichen

Kann man einen Heizkörper einfach überstreichen?

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Einfach überstreichen kannst du einen Heizkörper nicht. Davor musst du abgeblätterte und vorhandene Farbschichten sowie Rost entfernen.

Was muss man beim Heizkörper streichen beachten?

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Verwende einen wärmebeständigen und robusten Lack. Damit dieser hält, muss der Heizkörper vor dem Streichen nicht nur abgeschliffen, sondern auch grundiert werden.