Hast du dich jemals gefragt, wie du deinen alten Möbeln einen frischen, neuen Look verleihen kannst, ohne ein Vermögen auszugeben? Die gute Nachricht ist: Möbel restaurieren ist einfacher, als du denkst! In diesem Blogartikel nehmen wir dich an die Hand und zeigen dir, wie du alte Möbelstücke aufarbeiten und ihnen neues Leben einhauchen kannst. Egal, ob es darum geht, eine geliebte Schublade zu reparieren, lästige Löcher und Risse zu beseitigen oder einfach nur alten Holzmöbeln ihren Glanz zurückzugeben – wir haben alle Tipps und Tricks für dich. Bist du bereit, deine Möbel in Schmuckstücke zu verwandeln, die jede Ecke deines Zuhauses beleben? Dann lass uns starten!

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Alte Möbel restaurieren: die Vorbereitung

Die Restaurierung alter Möbel braucht Geduld und Präzision. Bevor du aber mit dem eigentlichen Restaurierungsprozess beginnst, muss das Möbelstücksorgfältig vorbereitet werden.

Alte Lackschichten entfernen

Beginne mit der Entfernung der alten Lackschichten. Dieser Schritt ist vor allem bei Massivholz zwingend erforderlich. Andernfalls könnte die neue Beize oder der neue Lack nicht richtig auf der alten Kommode oder dem alten Stuhl haften. Verwende dafür ein Schleifpapier der Körnung 180. Alternativ kannst du auch ein Schleifpapier in der Körnung 240 benutzen. Arbeite immer in Faserrichtung des Holzes, damit die Maserung erhalten bleibt.

Tipp: Für abgerundete Ecken und Kanten oder ganz runde Formen nimmst du ein Schleifvlies oder feine Stahlwolle.

Für härtere Lacke oder Schellack, der aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird, kann ein Spachtel ein gutes Hilfsmittel sein. Ebenso geeignet ist Stahlwolle mit einem Lackentferner.

Nachdem der alte Lack entfernt wurde, solltest du das Möbelstück mit feinerem Schleifpapier abschleifen. So erhältst du eine glatte und ebenmäßige Oberfläche für den neuen Anstrich. Ein positiver Nebeneffekt: Dadurch werden auch leichte Kratzer aus dem Holz entfernt. Reinige vor dem nächsten Schritt das Holz sorgfältig vom Schleifstaub.

Tipp: Möchtest du mehr über die Auswahl des richtigen Schleifpapiers wissen, dann schau dir einfach diesen Artikel an.

Gegen kleine Löcher und Risse gibt es spezielle Holzwachsstifte. Wähle am besten einen etwas dunkleren Farbton. Dieser fällt weniger auf.
Gegen kleine Löcher und Risse gibt es spezielle Holzwachsstifte. Wähle am besten einen etwas dunkleren Farbton. Dieser fällt weniger auf. 

Löcher und Risse reparieren

Entdeckst du beim Möbel restaurieren Löcher und Risse im Holz, müssen diese vor dem neuen Anstrich repariert werden. Dafür kannst du ein spezielles Holzfüllmittel, in der Regel Wachs, verwenden. Trage das Reparaturwachs sparsam auf das Holz auf. Erhitze es nun vorsichtig mit einem Bügeleisen. So verteilt es sich optimal in der schadhaften Stelle. Nachdem der Füller getrocknet ist, ziehst du mit einem Spachtel die Oberfläche glatt. Anschließend mit einem Schleifvies, auf keinen Fall Schleifpapier, die reparierte Stelle abschmirgeln.

Tipp: Wähle für den Holzkit einen Farbton, der etwas dunkler ist als das alte Möbelstück. So fällt die Stelle später nicht auf.

Reinigen vor dem Restaurieren

Bevor du mit dem neu lackieren beginnst, ist eine neuerliche gründliche Reinigung unerlässlich. Dafür trägst du einen Anlauger auf. Danach muss die Oberfläche erneut abgeschliffen werden. Und zwar in Richtung der Maserung. Das Abschmirgeln der Oberfläche fordert etwas Präzision. Verwende hierfür zuerst ein Schleifpapier in der Körnung 120 und dann noch eins mit  der Körnung 180 oder 240. Damit dir die Arbeit leichter von der Hand geht, kannst du dafür einen Exzenterschleifer oder einen Schleifklotz verwenden.

Und wieder muss der feine Schleifstaub mit einem weichen Tuch abgewischt werden. Erst jetzt kannst du das Möbel lackieren.

Mit einer neuen Lackschicht wirkt jedes Möbelstück wieder wie neu. Möchtest du ihm einen ganz besonderen Look geben, kannst du Kreidefarbe verwenden. Damit zauberst du eine authentische Vintage-Optik.
Mit einer neuen Lackschicht wirkt jedes Möbelstück wieder wie neu. Möchtest du ihm einen ganz besonderen Look geben, kannst du Kreidefarbe verwenden. Damit zauberst du eine authentische Vintage-Optik.

Möbel lackieren oder polieren

Beim Restaurieren alter Möbelstücke verwendest du zum Lackieren am besten Lacke auf Acrylbasis (Acrylfarbe). Benutze für den Anstrich einen breiten Pinsel. Arbeite zügig und in dünnen Schichten. So vermeidest du die Bildung von Nasen.

Tipp: Mit Kreidefarbe sorgst du für eine authentische Vintage-Optik. Dazu wird die lackierte Fläche nach dem Trocknungsprozess abgeschliffen, bis zum gewünschten Look im angesagten Shabby Chic.

Du kannst das Möbelstück auch einfach nur polieren. Hierzu reibst du es mit Wachs ein oder streichst es mit Schellack.

Übrigens: Beim Restaurieren alter Möbel aus Fichten- und Tannenholz findest du oft alte Furniere.

Möbel neu furnieren

Ein Furnier ist eine dünne Schicht eines hochwertigen Holzes, das früher auf minderwertigeres Holz geklebt wurde. Möchtest du solche Möbel restaurieren, kannst du sie nicht, wie bereits beschrieben, einfach abschleifen. Dadurch würdest du die dünne Schicht vollkommen zerstören.

In diesem Fall bleiben dir zwei Möglichkeiten. Entweder entfernst du das alte Furnier und behandelst das darunterliegende Stück Holz wie bereits beschrieben. Oder du reparierst es.

Meist löst sich das Furnier an den Ecken und Kanten der Antiquität. Derart kleine Stellen kannst du mit Leim ausbessern. Dazu sorgst du mit Gewichten dafür, dass der Untergrund und das Furnier fest zusammengedrückt werden. Ideal ist dafür der Einsatz einer Schraubzwinge.

Wichtig: Lege zwischen die Schraubzwinge und das Furnier eine dünne Holzscheibe. So verhinderst du, dass die Klammern Spuren im Holz hinterlassen.

Und was, wenn das Furnier Wellen oder Blasen geworfen hat? Dann wird der Holzleim mit einer Einwegspritze hauchdünn an die jeweiligen Stellen gespritzt. Anschließend wieder alles zusammenpressen und du musst warten, bis alles trocken ist.

Wenn sich das alte Furnier löst, kannst du es durch neue Furnierplatten ersetzen. Die Schwierigkeit dabei ist die richtige Farbwahl des Ersatzstückes.
Wenn sich das alte Furnier löst, kannst du es durch neue Furnierplatten ersetzen. Die Schwierigkeit dabei ist die richtige Farbwahl des Ersatzstückes. 

Ist hingegen die Oberfläche stark beschädigt, wird der Bereich mit einem Furnierblatt erneuert. Dabei muss das Holzstück größer sein, als die Schadstelle. Lege den Holzflicken auf die zu restaurierende Stelle und übertrage die Umrisse mit einem Bleistift des neuen Furnierblatts auf das antike Möbel. Danach mit einem Cuttermesser die beschädigte Stelle entlang der Linie ausschneiden. Mit einem Stechbeitel wird das Stück herausgehoben. Jetzt kannst du das neue Ersatzstück passgenau einsetzen. Nur noch mit etwas Leim fixieren und fertig.

Brauchst du Hilfe beim Furnieren? Dann suchst du dir am besten einen Schreiner in deiner Nähe.

Alte Holzmöbel neu verleimen

Wichtig beim Möbel aufarbeiten ist die Kontrolle der Statik. Steht die Kommode noch sicher auf ihren vier Füßen? Oder wackelt sie und droht deswegen beim nächsten Luftzug zusammenzubrechen? Kontrolliere daher unbedingt, ob sich vielleicht alte Holzverbindungen gelöst haben könnten. Ist das der Fall, muss das gute Stück mit einem Holzhammer vorsichtig auseinandergebaut werden. Schlage aber nicht direkt auf das Holz ein. Lege immer ein anderes Stück Holz dazwischen. Andernfalls musst du später die Spuren deiner Aktion wieder restaurieren.

Tipp: Nummeriere die Einzelteile, damit du sie später wieder richtig zusammenbauen kannst.

Jetzt kratzt du den alten Leim herunter. Anschließend trägst du auf beiden Seiten der Möbelteile frischen Holzleim auf. So präpariert kannst du alles wieder zusammensetzen. Mit Schraubzwingen übst du den nötigen Druck aus, damit alles gut zusammenklebt.

Wichtig: Damit sich beim Trocknen nichts verzieht, muss der Untergrund vollkommen eben und gerade sein.

Außerdem sind Präzision und Geschick beim Zusammenbau gefragt. Denn die Zargen und Holzzapfen des Möbelstücks dürfen nur soweit wieder zusammengesteckt werden, wie sie es vor dem Auseinanderbau waren. Markiere dir daher im Vorfeld die genaue Position an den Verbindungszapfen mit einem Bleistift.

Möbel restaurieren: Alte Beschläge aufarbeiten oder ausbessern

Gerade antike Möbel haben oft kunstvoll verzierte Beschläge. Meist bestehen diese aus Messing. Hier hinterlässt das Alter deutliche Gebrauchsspuren. Um die Rückstände auf dem Metall zu entfernen, löst du die Beschläge zunächst vorsichtig vom Holz. Lege sie danach in eine milde Seifenlauge. Die meisten Ablagerungen lösen sich bereits dadurch. Hartnäckigeren Schmutz kannst du zusätzlich mit einem weichen Schwamm abreiben.

Möbelpolitur, Zahnpasta oder Zitronensaft. Sie alle lassen die alten Messingbeschläge wieder glänzen. Und gegen Rost hilft etwas feine Stahlwolle.
Möbelpolitur, Zahnpasta oder Zitronensaft. Sie alle lassen die alten Messingbeschläge wieder glänzen. Und gegen Rost hilft etwas feine Stahlwolle.

Und was ist mit Rost? Rost vom Metall entfernst du mit einer feinen Stahlwolle. Mit kleinen, kreisrunden Bewegungen funktioniert das sehr gut. Danach werden die Beschläge mit einem weichen Baumwolltuch und einem Klecks Metallpolitur noch kurz aufpoliert.

Tipp: Statt einer Metallpolitur kannst du auch Zitronensaft, Essig oder etwas Zahnpasta verwenden.

DIY: Eine Schublade selber bauen und integrieren

Doch nicht immer kannst du ein Möbelstück restaurieren. Manchmal lassen sich Schubladen beispielsweise gar nicht mehr bewegen. In diesem Fall ist es wohl das Beste, eine Schublade selbst zu bauen.

Schritt 1: Planen

Bevor du aber mit dem Bau beginnst, musst du die genaue Größe deiner neuen Schublade ausmessen. Berücksichtige dabei die Tiefe, Breite und Höhe. Anschließend kommt die Materialauswahl. Hier kannst du dich zwischen Massivholz oder Sperrholz entscheiden. Wähle das Material, das am besten zum Stil des Möbelstücks passt. Wenn du beispielsweise eine Schublade für eine antike Kommode baust, ist Massivholz vermutlich die bessere Wahl.

Schritt 2: Zuschnitt

Sobald du dein Material ausgewählt hast, beginne mit dem Zuschnitt der einzelnen Teile. Du benötigst eine Vorderseite, eine Rückseite, zwei Seitenteile und einen Boden. Lasse die Zuschnitte gegebenenfalls in einem Baumarkt anfertigen. So sparst du Zeit und bekommst Bretter auf Maß geschnitten.

Selbst eine kaputte Schublade ist noch lange kein Grund, einen alten Schrank oder eine Kommode auf den Sperrmüll zu bringen. Mit dem richtigen Material und Werkzeug hast du ganz schnell eine neue Schublade zusammengebaut.
Selbst eine kaputte Schublade ist noch lange kein Grund, einen alten Schrank oder eine Kommode auf den Sperrmüll zu bringen. Mit dem richtigen Material und Werkzeug hast du ganz schnell eine neue Schublade zusammengebaut.

Schritt 3: Zusammenbau

Der Zusammenbau der Schubladenteile ist relativ einfach. Verbinde alle Bauteile (Seitenteile und Rückseite) mit Holzleim und Schrauben. Jetzt wird der Boden eingesetzt, ehe am Schluss die Vorderseite angebracht wird.

Schritt 4: Einbau

Jetzt kommt die vielleicht wichtigste Frage: Passt die selbst gebaute Lade? Setze sie ein und kontrolliere ihre Leichtgängigkeit. Kannst du sie leicht mit dem Finger Auf- und zuschieben, ist sie perfekt.

Schritt 5: Finish

Zum Abschluss kannst du die Lade nach Belieben streichen, lackieren oder mit Wachs versiegeln, um ihr ein schönes Finish zu geben. Schraube außerdem einen Griff daran fest, der zum Stil des Möbelstücks passt.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema "Möbel restaurieren"

Wie kann man alte Möbel auffrischen?

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Die einfachste Lösung, alte Möbel aufzufrischen ist Wachs. Dazu wird das Wachs mit einem weichen Lappen aufgetragen und die Holzoberfläche anschließend noch poliert.

Wie bereitet man alte Möbel auf?

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Um alte Möbel aufzubereiten, solltest du das Möbelstück zunächst reinigen und dessen Stabilität kontrollieren. Anschließend wird der alte Lack entfernt. Hierzu musst du mit einem Spachtel immer in Faserrichtung des Holzes schaben. Löcher im Holz lassen sich mit Holzkit verschließen. Bei furnierten Möbeln musst du eventuell das Furnier ausarbeiten. Andernfalls musst du die Oberfläche abschleifen und neu versiegeln.

Wie restauriert man altes Holz?

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Um altes Holz zu restaurieren, wird es gereinigt. Danach alte Lackschichten mit dem Spachtel entfernen. Jetzt die Oberfläche abschleifen und Löcher mit Holzwachs auffüllen. Nach dem Trocknen überschüssiges Material erneut abschmirgeln, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Jetzt kannst du die Oberfläche mit Öl, Wachs, Lack oder Beize einlassen. Trage das gewählte Mittel gleichmäßig auf und poliere es nach Anweisung.