Einen Raum entfeuchten für ein besseres Wohlgefühl? Wir geben Tipps, wie du die Luftfeuchtigkeit in deinen vier Wänden sinnvoll senken und so ein angenehmeres Wohngefühl erzeugen kannst. Denn oftmals brauchst du dafür kein teures Gerät. Meist gelingt das schon mit einfachen Methoden und Hausmitteln. Bist du bereit, Schimmel vorzubeugen, deine Gesundheit zu schützen und deinem Raumklima einen Frischekick zu verpassen? Dann lass uns loslegen!

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Was versteht man unter Luftfeuchtigkeit?

Unter Luftfeuchtigkeit versteht man den Anteil des Wasserdampfs in der Umgebungsluft. Dieser ist entscheidend für das Wohnklima und dein Wohlbefinden. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasserdampfmoleküle kann sie aufnehmen. Umso feuchter wird die Raumluft bei steigender Temperatur zu. Wie in einem Gewächshaus.

Warum ist die richtige Luftfeuchtigkeit so wichtig für dein Raumklima?

Die Qualität deines Raumklimas hängt stark vom Feuchtigkeitsgehalt der Zimmerluft ab. Eine optimale Luftfeuchtigkeit sorgt nicht nur für ein angenehmes Wohngefühl, sondern ist auch besser für deine Gesundheit. Zum einen fördert die Feuchte die Schimmelbildung. Auch Milben fühlen sich darin wohl. Was ein Problem für Allergiker und Asthmatiker sein kann. Zusätzlich dazu schadet das ständige Wasser in der Zimmerluft der Bausubstanz. Doch ab wann ist die Feuchtigkeit in der Luft eigentlich zu hoch?

Ab wann ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch und welche Risiken birgt das?

Eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kann durch das Kochen und Duschen entstehen. Aber auch unser ständiges Atmen erhöht den Wassergehalt in der Zimmerluft. Selbst das Schwitzen trägt zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Raum bei. Und ab welchem Wert ist das dann gesundheitsschädlich oder eine Gefahr für das Mauerwerk?

Eine relative Luftfeuchtigkeit über 60 % ist zu hoch. Das ist ein idealer Nährboden zur Schimmelbildung.

Erste Schritte, um die Luftfeuchtigkeit zu senken: Stoßlüften und Heizen

Um die Luftfeuchtigkeit zu senken und ein gesünderes Wohnklima zu fördern gibt es zwei einfache Mittel: Durchlüften und Heizen.

Mit richtigem Lüften und Heizen die Raumluft entfeuchten

Stoßlüften ist das Zauberwort, wenn es darum geht, feuchte Zimmerluft durch trockene Luft in einem Wohnraum zu ersetzen. Dafür öffnest du mehrmals am Tag für kurze Zeit die Fenster. Idealerweise mindestens dreimal am Tag für maximal 5 Minuten. So ist ein schneller Luftaustausch garantiert. Ohne, dass die Raumtemperatur wesentlich absinkt. Dafür hilft der Vorgang aber, überschüssiges Kondenswasser nach außen zu leiten.

Während des Lüftens sollte die Heizung kurzzeitig ausgeschaltet werden, um Energie zu sparen. Sobald die Fenster wieder geschlossen sind, werden die Thermostate auf Stufe 2 oder 3 gestellt. So heizen die Zimmer sich wieder langsam auf, ohne zu schnell zu überhitzen.

Tipp: Eine angemessene Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius hilft dir dabei, den Feuchtegehalt zu verringern.

Zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kannst du ein Hygrometer verwenden.

Reicht das Stoßlüften nicht mehr zum Senken des Wasserdampfgehalts in der Innenraumluft aus, musst du auf andere Mittel zurückgreifen.

In kleinen Räumen kannst du kleine Luftentfeuchter aufstellen. Das enthaltene Granulat saugt die Feuchtigkeit auf. Sie helfen aber nur bedingt.
In kleinen Räumen kannst du kleine Luftentfeuchter aufstellen. Das enthaltene Granulat saugt die Feuchtigkeit auf. Sie helfen aber nur bedingt. 

Katzenstreu, Salz und Pflanzen: Hausmittel gegen hohe Luftfeuchtigkeit

Natürliche Entfeuchter wie Katzenklumpstreu, Calciumchlorid oder Kochsalz können hier nützlich sein. Diese Materialien werden zum Senken der Luftfeuchtigkeit in kleinen Beuteln oder Schalen im Raum verteilt.

Mit Katzenstreu die Luft entfeuchten

Katzenklumpstreu ist bekannt dafür, Flüssigkeiten aufzusaugen. Dementsprechend hoch ist auch seine Entfeuchtungsleistung. Wenn du eine Schale mit Klumpstreu in einen Raum mit hoher Luftfeuchte aufstellst, saugt es sich auf wie ein Schwamm. Es entzieht der Luft beinahe unbemerkt die hohe Feuchtigkeit. Dauerhaft aufgestellt, kannst du die Zimmerluft trocknen und einen erneuten Anstieg der Luftfeuchtigkeit verhindern.

Doch warum funktioniert das? Das Granulat ist ein hygroskopisches Material. Dieses ist bekannt dafür, dass es mehrere Liter Wasser aufnehmen kann. Je nach Art sind das bis zu 7 Liter Wasser pro 7 Kilogramm Streu aus der Umgebungsluft. So hält es deine Räume trocken. Diese Eigenschaft ist besonders nützlich in Bereichen, in denen sich viel Wasserdampf sammelt - beispielsweise in der Nähe von Aquarien, Zimmerbrunnen oder in innenliegenden Badezimmern ohne Fenster.

Salz zur Luftentfeuchtung

Salz ist ein natürlicher Raumentfeuchter. Es funktioniert ähnlich wie Katzenklumpstreu, indem es Feuchtigkeit aus der Zimmerluft zieht. Platziere für die Entfeuchtung Schüsseln mit herkömmlichem Speisesalz oder Salzgranulat in verschiedenen Ecken deiner Wohnung. Vergiss nicht, es regelmäßig zu erneuern.

Luftfeuchtigkeit senken mit Pflanzen

Einige Pflanzen können ebenfalls helfen, die Raumluftfeuchte in deiner Wohnung zu senken. Dazu gehören Tillandsien (Luftpflanzen), Friedenslilien oder Orchideen. Sie nehmen nicht nur die Feuchtigkeit über ihre Blätter auf. Sie  verbessern auch die Raumluftqualität, indem sie Sauerstoff produzieren und Schadstoffe filtern. So tragen sie auf natürliche Weise dazu bei, die Feuchtigkeit in der Wohnung auf ganz natürliche Weise zu regulieren.

Mit Luftentfeuchtern gegen Schimmel

Gegen dauerhaft feuchte Luft in der Wohnung sind herkömmliche Mittel aber manchmal machtlos. Oft helfen nur noch elektrisch betriebene Luftentfeuchter vor der Entstehung von Schimmelpilz. Hier gibt es verschiedene Arten von Luftentfeuchtern.

  1. Kompressor-Luftentfeuchter (Kondensationstrockner): Diese Geräte kühlen die Zimmerluft. Dabei saugen sie quasi das Kondensat aus der Raumuft. Sie sind besonders leistungsstark in warmen Umgebungen.
  2. Adsorptionsentfeuchter (Trockenmittel-Entfeuchter): Hier saugt ein Trockenmittel das Wasser aus der Luft. Sie sind besonders wirksam bei niedrigen Temperaturen.
  3. Thermo-elektrische Trocknungsgeräte (Peltier-Entfeuchter): Sie nutzen den Peltier-Effekt. Durch das Abkühlen kann aus der Luft die Feuchtigkeit herausgezogen werden. Sie arbeiten besonders leise. Dafür ist aber ihre Wasseradsorption aus der Luft weniger effizient
  4. Lufttrockner mit Hybridtechnologie: Diese Geräte kombinieren verschiedene Technologien, wie z. B. Kompressor- und Adsorptionstechniken, um in einem breiten Temperatur- und Feuchtigkeitsbereich arbeiten zu können.

Jedoch darfst du beim Einsatz dieser Geräte eine Sache nicht vergessen: Ihr Betrieb lässt deinen Stromverbrauch ansteigen.

Für große Räume oder sehr feuchte Zimmer brauchst du einen elektrischen Luftentfeuchter. Es gibt für die verschiedenen Einsatzbedingungen unterschiedliche Geräte
Für große Räume oder sehr feuchte Zimmer brauchst du einen elektrischen Luftentfeuchter. Es gibt für die verschiedenen Einsatzbedingungen unterschiedliche Geräte

Wie Luftentfeuchter funktionieren und wann du sie einsetzen solltest

Luftentfeuchter entziehen der Zimmerluft Wasserdampf und sammeln es in einem Behälter. Deswegen sind sie eine hervorragende Wahl um Zimmer, die anfällig für Feuchtigkeit sind, langfristig zu entfeuchten. Sie sind aber auch dann sinnvoll, wenn du feststellst, dass sich trotz regelmäßigen Lüftens Wasser an den Wänden niederschlägt oder sich Kondenswasser in kalter Luft auf den Fensterscheiben bildet.

Die Kapazität eines Luftentfeuchters wird in Liter pro Tag gemessen. Es gibt Modelle von wenigen bis zu mehreren Litern pro Tag. Die Auswahl des richtigen Gerätes hängt von der Größe des Raumes ab, den du austrockenen möchtest.

Grundsätzlich solltest du bei erhöhter Luftfeuchtigkeit nicht nur einen Raumluftentfeuchter kaufen. Du musst auch die Ursache für die Feuchtigkeit ausfindig machen. Nur so gelingt es dir, die Menge des Wasserdampfs dauerhaft im Raum zu senken.

Luftfeuchte vorbeugen: So verhinderst du langfristig Luftfeuchtigkeit im Raum

Um die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause langfristig gering zu halten und ein gesundes Zimmerklima zu fördern, solltest du vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Neben baulichen Veränderungen kann das auch eine Änderung deiner täglichen Gewohnheiten sein.

Bauliche Veränderungen und tägliche Gewohnheiten gegen feuchte Räume

Bauliche Veränderungen spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Ursachen für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu beseitigen. Sind diese gefunden, kannst du sinnvolle Maßnahmen dagegen ergreifen und das Wasser dauerhaft aus der Luft ziehen. Möglich ist das mit einer besseren Wanddämmung, einer Fassadendämmung oder dem Einbau anderer Fenster. Achte außerdem auf eine gute Belüftung in sogenannten Feuchträumen (Badezimmer). Die Zimmerluft muss hier immer gut zirkulieren können. Das macht sie weniger anfällig für Luftfeuchte.

Tipp: Nach dem Duschen oder Baden sollte die Badezimmertür immer einen Spalt offenbleiben.

Ebenfalls sinnvoll ist der Einbau von Materialien, die weniger Wasser absorbieren und die Bildung von Wärmebrücken minimieren. Zwar sind derartige Maßnahmen mit hohen Investitionen verbunden. Jedoch sind sie auf lange Sicht durchaus sinnvoll, möchtest du den Feuchtegehalt der Zimmerluft dauerhaft reduzieren.

Tipp: Wusstest du, dass zu viel Gießwasser sich als überschüssige Feuchtigkeit in der Zimmerluft ansammelt. Übergieße deine Zimmerpflanzen daher nicht.

Durch die Kombination bauliche Maßnahmen und Anpassung deiner täglichen Gewohnheiten kannst du deine Wohnung langfristig abtrocknen und somit ein gesünderes Wohnklima schaffen.

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FAQ- häufige Fragen zum Thema Raum entfeuchten

Wie bekomme ich Feuchtigkeit aus einem Raum?

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Für eine trockene Raumluft ist regelmäßiges Querlüften sinnvoll. Öffne die Fenster weit, um den Wasserdampf nach außen zu leiten und für einen effektiven Luftaustausch zu sorgen. Zusätzlich helfen Luftentfeuchter.

Welches Hausmittel entzieht Feuchtigkeit?

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Bewährte Hausmittel, um die Raumluft zu entfeuchten, sind Katzenklumpstreu oder Salz.

Was zieht Feuchtigkeit aus der Luft?

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Möchtest du ein Zimmer langfristig entfeuchten, kannst du spezielle Trocknungsgeräte aufstellen. Diese lassen die Zimmerluft kondensieren.

Wie lange dauert es, einen Raum zu entfeuchten?

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Wie lange die Entfeuchtung eines Zimmers dauert, hängt von dessen Größe ab. Aber auch vom Feuchtegehalt der Zimmerluft. Desto mehr Feuchtigkeit darin enthalten ist, umso länger dauert der Vorgang. Mit einem entsprechenden Gerät kann es einige Stunden bis zu mehreren Tagen dauern.