Ob Rigips oder Gipskarton – bei beiden Begriffen handelt es sich um das gleiche Produkt. Rigips ist lediglich der Name des führenden Herstellers Saint-Gobain. Egal welcher Name nun bevorzugt verwendet wird, Fakt ist, dass Gipskarton ein beliebter Baustoff für den Innenbereich ist. Doch wie bei anderen Baustoffen auch müssen die alten Rigipsplatten bei einer Renovierung oder Umbau entsorgt werden. Gleiches gilt auch mit den Resten bei einem Neubau. Und wie so oft gibt es hier einige Punkte zu beachten.

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Was ist Gipskarton?

Die Bezeichnung lässt es bereits erahnen: Gipskartonplatten bestehen aus Gips und Karton. Sie werden im „Sandwich-Verfahren“ produziert, wobei der Gips in der Mitte sitzt, während die äußeren Kartonlagen für die erforderliche Festigkeit der Platten sorgen.

Sowohl Gips als auch Karton sind natürliche Rohstoffe. Im Laufe der Trias und des Juras löste sich Gips im Wasser auf und setzte sich in seichten Meeresbuchten ab. Mit der Zeit trockneten diese aus und wurden Teil der Landmasse. Ein Prozess, der rund 200 Millionen Jahre andauerte. Eine Vielzahl der heutigen Gipsabbauregionen Deutschlands finden sich in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

Es gibt aber auch Gipskartonplatten, die aus sogenanntem REA-Gips hergestellt werden. Dieser ist ein Abfallprodukt aus Rauchgasentschwefelungsanlagen, wie sie häufig in Kohlekraftwerken zu finden sind. Das Schwefeldioxid der Emissionen reagiert zusammen mit Sauerstoff und Calciumoxid oder Calciumcarbonat und bildet Gips.

Übrigens: Bei Rigidur handelt es sich nicht um Gipskartonplatten, sondern um Gipsfaserplatten. Während sich bei den Gipskartonplatten der Gips zwischen den Kartonhälften befindet, sind Gipsfaserplatten mit Zellulosefasern armierte homogene Platten.

Worauf gilt es bei der Entsorgung zu achten?

Gips ist sehr gut wiederverwendbar. Für ein ökologisches Recycling muss bei der Entsorgung darauf geachtet werden, dass der Gipsabfall sortenrein ist. Demnach dürfen in dem Bauschuttcontainer keine Bauabfälle zu finden sein, die nicht auf Gips basieren. Das sind etwa Abfälle aus Gas- und Porenbeton, Eisen- und Nichteisenmetalle, Styropor, Mineralwolle, Kunststoffe oder Ähnliches.

Was darf in den Container für gipshaltige Baustoffe?

  • Gipskartonplatten
  • Fasergipsplatten
  • Trockenbauplatten und Trockenbauelemente
  • Fermacell Platten
  • Gips sowie Gipsputz
  • Gipsbaustoffe
  • Gipswände beziehungsweise Gipsformteile
  • Stuckgips oder Modellgips
  • Rigips

Nicht erlaubt sind alle anderen Bauabfälle

  • Baumischabfall
  • Bauschutt
  • Altmetall
  • Dämmwolle wie Glas- oder Steinwolle
  • Dachpappe
  • Asbest
  • Allgemeiner Restmüll
  • Erdaushub

Wohin mit den Rigipsabfällen?

Kleinere Reste oder Abschnitte von Rigipsplatten können problemlos mit dem Restmüll entsorgt werden. Große Mengen Gipsabfall bringst du am besten zum Wertstoffhof oder du beauftragst ein Entsorgungsunternehmen, das dir einen Container zur Verfügung stellt.

Hierbei wird die Entsorgung nach der tatsächlichen Menge berechnet. Pro Tonne Gipskarton sind das rund 70 €.

Die Preise für einen Container zur Gips- bzw. Rigipsentsorgung variieren je nach Beschaffenheit des Gipses, der Menge und dem Standort, insbesondere Bundesland und Stadtgebiet.

Die Kosten für reine Gips-/Rigipscontainer beginnen bei:

  • 1 Kubikmeter: ab 165,00 €
  • 2 Kubikmeter: ab 185,00 €
  • 2,5 Kubikmeter: ab 245,00 €
  • 3 Kubikmeter: ab 255,00 €
  • 5 Kubikmeter: ab 295,00 €
  • 5,5 Kubikmeter: ab 360,00 €
  • 7 Kubikmeter: ab 365,00 €

Sollte sich angesichts der Abfallmenge ein reiner Gipscontainer nicht lohnen, kann auch ein Container für Baumischabfall gemietet werden. Zwar sind diese in der Regel etwas teurer, doch musst du hier den Abfall davor nicht sortieren und trennen.

Wichtig: Rigips zählt nicht zur Kategorie Bauschutt, sondern zum umweltfreundlicheren Baustellen-Restabfall. Er darf nicht auf Bauschuttdeponien entsorgt werden!