Dieses Mal wollen wir uns einer ganz besonderen Technik widmen: dem venezianischen Putz – ein Symbol für Exklusivität und Eleganz. Diese einzigartige Wandgestaltung hat ihren Ursprung in der italienischen Stadt Venedig. Aber was genau ist eigentlich venezianischer Putz und kannst du diese Technik auch zu Hause anwenden? Wir erklären dir alles Wissenswerte, inklusive einer Schritt-für Schritt-Anleitung, um deinen Wänden ein ganz besonderes Flair einzuhauchen.

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Was ist venezianischer Putz?

Venezianischen Putz, auch als Stucco Veneziano oder Stucco Lustro bekannt, blickt auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück und findet seinen Ursprung in der Renaissance. Diese kunstvolle Wandgestaltung zeichnet sich durch einen mehrschichtigen Aufbau und seiner besonderen, marmorierten Optik aus.

Italienische Stuckateure haben diese Glättetechnik entwickelt, um Wände und Decken auf besondere Weise hervorzuheben. Dazu werden Kalkputz und Marmorpulver verwendet, um eine glatte und reflektierende Oberfläche zu erhalten.

Venezianischer Putz verleiht Räumen eine beeindruckende Tiefe und ist für dich genau das Richtige, wenn du ein edles und luxuriöses Ambiente möchtest.

Produkte und Kosten für DIY venezianischen Putz

Ja, du kannst venezianischen Putz auch in dein eigenes Zuhause bringen. Aber vorab wollen wir dir gerne einige wichtige Unterschiede erklären, damit du weißt, worauf du bei deinem Vorhaben achten solltest.

Kosten für DIY venezianischen Putz

Die Kosten für das Anlegen von venezianischem Putz hängen von der Größe der Fläche und den Materialien ab. Im Baumarkt findest du Fertigmischungen von venezianischem Putz schon für 5 € - 15 € pro Kilogramm. Nutzt du statt der synthetischen Variante lieber den kalkbasierten Putz können es rund 10 € - 30 € pro Kilogramm sein.

Für eine durchschnittliche Wandfläche von 10m² benötigst du etwa 5 kg – 8 kg Putz. Das ergibt ungefähre Materialkosten zwischen 25 € bis 120 € oder 50 € bis 240 € - je nach Putz. Dazu kommen noch die Kosten für Werkzeuge wie Kellen, Abdeckfolie und Malerkrepp. Insgesamt kannst du also mit Kosten von 100 € - 300 € für ein DIY-Projekt rechnen. Teurer wird das Projekt, wenn du Originalprodukte von spezialisierten Online-Händlern wünschst.

💡Wissenswert: Kalkbasierter Putz hat übrigens antimikrobielle sowie atmungsaktive Eigenschaften und kann so effektiv Schimmelbildung verhindern. Außerdem verleiht er der Wand ein authentischeres Aussehen als synthetischer Putz und hat eine hohe Langlebigkeit. Die Investition kann sich also durchaus lohnen.

Kosten für einen Profi

Vielleicht ist dir das Projekt in Eigenregie zu riskant, oder du hast wenig Zeit zur Verfügung? Ein Profi wird außerdem ein Ergebnis zaubern, das man als Laie nur schwer imitieren kann. Die Preise variieren hier je nach Region, Handwerker und Material. In der Regel liegen die Kosten für die Arbeit eines Profis zwischen 50 € - 100 € pro m². Für eine 10m² große Fläche solltest du Kosten zwischen 500 € und 1.000 € einplanen – einschließlich Material und Arbeitsaufwand.

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Material und Vorbereitung

Nun wird es langsam ernst. Wähle den gewünschten Putz aus – entweder synthetisch oder kalkbasiert – und beachte die Unterschiede und Vorteile beider Varianten. Besorge die notwendigen Materialien, wie:

  • Venezianischer Putz (kalkbasiert oder synthetisch)
  • Abdeckfolie und Malerkrepp zum Abkleben
  • Rührstab
  • Venezianische Kelle (rostfreie Stahlkelle mit abgerundeten Kanten)
  • Eimer zum Mischen
  • Schwamm und Wasser

💡 Wichtiger Hinweis zum Malerkrepp

Beim Entfernen von Malerkrepp kann es in einigen Fällen zu Rissen oder Absplitterungen im Putz kommen. Eine Alternative zum Malerkrepp wäre das sorgfältige Abdecken der angrenzenden Flächen. Möchtest du lieber Malerkrepp benutzen, dann verwende am besten ein hochwertiges Malerkrepp, das speziell für empfindliche Oberflächen geeignet ist.

DIY-Anleitung zum venezianischen Putz

Alle Materialien bereit? Gut, dann lass uns loslegen!

Schritt 1: Vorbereitung

Mit der Vorbereitung stellst du sicher, dass der Prozess reibungslos läuft. Zuerst kümmerst du dich um den Raum, indem du ausgiebig lüftest und alle Möbel entfernst oder abdeckst. Achte darauf, dass die Wand staub-, fettfrei und trocken ist. Danach klebst du die Ränder deiner Wandfläche mit Malerkrepp ab. Wenn du fertig bist, geht es schon zu:

Schritt 2: Grundierung

Mische deinen venezianischen Putz gemäß der Herstellerangaben in einem Eimer. Beachte, dass einige Sorten mitunter fünf bis zehn Minuten gerührt werden sollen. Bei kalkbasiertem Putz kann es sein, dass der Putz noch etwas stehen muss, bevor du ihn verarbeiten kannst, damit er eine optimale Konsistenz erreicht.

Trage nun mit der venezianischen Kelle oder einer Rolle eine dünne Schicht Putz auf die Wand auf. Am besten arbeitest du in kreisförmigen Bewegungen und versuchst, eine gleichmäßige Schichtdicke zu erreichen. Lasse diese Schicht 24 Stunden trocknen oder mindestens so lange, wie vom Hersteller angegeben.

Schritt 3: Zweite Schicht

Auf die getrocknete Grundierung wird anschließend eine zweite Schicht Putz aufgetragen. Wiederhole den Vorgang wie bei der ersten Schicht und achte darauf, dass du keine Stellen auslässt. Nutzt du kalkbasierten Putz, musst du womöglich etwas zügiger arbeiten, um ein gleichmäßiges Finish zu erreichen.

Lasse auch diese Schicht mehrere Stunden trocknen und richte dich nach den Herstellerinformationen. Optional kannst du auch noch eine dritte Schicht hinzufügen.

Schritt 4: Polieren

Wenn die letzte Schicht getrocknet ist, kannst du (optional) mit dem Polieren bzw. dem sogenannten „Ausbügeln“ beginnen. Befeuchte dafür einen Schwamm und streiche sanft über die Wand, um überschüssiges Material zu entfernen.

Danach polierst du mithilfe der venezianischen Kelle die Wand, um den klassischen Glanzeffekt zu kreieren. Übe mit der Kelle ein wenig Druck aus und arbeite wieder in kreisförmigen Bewegungen. Achte unbedingt darauf, nicht zu viel Druck auszuüben oder mit den Kanten die Oberfläche zu beschädigen.

Du kannst dir auch zusätzlich ein Videotutorial anschauen, um ein besseres Gespür für die Bewegungsabläufe zu bekommen.

Wir wünschen dir viel Freude und gutes Gelingen!