Klassisch, edel und zeitlos: Vintage ist Trend und hat sich vor allem im Hochzeits-Sektor einen Namen gemacht. Aber was macht eine Vintage-Hochzeit aus? Wie ihr den Flair vergangener Epochen am besten einfangt, erfahrt ihr hier.
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Stilrichtung Vintage: Woher kommt der Trend?
Möbel im Used-Look, Secondhand Kleidung, Stilelemente aus einem anderen Jahrhundert: Vintage erfährt derzeit einen Reboot wie nie zuvor. Kennst du den (etwas leidigen) Spruch "Früher war alles besser", den man sich zähneknirschend anhört? Tatsächlich spiegelt sich diese Einstellung aber in recycelten Trends und Stilrichtungen, die immer wieder aufleben. Ob in Mode, Accessoires oder Interior-Design, viele Inspirationsquellen entspringen früheren Zeiten. Und viele Menschen sehnen sich nach Gewohntem, Altbewährten - und blicken dafür in die Vergangenheit.
Vintage bedeutet übersetzt "alt", "klassisch" oder "altmodisch". Das klingt erstmal wenig berauschend, hat aber durchaus Charme! Ziel ist es ja nicht, uns ins letzte Jahrhundert zurückzuversetzen, sondern die Elemente herauszufiltern, die schön und zeitlos sind – und diese Elemente mit Modernem zu verbinden.
Was versteht man unter einer Vintage Hochzeit?
Und wie genau soll das jetzt bei einer Hochzeit aussehen? Viele Brautpaare entscheiden sich für eine themenbezogene Hochzeit mit Hochzeitsmotto und wählen eine bestimmte Epoche aus, die ihnen besonders gut gefällt. Das können z.B. die 30er oder 40er Jahre sein. Hier sollte das Augenmerk auf Stil und Merkmale dieser Zeit liegen, zum Beispiel bei der Deko und der Hochzeitskleidung.
Ihr müsst euch auch gar nicht festlegen. Der große Vorteil von Vintage ist, dass der Begriff sehr wandelbar und individuell ist. Das kann einerseits gediegen und klassisch und andererseits verspielt und romantisch sein. Außerdem ist Vintage sehr freundlich zu eurem Budget. Mit Geduld, ein wenig Glück und einem guten Auge könnt ihr einiges an Hochzeits-Ausstattung auf dem Flohmarkt erwerben.
Stilelemente, die Mut erfordern
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit hat ein Gegenstand schnell ausgedient, sobald ein Kratzer daran ist. Vintage bietet hier eine schöne Gegenbewegung, nämlich den Used-Look: Abgesplittert, angerostet, windschief? Kein Problem, sogar erwünscht! Egal ob bei Möbeln oder Deko, gerade der 'gebrauchte' Look macht den Vintage-Charme aus!
Typische Merkmale für eine Vintage-Hochzeit spiegeln sich vor allem im Ambiente und der Dekoration. Klar juckt es in den Fingern, alles neu zu kaufen. Aber auch Vintage kann exquisit aussehen. Einen alten Holztisch kann man mit Tischdecken aus Musselin versehen und mit hochwertigen Kerzenständer schmücken. Das Mix and Match zwischen Alt und Modern ist genau die Mischung, worum es bei Vintage geht und was den Stil so beliebt macht.
Shabby Chic: Location im Vintage-Stil
Für eine Vintage-Hochzeit eignen sich Gebäude mit alten Gemäuern hervorragend, weil sie den Flaire hervorragend einfangen, den ihr widerspiegeln wollt. Der klare Vorteil ist, dass sich das Thema Vintage praktisch überall umsetzen lässt. In puncto Veranstaltungsort für eure Trauung bieten sich hier also viele Möglichkeiten:
- Eine alte Scheune
- Ein Bauernhof
- Eine Hochzeit im Wald, einem Garten oder am See
- Ein altes Schloss oder eine kleine Burg
- Ein Hochzeitszelt im Freien
- Weinkeller oder Weingut
Romantisch und Elegant: Das Vintage-Brautkleid
Brautkleider im Vintage-Look sind mittlerweile besonders beliebt. Viele Designer folgen seit Jahren der Nachfrage - also Auswahl hast du en masse! Soll das Motto bei eurer Hochzeit nicht bei Location und Deko enden, kannst du dir dein Kleid im Vintage-Stil aussuchen. Typische Merkmale dafür sind:
- Spitze
- Boden- oder Knielange Kleider
- Ausgestellte, fließende Röcke
- Fließende, leichte Stoffe
- Ein hoher Kragen
- Lange Ärmel (z.B. aus Spitzenstoff)
- Farbtöne in Weiß oder Creme
- Lange Schleier
- Filigrane Stickereien
- Accessoires wie Hüte, Perlen etc.
Nicht jeder fühlt sich in Spitze wohl - lass dich hier inspirieren und such dir immer das Hochzeitskleid aus, das dir am besten gefällt gefällt! Habt ihr euch für ein Jahrzehnte-Thema für eure Hochzeit entschieden, z.B. die 60er Jahre, dann sieh dir die typischen Stilmittel für diese Zeit an. Inspiration kannst du dir online, beispielsweise auf Pinterest holen.
Brautfrisur im Vintage-Style
Bei der Frisur für die Braut kommt es ganz darauf an, aus welcher Zeit eure Inspiration für die Hochzeit kommt. Wollt ihr im Stil der 20er Jahre heiraten, stehen Wasserwelle, Haargel und Kopfschmuck auf dem Plan. Wem dieser Stil nicht so zusagt, keine Sorge – auch diese Styles sind modernisierbar!
Ist eure Vorstellung eher an den naturverbundenen Boho-Stil angelehnt, kann es bei den Haaren gerne etwas verspielter sein. Offene Locken, locker gesteckte Half-Updos, Schmuck im Haar. Je präziser jedes Haar gesteckt wird, je definierter die Locken, desto edler wirkt die Frisur. Um nicht zu sehr ins Boho zu rutschen, vermeide Flechtelemente im Haar.
Aber auch hier gilt: Es ist alles erlaubt, was dir gefällt! Besprich deine Vorlieben mit deinem Friseur, vielleicht hat der noch Ideen, wie man sie gut in einen Retro-Look verwandeln kann.
Brautstrauß und Blumendeko: Welche Blumen für eine Vintage Hochzeit?
Lieber selbstgepflückte Wiesenblumen oder üppige Arrangements? Auch hier kommt es ganz darauf an, für welchen Style ihr euch entschieden habt. Mögt ihr es lieber wild und naturbelassen, oder soll jede Rose fein säuberlich gesteckt werden? Werft ihr noch einmal einen Blick auf eure Vintage-Deko. Blumen sollen den allgemeinen Flair der Hochzeit unterstreichen, nicht davon ablenken. Ein paar Beispiele:
Für einen natürlich-romantischen Look nehmt ihr:
- Schleierkraut
- Ziergras
- Trockenblumen und Pampasgras
- Dahlien
- Eukalyptus
Für üppige Arrangements nehmt ihr:
- Dunkle Rosen
- Dahlien
- Hortensien
- Lilien
Je präziser die Gestecke hier sind, desto nobler wirkt die Dekoration und der Brautstrauß.
Hochzeitsdeko im Vintage-Style
Bei der Hochzeitsdeko könnt ihr euch richtig austoben! Wichtig ist, dass ihr euch für eine Stilrichtung entscheidet und auch dabei bleibt. Sonst wird es ein heilloses Durcheinander. Auch bei Vintage gibt es Unterschiede – vor allem bei der Dekoration.
- Shabby-Chic: Ganz unter dem Motto 'Gebraucht, aber edel'. Alte Kerzenständer, gebrauchte Vasen und aufgewertetes Mobiliar sind nur ein paar Merkmale des Shabby Chic. Untermalt wird das Ganze von Farbtönen wie Creme, Beige und Weiß. Kombiniert mit Silber, Gold oder Kupfer wird eure Deko ein echter Blickfang!
- Landhaus-Stil: Weniger elegant, aber mit rustikal-robustem Charme. Das wichtigste Stilelement ist Holz, gerne auch übermalt im typischen, nicht deckenden Matt-Weiß. Hier liegt das Augenmerk sehr auf Mobiliar und Dekoration aus Naturmaterialien (z.B. alte Weinfässer, Obstkisten etc.), die durch Spitze und Blumen aufgewertet werden. Ziel ist ein naturbelassener, fast schon nach DIY aussehender Charakter.
- Verspielt-Romantisch: Achtung Kitsch – im positivsten Sinne! Dieser Stil lässt vor allem die Herzen hoffnungsloser Romantiker höher schlagen. Hier ist alles erlaubt, was verschnörkelt, gekräuselt, pastellfarben und mädchenhaft ist. Riesige Girlanden, üppige Blumen-Arrangements, verschnörkelter Schnickschnack – tobt euch aus! Achtet nur darauf, das Farbspektrum auf Pastelltöne und helle Farben zu reduzieren, sonst wird es zu bunt.
Auch bei der Deko ist wichtig: kreiert das, was euch zusagt! Viele Brautpaare lassen sich vorher im Internet oder in Magazinen inspirieren, deswegen gebt euch genügend Zeit, um alles zu planen.
Hochzeitstorte mit Vintage Flair
Torte im Vintage-Look - geht das? Klar! Man muss sie nur richtig dekorieren. Hier geht es nicht nur um den Geschmack, sondern um den Stil.
Man kann eine Hochzeitstorte zum Beispiel mit eingefärbten Fondant überziehen. Die glatte Oberfläche bietet viel Platz für Akzente und Dekoration: z.B. Trockenblumen, oder Zuckerguss-Dekoration in Gold- und Silbertönen. Ganz im Stil eurer Hochzeit solltet ihr die Torte an euer Motto und Farbschema anpassen. Besprecht hier eure Vorstellungen vorab mit dem Konditor.
Hosenträger und Fliege: Styling für den Bräutigam
Authentisch Vintage wirkt das Outfit hier vor allem durch Farben, Schnitt und Material. Typisch wäre ein Anzug in Grau, Beige, Cremefarben, Braun oder Salbeigrün. Für den besonderen Retro Look sollte das Material aus Tweed oder Wollgemisch sein. Wer es gerne leger hat, lässt die Krawatte und das Jackett im Schrank und greift eher nach der Fliege und den Hosenträgern. Wer die Lässigkeit der 20er Jahre einfangen will, kann sich auch an einem Doppelreiher mit Weste probieren – für eine typische Vintage-Hochzeit fast ein Muss. Als zusätzliches Accessoire könnten Manschettenknöpfe, Hüte und Taschenuhren zum Einsatz kommen.
Was trägt man auf einer Vintage-Hochzeit?
Wenn Einladungskarten für eine Vintage-Hochzeit ins Haus flattern, steht man vielleicht vor einem Rätsel - zumindest Kleidungs-technisch. Steht kein genauer Dresscode auf der Einladung, erkundigt euch noch einmal beim Brautpaar. Ist kein genaues Jahrhundert als Motto vorgegeben, könnt ihr bei Vintage-Hochzeiten im Grunde nicht viel falsch machen.
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Eine zeitlose Variante für die Damen ist zum Beispiel das Petticoat Kleid – man erinnere sich an Audrey Hepburn. Stilvoll und elegant verleiht es eine wunderschöne Silhouette und erinnert an die 50er Jahre. Ein kräftiger Lippenstift, dezentes Augen Make-Up und Perlenschmuck machen den Look komplett.
Für die Herren gilt: Dreiteiler, Haifischkragen-Hemd und Hosenträger. Eine sogenannte 'Schiebermütze' (siehe die Gang in 'Peaky Blinders') verleiht dem Retro-Look den letzten Schliff.
Eine magische Mischung: Winterhochzeit in Vintage oder Boho
Zu unrecht ist der Winter eine für Hochzeiten verpönte Saison. Aber Winterhochzeiten haben eine Magie, die keine andere Jahreszeit mit sich bringt. Auch - oder vor allem hier - lassen sich Vintage oder Boho Stile wunderbar mit einflechten, da sie für eine winterliche Atmosphäre wie geschaffen sind.
