SOS ist eine universelle Nachricht, ein Ruf nach Hilfe in einer Notsituation. Doch was bedeutet „SOS“ eigentlich und wie hat es seine Bedeutung erhalten? Wir lüften das Geheimnis dieser berühmten Notrufbotschaft.

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SOS-Signal ist allgegenwärtig

Du hast es vielleicht schon mal in einem Film gesehen … ein Protagonist betritt ein altes Geisterschiff, sucht verzweifelt nach Überlebenden, doch findet niemanden- bis plötzlich ein dumpfes Klopfen im Rumpf zu hören ist. Drei Mal kurz, drei Mal lang, drei Mal kurz. Der Protagonist stürmt sofort los, denn er weiß: Hier hat jemand überlebt und ruft um Hilfe!

So oder so ähnlich ist uns allen das SOS-Signal schon einmal untergekommen. Doch nicht nur in Film und Fernsehen ist das SOS-Signal gern genutzt. Auch in unserer realen Welt ist es allgegenwärtig, z.B. auf Informations- oder Hinweistafeln an Flughäfen, Bahnhöfen sowie Notruf- und Rettungsstationen tauchen die drei Buschstaben auf.

Wofür steht SOS?

Viele Menschen glauben, dass „SOS“ für „Save Our Souls“ (Rettet unsere Seelen) oder „Save Our Ship“ (Rettet unser Schiff) steht. Tatsächlich ist das ein weit verbreiteter Irrglaube. „SOS“ ist kein Akronym und war auch nie als solches gedacht. Diese Bedeutungen wurden von den Menschen erst nachträglich hineininterpretiert. Die Buchstaben des Notsignals sind also nicht auschlaggebend, sondern ihre Klangfolge – denn SOS ist nichts anderes als ein Morsecode. Er kann schnell und einfach gesendet werden und wird international als Notruf verstanden. Und was genau ist nun ein Morsecode?

Morsecode: Die Sprache hinter SOS

Morsecodes haben etwas Faszinierendes an sich. Allein die Vorstellung, dass mit einem Telegrafen auf dem Ozean Nachrichten von Schiff zu Schiff übertragen werden konnten – noch lange, bevor unsere moderne Technik Einzug erhielt, ist unglaublich. Und nicht umsonst wird der Morsecode gerne in Spionage-Geschichten benutzt.

Erfunden hat ihn ein genialer Mann namens Samuel Morse im Jahre 1833. Gemeinsam mit seinem Kollegen Alfred Lewis Vail entwickelte er im Jahre 1838 den ersten Code, der neben Zahlen (0 – 9) auch Buchstaben beinhaltete. Dadurch konnten komplexe Nachrichten übermittelt werden.

Wie wird Morsecode benutzt?

Morsecode kann akustisch und visuell (z.B. mit einer Taschenlampe) vermittelt werden – wobei jeder Buchstabe, alle Zahlen von 0 bis 9 und die gängigen Satzzeichen eine eigene Zeichenfolge haben. Diese Zeichenfolge besteht aus Punkten und Strichen.

Im Morsecode repräsentiert ein Punkt einen kurzen Ton, auch „Dit“ genannt. Ein längerer Ton wird durch einen Strich gebildet und „Dah“ beschrieben. Der Buchstabe „S“ wird durch drei Punkte dargestellt (…) und der Buchstabe „O“ durch drei Striche (---). Im Morsecode sieht SOS also folgendermaßen aus: …---…

SOS als Morsecode

Die Wahl von „SOS“ hatte wenig bzw. nichts mit den repräsentativen Buchstaben zu tun, sondern vielmehr mit der Einzigartigkeit und Erkennbarkeit dieser Morsezeichen-Frequenz. Mit drei kurzen, drei langen und wieder drei kurzen Signalen bietet „SOS“ ein markantes und leicht zu erkennendes Muster. Das ist in Notfallsituationen besonders wichtig, da eine klare und eindeutige Kommunikation entscheidend sein kann. Davon abgesehen ist die Kombination …---… leicht zu senden und zu empfangen, selbst unter widrigen Bedingungen oder bei technischen Schwierigkeiten.

SOS Signal als Morsecode
Der Morsecode des SOS Signals: Drei Mal kurz, drei mal lang, drei Mal kurz.

Übrigens: Das Morsealphabet wurde über 100 Jahre bis 1960 eingesetzt, bevor es durch die Einführung von Fernschreibern ersetzt bzw. verdrängt wurde

Tragik der Titanic

Auch die Titanic sandte am 14. April 1912 mehrfach das SOS-Signal sowie den Vorgänger „CQD“, in der Hoffnung auf ein Schiff in der Nähe. Tatsächlich war das Schiff „California“ ganz in der Nähe und hätte zur Rettung kommen können, doch leider war die Bordfunkstelle nicht besetzt bzw. der Funker schon schlafen gegangen. Erst nach dem tragischen Untergang der Titanic wurde das Abhören des Funks rund um die Uhr in Schichtdiensten veranlasst.

Die Geburt des SOS-Signals

Bereits im April 1904 wurde der Morsecode SOS von der kaiserlichen Marine als Notzeichen eingeführt, jedoch erst mit Wirkung vom 01. April 1905 verbindlich für den öffentlichen Schiffsfunk in Deutschland vorgeschrieben. SOS war nicht einfach nur ein Hilferuf, sondern eine Aufforderung zur Funkstille an alle anderen Funkstationen. Das SOS-Signal wurde solange wiederholt, bis alle Stationen ihren Sendebetrieb eingestellt hatten, erst danach folgte der eigentliche Inhalt des Notrufs.

Das deutsche SOS-Signal wurde ab 1906 sogar international übernommen und ab Juli 1908 von allen seefahrenden Nationen eingeführt. In der Schifffahrt wird das SOS-Signal heute nicht mehr benutzt, da es seit 1999 von dem weltweit eingeführten Funksystem GMDSS ersetzt wurde.

SOS-Signal nutzen

Falls du dich mal in einer Lage befinden solltest, in der dir das SOS-Signal helfen kann, solltest du wissen, wie es klingt. Dafür haben wir dir ein Video herausgesucht. Du kannst die Tonfolge z.B. mit Klopfzeichen oder auch, wenn möglich, mit einer Taschenlampe senden und auf dich aufmerksam machen.

So klingt das SOS-Signal

Wissenswert: Die SOS-Kinderdörfer haben übrigens nichts mit dem SOS-Signal zu tun, wobei ihnen die Bekanntheit der drei Buchstaben sicherlich hilft. SOS steht hier allerdings für „Societas Socialis“.

Wir hoffen, du konntest einige neue Erkenntnisse sammeln und weißt jetzt genau, wie man einen SOS-Notruf absetzt.

Dein Listando-Team