Egal ob das Entwenden von Kopierpapier durch Mitarbeiter oder die unbezahlte Mitnahme von Kaugummis im Supermarkt: Diebstähle stellen Unternehmer und Einzelhändler vor immer größere Herausforderungen. Der Geschädigte ist immer der Inhaber – und das im doppelten Sinn. Ihm wurde nicht nur Ware entwendet, er muss den Verlust auch noch aus der eigenen Tasche begleichen. Und die Methoden der Diebe werden immer raffinierter. Dabei haben sie es meist auf leicht zu tragende, oftmals teure Produkte abgesehen, wie Kosmetikartikel, Rasierer, Parfüms, Schmuckstücke und vieles mehr. Drogerien und Selbstbedienungs-Warenhäuser sind am häufigsten betroffen. Dabei gehört der klassische Taschendiebstahl mit Rucksack oder einer Tasche immer noch zu den häufigsten Methoden. Nicht minder selten wird das sogenannte „Klaufen“ angewandt. Hierbei legen die Diebe einen Teil der Waren auf das Kassenband, während sie kleinere Artikel in der Tasche behalten. Noch raffinierter ist die Methode des „Lefthandings“, bei der ein Alltagsgegenstand wie ein Regenschirm, ein Skateboard oder ein Laptop als Sichtschutz in der Hand gehalten wird, die von der Kasse abgewandt ist. Dahinter verbergen die Diebe kleinere Beutestücke.

Dabei könnten sich Unternehmen mit nur wenig Aufwand gegen erfolgreichen Diebstahl schützen!

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Tipp 1: Überwachungsspiegel

Überwachungsspiegel in Verkaufsräumen sind schnell montiert, kostengünstig und effektiv. Damit lassen sich auch schwer einsehbare Bereiche gut überwachen. Der Vorteil der Überwachungsspiegel: Sie sind leicht gewölbt oder halbkugelförmig, wodurch das Sichtfeld erweitert wird. Da die Spiegel üblicherweise an den Decken angebracht werden, ist eine komfortable und unauffällige Überwachung der Ladenfläche möglich.

Ebenfalls sinnvoll ist die Montage eines Überwachungsspiegels beim Kassenbereich, da so ein besserer Blick in und unter die Einkaufswägen gegeben ist. Generell hat es sich gezeigt, dass an Ein- und Ausgängen, vor Umkleidekabinen und Aufzügen sowie in toten Winkeln diese Spiegel das Diebstahlrisiko deutlich minimieren können. Schon die bloße Präsenz wirkt abschreckend.

Tipp 2: Videoüberwachung und Kamera-Attrappen

Noch günstiger als Überwachungsspiegel ist die Installation von Kamera-Attrappen. Zwar gibt es damit dann auch keine Videoaufzeichnung, wenn sich doch einmal ein Diebstahl ereignet. Doch wie bei den Spiegeln auch: Allein die Präsenz ist Abschreckung genug. Damit sie sich nicht von echten Überwachungskameras unterscheiden lassen, haben moderne Attrappen Kabel und ein kleines Blinklicht (Akkubetrieb).

Natürlich kann direkt eine richtige Videoüberwachung installiert und in ein Alarmsystem fürs Gewerbe integriert werden. Doch Vorsicht: In diesem Fall müssen die sämtlichen datenschutz- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen beachtet werden. Der Vorteil der Geräte: Durch ihren großen Aufnahmeradius lassen sich damit auch weiträumige Ladenflächen überwachen. Idealerweise werden die Videokameras am Ladeneingang oder -ausgang installiert.

Tipp 3: Warensicherung

Ein zeitgemäßer Produktschutz ist hingegen unauffällig und effizient zugleich. Die Rede ist von Warensicherungssystemen. Dazu gehören:

  • Elektronische Artikelsicherung (EAS): Dieses System besteht aus elektronischen Etiketten, die an den Waren angebracht werden, sowie Detektoren an den Ausgängen des Geschäfts. Wurde ein Etikett nicht deaktiviert oder entfernt, löst es am Detektor einen Alarm aus.
  • Radiofrequenz-Sicherungsetikett (RF-Etikett): Während auf der Oberseite gut sichtbar die EAN-Nummer abgedruckt ist, befinden sich auf der Rückseite eines RF-Etiketts Metallspulen. Durch das ordnungsgemäße Passieren und Einlesen an der Kasse werden die Etiketten deaktiviert. Ist das nicht der Fall, ertönt beim Verlassen des Geschäfts ein Alarm.
  • Magnetische Sicherungsetiketten: Diese Etiketten werden mit einem Magneten entfernt und sind für Kleidungsstücke eine beliebte Lösung. Wird das Etikett nicht entfernt, löst es beim Passieren eines Magnetfeldes einen Alarm aus.
  • Ink-Tags: Ink-Tags sind Etiketten mit einer Tintenpatrone. Das inkorrekte Entfernen dieser bringt die Patrone zum Platzen, wodurch gerade Textilien unbrauchbar werden.
  • Kabel- und Kettensicherungen: Für größere und schwere Artikel werden Stahlkabel oder Ketten zur Warensicherung verwendet.

Tipp 4: Abschließbare Vitrinen für teure Produkte

Teure Produkte sind bei Langfingern, sei es den eigenen Mitarbeitern oder Kunden, sehr begehrt. Noch dazu, wenn sie problemlos in einer Hosentasche verschwinden können, wie etwa eine Uhr. Um sie dennoch präsentieren zu können, bieten sich abschließbare Verkaufsvitrinen an. Diese haben gleich mehrere Vorteile:

  1. Die Vitrinen sind in der Regel aus speziellem Sicherheitsglas, das widerstandsfähig gegen Einbruchversuche ist.
  2. Zusätzlich dazu werden sie mit Sicherheitsschlössern gesichert.
  3. Da abschließbare Verkaufsvitrinen in verschiedenen Ausführungen, Größen und Stilen erhältlich sind, kann für jedes Produkt und für jedes Ladendesign die passende Lösung gefunden werden.
  4. Die Vitrinen sind so konzipiert, dass sie die Produkte optimal zur Schau stellen. Durch transparente Glasfronten bleibt die Ware gut sichtbar, während sie gleichzeitig vor unerlaubtem Zugriff geschützt ist.

Tipp 5: Die Gestaltung des Verkaufsraums

Bei der Ladengestaltung sollte immer die Diebstahlprävention im Vordergrund stehen. Der Laden soll einladend sein, funktional und gut einsehbar. Daher sind offene und gut beleuchtete Räume besser als verwinkelte und enge Gänge.

So hat sich im Einzelhandel das „Arenaprinzip“ durchgesetzt. Das Mobiliar im Eingangsbereich ist niedriger als in den folgenden Gängen. Eigentlich wollte man damit den Kunden gleich beim Betreten eines Geschäfts einen Überblick über das gesamte Sortiment geben. Der positive Nebeneffekt: Diebe fühlen sich dadurch einer ständigen Beobachtung ausgesetzt. In Kombination mit Spiegeln und Kameras daher ein effektiver Schutz vor Diebstahl.

Tipp 6: Security & Detektiv

Inzwischen setzen viele Firmen auf mobile oder stationäre Sicherheitskräfte. Allein die Präsenz wirkt auf potenzielle Diebe abschreckend und trägt zur Reduzierung der Ladendiebstähle bei.

Alternativ kann auch ein Detektiv beschäftigt werden, der sich diskret zwischen die Kunden und Mitarbeiter mischt und das Geschehen im Blick behält. So kann ein geschulter Detektiv verdächtige Aktivitäten identifizieren und rechtzeitig eingreifen, ehe der Diebstahl passiert ist.