Beton ist auf jeder Baustelle zu finden. Auch Hobbyheimwerker kommen an diesem Baustoff nicht vorbei. Sei es, um ein Streifenfundament für das Gartenhaus zu gießen. Oder um Zaunpfosten fest im Boden zu verankern. Damit beim Aushärten aber keine Risse im Beton entstehen, ist ein Gemisch aus Sand und Kies mit der richtigen Wassermenge nötig. Deswegen verraten wir dir heute, in welchem Verhältnis du Beton selber anrühren musst, damit der auch die richtige Konsistenz zum Verarbeiten bekommt.

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Woraus besteht Beton?

Der Baustoff besteht aus einer Mischung von Zement, Wasser sowie Kies oder Sand. Diese Materialien werden sorgfältig zusammengemischt, um die gewünschte Konsistenz für verschiedene Anwendungen zu erreichen. Hier sind die wichtigsten Komponenten und Schritte im Detail beschrieben.

Zement:

Beim Mischen von Beton brauchst du ein Bindemittel. Meist wird hierfür Zement verwendet. Dieser wird oft aus gemahlenem Kalkstein hergestellt. Gibst du Wasser hinzu, kommt es zu einer chemischen Reaktion. Diese verleiht dem Beton später seine Festigkeit.

Wasser:

Wasser mischst du unter, um aus allen Bestandteilen eine streichfähige Masse zu bilden. Die Wassermenge spielt beim Mischen und Verarbeiten eine wichtige Rolle: Zu viel Flüssigkeit führt dazu, dass der Beton zu flüssig wird. Dagegen neigt der Baustoff bei zu wenig Wasser dazu, beim Trocknen zu reißen.

Kies oder Sand:

Die dritte Komponente beim Anmischen sind Sand oder Kies. In der Regel wird im Verhältnis von vier Teilen Sand zu einem Teil Zement gemischt.

Neben den 3 Ausgangsstoffen werden viele Betonmischungen heute noch mit Zusatzstoffen versetzt. Etwa für eine besondere Frostfestigkeit. Oder zum schnellen Austrocknen.

Zement, Beton oder Mörtel - was ist der Unterschied?

Zement, Beton und Mörtel sind drei grundlegende Materialien in der Bauindustrie. Oft werden sie als Synonyme zueinander verwendet. Jedoch haben sie alle unterschiedliche Eigenschaften und Verwendungszwecke.

Zement ist ein feines Pulver, das als Bindemittel dient und aus Kalkstein und anderen Mineralien hergestellt wird. Wird Wasser hinzugefügt, startet eine chemische Reaktion, die zum Aushärten führt. Zement ist ein Hauptbestandteil von Beton und Mörtel. Beim Arbeiten mit Zement solltest du stets eine Schutzbrille tragen, da das feine Pulver die Schleimhäute reizt.

Beton ist ein Baumaterial, das aus einer Mischung von Zement, Wasser, Sand und Kies (oder Zuschlagstoffen) besteht. Diese Zutaten werden in einer Schubkarre oder einem Mischer vermengt. Die Menge kann je nach Projekt variieren - von wenig Beton für kleine Reparaturen bis hin zu großen Mengen für Bauvorhaben. Beton ist für seine Stabilität und Langlebigkeit bekannt, da er, sobald er aushärtet, extrem hart und widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen ist.

Mörtel hingegen ist ein Gemenge aus Zement, Wasser und Sand, ohne die groben Zuschlagstoffe, die in Beton verwendet werden. Mörtel wird zum Mauern verwendet. Er besitzt eine glattere Konsistenz als Beton und kann leichter in dünnen Schichten aufgetragen werden. Mörtel  kann zudem zum Ausfüllen von Fugen und zum Glätten von Oberflächen benutzt werden.

Achte beim Beton mischen auf die richtige Menge der Zusatzstoffe. Je nachdem, ob du einen Universal-, Mager-, oder Fundamentbeton möchtest unterscheidet sich das Mischverhältnis.
Achte beim Beton mischen auf die richtige Menge der Zusatzstoffe. Je nachdem, ob du einen Universal-, Mager-, oder Fundamentbeton möchtest unterscheidet sich das Mischverhältnis.

Beton mischen: Das richtige Mischungsverhältnis

Bevor der Beton angemischt wird, solltest du zunächst das Einsatzgebiet definieren.

  • Muss der Beton befahrbar oder nur begehbar sein?
  • Muss der Beton frostbeständig sein?
  • Wofür brauchst du den Beton? Was ist die richtige Menge dafür?

Denn von den Antworten hängt letztlich das Mischungsverhältnis des Betons ab.

Beton selber mischen: Als Universalbeton, Magerbeton oder für Fundamente

Bereits beim Universalbeton wirst du erkennen, wie wichtig das richtige Mischverhältnis, etwa von Zement und Wasser, ist:

Universalbeton

Das meist empfohlene Verhältnis besteht aus 1 Teil Zement zu 4 Teilen Kies und Sand (zusammengefasst als Zuschlagstoffe). Damit kannst du Gartenwege oder kleine Fundamente für Gartenhäuschen bauen.

Das Verhältnis von 1:4 (Zement zu Zuschlagstoffen) ist einfacher und kostengünstiger für Heimwerker-Projekte, da du dafür weniger Zement brauchst. Dennoch wird eine ausreichende Festigkeit und Widerstandsfähigkeit erreicht (Festigkeitsklasse von C20). Hinzukommen noch 0,5 Teile Wasser.

Für Bauten, bei denen eine höhere Festigkeit erforderlich ist (wie bei Stützmauern, Fundamenten, die schwere Lasten tragen müssen, oder befahrbaren Flächen C25/30), wird oft ein stärkeres Mischungsverhältnis wie 1:2:3 (Zement : Sand : Kies) empfohlen. Dafür brauchst du 0,6 Teile Wasser.

Magerbeton

Auf der anderen Seite gibt es dann den Magerbeton (Festigkeitsklasse C8/10). Er wird als Unterbau oder druckfestes Füllmaterial gebraucht. Selbst zum Ausgleich von Unebenheiten im Untergrund kommt er zum Einsatz. Das Mischungsverhältnis hierfür beinhaltet typischerweise 1 Teil Zement zu 8 Teilen Kies und Sand und 0,5 Teile Wasser. Das Ergebnis ist ein weniger starkes, aber kosteneffiziente Baumaterial. Zum Bau von Palisaden oder Randsteinen nimmst du eine Abmischung von 1:5.

Fundamente

Für Fundamente und andere hochbelastbare Strukturen wird oft ein Mischungsverhältnis von 1 Teil Zement zu 1,5 Teilen Sand zu 3 Teilen Kies mit einem entsprechend angepassten Wasseranteil verwendet.

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Wie kannst du die Festigkeit beeinflussen? Die richtige Körnung der Zuschlagstoffe

Die Korngröße in Millimeter der Zuschlagstoffe spielt eine wichtige Rolle bei der Festigkeit, Haltbarkeit und Verarbeitbarkeit des Baustoffs. Die Auswahl der richtigen Körnung hängt von der spezifischen Anwendung und den Anforderungen des Betonprojekts ab. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

1. Feine Zuschlagstoffe (Sand)

  • Körnung: In der Regel werden Sandkörnungen von 0,06 mm bis zu 2 mm verwendet.
  • Anwendung: Sand füllt die Räume zwischen den groben Zuschlagstoffen und dem Zement, um eine kompakte und dichte Betonmasse zu bilden. Feine Zuschlagstoffe sind entscheidend für die Verarbeitbarkeit und Oberflächenbeschaffenheit des Betons.

2. Grobe Zuschlagstoffe (Kies oder Schotter)

  • Körnung: Typischerweise variieren die Größen von 5 mm bis zu 20 mm, wobei für schwer belastete Elemente auch gröbere Materialien bis zu 40 mm eingesetzt werden können.
  • Anwendung: Grobe Zuschlagstoffe tragen zur Festigkeit und Stabilität des Betons bei und sind besonders wichtig für strukturelle Elemente wie Fundamente, Pfeiler und Balken.

3. Auswahl nach Anwendungsbereich

  • Für hochfeste Anwendungen, wie Fundamente und Stützwände, eignet sich eine Mischung aus gröberen Zuschlagstoffen, da sie eine höhere Festigkeit bieten.
  • Für Oberflächenarbeiten oder dekorative Anwendungen wird oft eine feinere Körnung bevorzugt, um eine glattere Oberfläche zu erzielen.

Beton anrühren: Mit Werkzeug oder per Hand?

Beschließt du also, den Beton selbst zu mischen, solltest du dir außerdem überlegen, ob du ihn von Hand anrührst mit einem Quirl. Oder einen Betonmischer benutzt. Letzteren kannst du in vielen Baumärkten ausleihen.

Wichtig beim Anmischen von Beton per Hand ist:

Du brauchst einen Rührkorb und einen Mischeimer. Beachte beim Vermengen die Mischzeiten der Hersteller. Außerdem musst du die Herstellerangaben bezüglich der Rührgeschwindigkeit beachten. Ist diese zu niedrig, kann es passieren, dass sich die einzelnen Komponenten nicht richtig verbinden.

Tipp: Per Hand solltest du nur kleine Mengen an Beton vermengen. Ab 40 Liter und mehr ist ein Betonmischer sinnvoll.

Für größere Mengen Beton mietest du dir am besten einen Betonmischer. Die Formel zur Volumenberechnung von Beton findest du in diesem Text.
Für größere Mengen Beton mietest du dir am besten einen Betonmischer. Die Formel zur Volumenberechnung von Beton findest du in diesem Text.

Beton mit einem Betonmischer herstellen

Die Leihgebühren für einen Betonmischer liegen zwischen 19 €/4 Stunden und 60 €/Woche. Damit kannst du große Mengen leicht selbst mischen. Der Nachteil jedoch ist das Reinigen der Geräte.

Gibt es Beton ohne Mischen?

Gibt es Beton ohne Mischen? Derartige Produkte sind als Schnellbeton auf dem Markt erhältlich. Dafür füllst du das fertig vermengte Material direkt in das vorbereitete Loch, z.B. für einen Zaunpfosten. Jetzt gießt du die vorgeschriebene Wassermenge dazu. Je nach Produkt musst du 5 Minuten oder länger warten, bis der  Fertigbeton abbindet.

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Beton anmischen: Schritt-für-Schritt

Um Beton anzumischen brauchst du:

  • Sand und Zement
  • Alternativ Kies
  • Wasser
  • Schubkarre oder Mischwanne
  • Schaufel
  • Schutzbrille und Handschuhe

Wie viel Beton brauchst du?

Um die benötigte Menge an Beton für ein Projekt zu berechnen, folgst du diesen Schritten:

1. Messe die Abmessungen

Zunächst musst du die Maße bestimmen (Länge (L), Breite (B) und Höhe (H) oder Tiefe (D)). Diese sollten in Metern (m) gemessen werden, um das Volumen in Kubikmetern (m³) berechnen zu können.

2. Berechne das Volumen

Das Volumen des zu betonierenden Bereichs berechnest du, indem du Länge, Breite und Höhe (Tiefe) miteinander multiplizierst:

Volumen (m³) = L × B × H

3. Berücksichtige den Verschnitt

In der Praxis ist es sinnvoll, einen gewissen Verschnitt zu berücksichtigen. Verschnitt entsteht durch Ungenauigkeiten beim Gießen oder Verdichten des Betons. Ein guter Richtwert ist 5 bis 10 % zusätzlich zum berechneten Volumen hinzuzufügen:

Gesamtvolumen mit Verschnitt = Volumen × (1 + Verschnittanteil)

Für den Verschnittanteil kannst du 0,05 für 5 % oder 0,1 für 10 % einsetzen.

4. Beispielrechnung

Nehmen wir an, du möchtest eine Platte gießen, die 6 m lang, 4 m breit und 0,15 m (15 cm) hoch ist. Du entscheidest dich, 5 % für den Verschnitt hinzuzurechnen.

  • Länge (L): 6 m
  • Breite (B): 4 m
  • Höhe (H): 0,15 m
  • Verschnittanteil: 5 % (0,05)

Berechnung des Volumens ohne Verschnitt:

Volumen= 6 × 4 × 0,15 =3,6 m³

Berechnung des Gesamtvolumens mit Verschnitt:

Gesamtvolumen = 3,6 × (1 + 0,05) = 3,78 m³

Du benötigst also ungefähr 3,78 Kubikmeter Beton für dein Projekt.

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Frischen Beton anmischen: Anleitung

Damit dein Beton die gewünschte Konsistenz bekommt, beginnst du immer mit dem Wasser.

  1. Gib 2/3 Wasser in die Rührwanne oder den Betonmischer.
  2. Füge dann 1 Schaufel Zement dazu. Danach folgen 4 Teile Sand beziehungsweise Kies.
  3. Vermenge alles gut miteinander.
  4. Mach in dieser Reihenfolge weiter, bis dein gemischter Beton die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Die Masse sollte eine leicht glänzende Oberfläche aufweisen und geschmeidig sein, ohne zu flüssig oder zu trocken zu sein.

Die Reihenfolge sollte unbedingt eingehalten werden. Andernfalls können Klumpen entstehen, die eine weitere Verarbeitung unmöglich werden lassen.

Verarbeitung des Betons:

Sobald der Beton die richtige Konsistenz erreicht hat, solltest du ihn umgehend verarbeiten. Gieße den Beton in die vorbereitete Form oder den Bereich und verdichte ihn gut, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Glätte die Oberfläche mit einem Reibebrett oder einer Kelle.

Beton trocknen lassen: Nach dem Mischen folgt das Aushärten

Frischbeton muss schnell verarbeitet werden, da der Abbindungsprozess sofort einsetzt. Bis die Mindestdruckfestigkeit erreicht ist, vergehen rund 28 Tage. Deswegen wird auch unterschieden in:

Frischbeton (frisch angerührter Beton)

Jungbeton (Beton in der Aushärtungsphase)

Festbeton (vollständig ausgehärteter Beton)

Begehbar ist Beton aber bereits nach wenigen Tagen.

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FAQs- Häufige Fragen zu "Beton selber mischen"

In welchem Verhältnis mischt man Beton?

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Das Mischungsverhältnis für Beton variiert je nach Anforderung des Projekts. Ein gängiges Verhältnis für Universalbeton ist 1 Teil Zement zu 2 Teilen Sand zu 3 Teilen Kies.

Wie viel Sand und Kies für Beton?

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Für die Herstellung von Beton werden Sand und Kies in Kombination mit Zement verwendet. Je nachdem, welchen Beton du brauchst, variiert die Menge. Für Fundamentbeton werden 5 Teile empfohlen, wohingegen ein robuster Beton 3 Teile davon braucht.