Das Streichen von Wänden und Decken gehört zu den vielen Aufgaben eines jeden Heimwerkers. Doch wie geht man vor, wenn es um das Streichen von Betondecken geht? Diese Frage stellt sich in jedem Neubau, im Keller oder Garagenbereich. Doch keine Sorge, mit ein paar Tipps und etwas Know-how kannst du auch diese Herausforderung meistern.

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Betondecke streichen: das Vorgehen

Beim Streichen einer Betondecke sind weit mehr Vorarbeiten zu leisten als bei einer Wand oder Holzdecke. Denn ehe du mit dem Projekt Betondecke streichenbeginnen kannst, müssen oftmals schadhafte Stellen ausgebessert werden. Zudem muss die Decke meist noch abgeschliffen und grundiert werden. Erst dann ist ein Anstrich möglich:

  • Spachteln der Betondecke
  • Betondecke abschleifen
  • Ggf. erneut spachteln und schleifen
  • Grundierung der Betondecke
  • Betondecke streichen

Das Arbeitsmaterial

Allgemein

  • Leiter

Decke Spachteln

  • Malerspatel
  • Flächenspachtel
  • Spachtelmasse
  • Glättkelle
  • Gipsanrührbecher

Decke schleifen

  • Wand-/Deckenschleifer
  • Nass-/Trockensauger
  • Schleifscheiben
  • Atemschutzmaske
  • Schutzbrille
  • Handschleifer
  • Diverses Schleifpapier

Decke grundieren

  • Tiefengrund
  • Optional Haftgrund
  • Bürste/Malerquast/Rolle

Decke streichen

Die Vorarbeiten

Vor dem Streichen der Betondecke muss die Arbeitsfläche vorbereitet werden. Das bedeutet: Sämtliche Lichtschalter, Heizkörper, Steckdosen, aber auch die Möbel, der Boden und die Wände sollten abgedeckt werden.

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Das Spachteln der Betondecke

Danach kann die Spachtelarbeit beginnen. In der Regel handelt es sich hier um kleine Ausbesserungen und Reparaturen – etwa von alten Bohrlöchern oder kleinen Spannungsrisse. Doch auch Unebenheiten gilt es mit der Spachtelmasse auszugleichen.

Als Spachtelmasse kannst du eine Fertigmasse verwenden. Oder du rührst dir die Masse selbst aus Spachtelpulver und Wasser an. Für Bohrlöcher und feine Spannungsrisse ist jedoch Fertigmasse am besten. Für große Flächen ist dagegen Spachtelmasse in Pulverform besser geeignet. Denn die Fertigmasse neigt bei großflächiger Anwendung zur Rissbildung.

Wichtig: Bei der Wahl der Spachtelmasse in Pulverform gibt es ein Pulver auf Zementbasis und auf Gipsbasis. Die pH-neutrale Gips-Masse ist für Ausbesserungsarbeiten von Decken in Wohnräumen am besten geeignet. Das Pulver auf Zementbasis eignet sich hingegen für Räumen mit hoher Feuchtigkeit, etwa Keller oder Garage.

Übrigens: Achte beim Auftragen der Spachtelmasse darauf, dass du nur so viel Masse anrührst, wie du tatsächlich benötigst. Gehe dabei genau nach den Vorgaben des Herstellers vor.

Nachdem die Spachtelmasse aufgetragen wurde, kann sie mithilfe eines Malerspatels in die tiefen Risse oder das Bohrloch eingearbeitet werden. Bei Unebenheiten an der Decke ist ein Flächenspachtel empfehlenswert. Sobald alles vollständig abgetrocknet ist, kann die Oberfläche mit feinem Schleifpapier bearbeitet werden.

Das Schleifen der Betondecke

Sobald die Spachtelmasse vollständig ausgetrocknet ist, muss die Decke abgeschliffen werden. Nur so ist eine glatte Oberfläche garantiert. Hierbei empfiehlt sich die Verwendung eines Wand- und Deckenschleifers. Diesen kannst du günstig im Baumarkt mieten. Für 4 Stunden zahlst du meist etwa 39 €. Für das ganze Wochenende sind es rund 73 €.

Schleife die Decke behutsam ab, um Unebenheiten und durchscheinende Deckenstöße zu vermeiden. Trage dabei zum Schutz deiner Augen und Atemwege eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille.

Den Schleifstaub entfernst du mit einem Nass-Trockensauger. Diesen kannst du ebenfalls kostengünstig leihen. 4 Stunden kosten hier knapp 25 €. Für ein ganzes Wochenende zahlst du dagegen 48 €. Alternativ kannst du sogar einen alten Staubsauger verwenden. Dieser muss danach jedoch entsorgt werden.

Übrigens: Sollten nach dem Abschleifen der Betondecke weiterhin Unebenheiten zu erkennen sein, musst du das Verspachteln und Abschleifen wiederholen.

Die Grundierung der Betondecke

Sobald sämtliche Löcher und Risse verspachtelt sind und der Untergrund trocken und eben ist, kann die Betondecke gestrichen werden. Jedoch muss bei einem sandenden Untergrund zunächst ein Tiefengrund aufgetragen werden. Damit reduzierst du die Saugfähigkeit der Decke. Dagegen benötigst du bei einem Untergrund mit schlechten Hafteigenschaften einen Haftgrund. Dieser raut die Oberfläche leicht auf, wodurch die nachfolgenden Farbschichten besser aufgetragen werden können.

Die Grundierung wird entweder mit einem Quast oder einer Malerrolle aufgestrichen. Eine Teleskopverlängerung, die in die Rolle eingesteckt wird, erleichtert dir dabei die Arbeit und erspart zudem das mühsame Verrücken der Leiter.

Der finale Schritt: das Streichen der Betondecke

Sobald die Grundierung vollständig abgetrocknet ist, kann endlich das Streichen beginnen.

Starte dabei mit den Randbereichen. Am besten gelingt dies mit einem Pinsel. Erst danach wird die Decke in langen Bahnen gestrichen. Entweder nutzt du hierfür eine normale Malerrolle und eine Leiter. Oder du verwendest wieder eine Rolle mit einer Teleskopstange.

Für das Streichen der Betondecke gibt es acrylbasierte Lackfarben und Dispersionsfarben. Acrylfarben benötigen oft nur einen Anstrich, während Dispersionsfarben in der Regel zweimal aufgetragen werden müssen.

Wichtig: Beim Streichen einer Betondecke in der Garage muss die Farbe frostbeständig sein.

Tipp: Mische Quarzsand unter die Dispersionsfarbe, um interessante Strukturen zu erhalten. Oder verwende Effektfarben, um einen besonderen Look zu kreieren.

Streiche die Decke zügig, aber nicht zu schnell. Bei zu schnellen Bewegungen besteht die Gefahr von Farbspritzern. Wie beim Streichen einer herkömmlichen Zimmerdecke wird auch die Betondecke vom Licht weggestrichen. So ist ein streifenfreies Ergebnis garantiert.

Nach jedem Anstrich ist eine Trocknungszeit von 24 Stunden einzuhalten. Dann kann eine weitere Farbschicht aufgetragen werden. Ist alles erledigt, solltest du Rolle und Pinsel umgehend mit Wasser reinigen. Dann kannst du sie auch für weitere Projekte benutzen.

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