Wenn du online nach dem Begriff Kinderzimmereinrichtung suchst, kannst du dich vor Angeboten kaum retten. Zahlreiche Anbieter werben mit hübschen Bildern liebevoll hergerichteter Kinderzimmer. Die Löwen-Wandlampe, der magische Lichterbaum und das dekorative Spielzelt laden zum Kauf ein. Aber was brauchst du eigentlich wirklich und wie richtest du ein Kinderzimmer 2023 altersgerecht und gemütlich ein? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel …

Was sollte alles in einem Kinderzimmer sein?

Ein Kinderzimmer sollte vor allem altersgerecht und funktionell eingerichtet sein. Ein Instagram-taugliches Vorzeige-Zimmer ist zwar nett, bleibt jedoch häufig ungenutzt, wenn es für das Kind keinen Nutzen hat.

Ganz allgemein sollte das Kinderzimmer folgende Einrichtungsgegenstände aufweisen:

  • Ein Bett
  • Einen Stuhl oder Sessel
  • Einen Kleiderschrank oder eine Kleiderkommode
  • Spielzeugaufbewahrungsmöglichkeiten (Spielzeugtruhe, Regale, o.ä.)
  • Einen Teppich oder eine Bodenmatte
  • Beleuchtung

Schulkinder benötigen außerdem einen Schreibtisch mit einem passenden Stuhl, an dem sie ihre Hausaufgaben machen können.

Damit sich die Kinder in ihrem Zimmer wohlfühlen und dort gerne spielen, sollte es stets dem Alter entsprechend angepasst werden. Babyspielzeug hat im Zimmer eines 6-Jährigen einfach nichts zu suchen und nimmt nur unnötig Platz weg.

Hier unsere Tipps für jede Altersgruppe:

Säuglinge und Babys (0 - 2 Jahre)

Babys im Alter zwischen 0 und 2 Jahren brauchen theoretisch noch kein eigenes Zimmer. Hier reicht ein Beistellbett im Elternschlafzimmer vollkommen aus. Wenn du doch ein Babyzimmer einrichten möchtest, achte vor allem auf Gemütlichkeit!

Ein gemütlicher Sessel zum Stillen, ein Stubenwagen oder ein Laufstall, eine praktische Wickelkommode mit Wärmelampe und gut erreichbaren Fächern sowie warme Lichtquellen oder Lichterketten, eine Kiste mit Babyspielzeug sowie ein Krabbelteppich oder eine Krabbeldecke bilden für die erste Zeit mit Baby die perfekte Einrichtung.

Kleinkinder (2 - 6 Jahre)

Ab einem Alter von ungefähr 2 Jahren macht ein eigenes Kinderzimmer Sinn. Dieses sollte so gestaltet sein, dass die Kinder selbst an ihre Spielsachen und gegebenenfalls auch an ihre Kleidung herankommen. Dafür eignen sich zum Beispiel Truhen sowie auf Kindeshöhe angebrachte Wandregale. Als Bett eignen sich vor allem mitwachsende Betten, die du auf bis zu 2 Metern Länge ausziehen kannst. Manche Kleinkinder mögen auch Hochbetten oder Himmelbetten. Außerdem ist ein Kindertisch mit zwei oder drei kleinen Stühlen schön, um gemeinsam zu basteln und zu kneten.

Malsachen, Knete, Tusche und andere Utensilien, mit denen dein Kind nicht alleine spielen soll, solltest du übrigens etwas höher, außerhalb der Reichweite der Kinder, lagern!

Aber bedenke, dass Kleinkinder durchaus klettern oder sich so mancher Hilfsmittel bedienen, um an etwas Hochgelagertes heranzukommen. Daher ist es besonders wichtig, dass Schränke, Regale und Kommoden sicher an der Wand befestigt sind und nicht umfallen können. Auch Steckdosen sollten gesichert werden.

Sofern dein Kind noch nicht selbst aufs Töpfchen geht, kann auch die Wickelkommode noch eine Weile im Zimmer stehen.

Schulkinder (ab 6 Jahren)

Wenn dein Kind 5 oder 6 Jahre alt ist, wirst du feststellen, dass es sich mehr und mehr alleine in seinem Zimmer aufhält. In diesem Alter bekommen die Kinder zum ersten Mal das Bedürfnis nach Privatsphäre, zum Beispiel um sich anzuziehen. Viele Kinder verlieren sich auch gerne im fantasievollem Spiel mit Puppen, Bausteinen und Autos, malen oder puzzeln. Dieses Bedürfnis nach Rückzug und intensivem Spiel solltest du respektieren! Deshalb sollte das Kind auch die Möglichkeit haben, die Tür zu schließen.

Außerdem sollten neue, altersgerechte Spielsachen angeschafft und andere dafür aussortiert werden. Schulkinder benötigen zudem unbedingt einen eigenen Schreibtisch in ihrem Zimmer, am besten in Kombination mit einem bequemen Kinderschreibtischstuhl. Die Wickelkommode darf jetzt spätestens gehen. Dafür kannst du deinem Kind einen schönen, neuen Kleiderschrank kaufen und ihm beibringen, seine Kleidung selbst darin zu sortieren.

Wenn es jüngere Geschwisterkinder gibt, ist jetzt vielleicht der Zeitpunkt, um die Zimmer zu trennen. Da ist aber jedes Kind anders.

Wie richte ich ein Kinderzimmer gemütlich ein?

“Probier’s mal mit Gemütlichkeit!” heißt es auch in Sachen Kinderzimmereinrichtung - und zwar von Anfang an. Es sollte so gestaltet sein, dass die Kinder und auch die Eltern sich gerne im Kinderzimmer aufhalten. Außerdem sollten die Kinder sich in ihrem Zimmer gut zurechtfinden. So werden sie zum selbständigen Spielen angeregt.

Du benötigst Inspirationen, wie du ein Kinderzimmer gemütlich einrichten kannst? Mit diesen Elementen sorgst du für Gemütlichkeit, ohne dass die Funktionalität des Zimmers leidet:

  • Schöne Wandfarbe oder Tapete
  • Gemütliche und funktionelle Lichtquellen (z.B. Lichterkette, Nachtlicht oder Nachttischlampe, Schreibtischlampe, Wandlampe, Deckenleuchte)
  • Betthimmel oder Spielzelt
  • Schöne und bequeme Bettwäsche
  • Große Kuscheltiere und Kissen
  • Vorhänge oder Rollo
  • Teppichboden oder Spielteppich

Bonustipp: Achte auch unbedingt auf Ordnung! Ein überfülltes, chaotisches Kinderzimmer ist nicht gemütlich. Sortiere daher regelmäßig nicht mehr genutzte Spielzeuge und Gegenstände aus und verwende Spielzeugkisten und Regalsysteme, die dein Kind leicht verstehen und bedienen kann!

Wo sollte das Bett im Kinderzimmer stehen?

Was den besten Ort für das Bett im Kinderzimmer betrifft, gibt es unterschiedliche Ansätze. Grundsätzlich solltest du die Themen Sicherheit und Wohlbefinden berücksichtigen. Daneben gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, den Ort des Bettes nach den Grundsätzen von Feng Shui auszurichten. Aber fangen wir von vorne an:

Sicherheit

Das Thema Sicherheit ist vor allem bei Babys und Kleinkindern wichtig. Babys sollten mindestens in den ersten sechs Lebensmonaten nicht alleine schlafen. Dann ist der beste Ort für das Bett im Schlafzimmer der Eltern - am besten direkt am Elternbett.

Wenn dein Kind bereits im eigenen Zimmer schläft, steht das Bett am besten weit genug von anderen Möbelstücken entfernt oder direkt dran, sodass keine Lücken entstehen, in denen kletterfreudige Kleinkinder stecken bleiben oder sich die Finger einklemmen können. Außerdem sollte das Bett nicht zu dicht an Fenster, Heizung oder Steckdosen stehen. Alle Steckdosen solltest du mit einer Kindersicherung versehen!

Wohlbefinden

Babys und Kleinkinder mögen es, wenn sie von ihrem Bett aus die Tür im Blick haben, sodass sie sehen können, wer das Zimmer betritt. Außerdem sollte das Bett nicht unbedingt mitten im Raum stehen. Eine gemütliche Ecke im Zimmer schafft ein behagliches Gefühl. Wenn du magst, kannst du auch einen Betthimmel anbringen und ein paar Kuscheltiere und Kissen in das Bett legen. Bei Babys und sehr kleinen Kindern solltest du dich damit aus Sicherheitsgründen jedoch etwas zurückhalten!

Feng Shui

Den richtigen Ort des Kinderbettchens kannst du auch mittels Feng Shui bestimmen. Dabei handelt es sich um die chinesische Lehre einer harmonischen Wohn- und Lebensraumgestaltung. Ziel ist es, den Menschen auf einer energetischen Ebene mit seiner Umwelt zu harmonisieren.

Die Ausrichtung des Bettes nach Feng Shui soll den Schlaf verbessern. Wichtig dabei ist, dass das sogenannte Qi gut fließen kann. Je nachdem, in welche Himmelsrichtung du das Bett ausrichtest, kannst du das Qi gezielt auf bestimmte Schwerpunkte in deinem Leben leiten. So steht zum Beispiel eine Ausrichtung nach Osten für einen Fokus auf Gesundheit, eine Ausrichtung nach Südwesten für einen Fokus auf Liebe und eine Ausrichtung nach Westen für einen Fokus auf Kinder und Kreativität.

Ist doch einen Versuch wert, oder?

Fazit

Das Marketing der zahlreichen Babyartikel-Anbieter und Möbelhäuser suggeriert uns häufig, dass wir Dinge für das Kinderzimmer brauchen, die eigentlich gar nicht notwendig sind.

Damit dein Kind sich in seinem Zimmer sicher, geborgen und zum Spielen angeregt fühlt, braucht es nicht viel. Ein Bett, ein gemütlicher Sessel, ein Kleiderschrank oder eine Kleiderkommode, eine Spieltruhe, ein Teppich sowie verschiedene Leuchtmittel reichen vollkommen aus, um deinem Kind einen gemütlichen Rückzugsort zum Schlafen und Spielen zu schaffen.

Wenn du magst, kannst du das Zimmer mit einer hübschen Wandfarbe, Vorhängen, schöner Bettwäsche, einem Betthimmel, Lichterketten, großen Kuscheltieren oder einem Spielzelt noch gemütlicher gestalten. Dabei sollte das Zimmer stets altersgerecht eingerichtet sein.

Überfüllte und unordentliche Zimmer kannst du einfach vermeiden, indem du regelmäßig nicht mehr genutztes Spielzeug aussortierst und praktische Regalsysteme oder Spielzeugkisten verwendest, mit denen auch dein Kind gut zurecht kommt.

Das Bett stellst du am besten in Sichtweite zur Kinderzimmertür auf. Wenn du magst, kannst du es nach den Grundsätzen von Feng Shui ausrichten. Außerdem solltest du bestimmte Sicherheitsmaßnahmen beim Aufstellen des Bettes beachten.