Geschwollene Knöchel, müde Beine, ein aufgeschwemmter Bauch - jeder hat im Laufe seines Lebens mindestens einmal mit diesen unangenehmen Symptomen von Wassereinlagerungen zu kämpfen. Fast schon zuverlässig treten sie bei Frauen in der Schwangerschaft auf, insbesondere im letzten Drittel. Und auch bei den hohen Außentemperaturen im Sommer lagert das Gewebe vermehrt Wasser ein. In der Regel sind diese Erscheinungen harmlos und gehen von alleine wieder weg. Wer darauf nicht warten möchte, kann mit einigen Tricks nachhelfen. Nur in schweren Fällen müssen Ödeme ärztlich behandelt oder operativ entfernt werden. Aber fangen wir von vorne an und beginnen mit der Frage, woher die unliebsamen Wassereinlagerungen eigentlich kommen…

Woher kommen Wassereinlagerungen im Körper?

Für Ödeme kommen unterschiedliche Ursachen infrage. Im allgemeinen entstehen sie durch Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe. Nachfolgend die gängigsten Ursachen im Überblick…

Schwangerschaft

Wie bereits erwähnt, sind Wassereinlagerung bei Frauen vor allem in der Spätschwangerschaft typisch. Das liegt an dem Schwangerschaftshormon Progesteron. Dieses sorgt dafür, dass die Schwangerschaft aufrecht erhalten wird, fördert als Nebeneffekt allerdings auch die Ausweitung der Blutgefäße. Dadurch verlieren sie an Elastizität und werden durchlässiger für Wasser, wodurch wiederum die Ödeme entstehen können.

Lifestyle und Konsum

Risikofaktoren wie übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht oder Mangelernährung (z.B. Eiweißmangel) können die Bildung von Ödemen begünstigen. Bei Übergewichtigen kommt es durch durch das sogenannte Kompressionssyndrom zu einem Abflussstau des venösen Blutes. Dadurch staut sich das Blut, dass nicht zurück zum Herzen transportiert werden kann, in den Beinen.

Medizinische Ursachen

Ein ähnlicher Effekt wie beim Kompressionssyndrom kann auch durch Beinvenenthrombosen zustande kommen. Diese Ödeme bilden sich meist im Knöchel- oder Unterschenkelbereich. Durch den Austritt von Flüssigkeit, die zerstörte Blutgefäße oder Eisen enthalten kann, kommt es häufig zu einer bräunlichen Verfärbung des Ödems. Diese Verfärbung ist als klares Anzeichen für eine Venenerkrankung zu deuten.

Häufig sind auch Lymphgefäßerkrankungen für die Wassereinlagerungen verantwortlich. Dabei wird die Lymphe nicht richtig abgeleitet, sodass es zu sogenannten Lymphödemen kommt.

Ödeme sind zudem ein typisches Symptom für Herzschwäche. Dabei staut sich das Blut in den Beinen und fördert Wassereinlagerungen ins Gewebe.

Hast du ernsthafte Beschwerden mit Wassereinlagerungen, solltest du dich durch einen Facharzt untersuchen lassen.

Wie kann man den Körper am besten entwässern?

Nun weißt du, woher die lästigen Wassereinlagerungen kommen. Aber wie wirst du sie wieder los? Je nach Ursache, reichen bereits kleine Anpassungen im Lebensstil oder Hausmittelchen, um überschüssiges Wasser loszuwerden. Stecken medizinische Ursachen hinter deinen Ödemen, ist gegebenenfalls eine ärztliche Behandlung oder eine Operation notwendig. Dann ist eine Selbstbehandlung kontraindiziert, da die Ursache unbehandelt bleibt.

Du möchtest dir kurzfristig Linderung verschaffen? Das kannst du selbst tun, um deinen Körper aktiv zu entwässern…

Viel trinken

Der erste Tipp klingt zwar paradox, ist aber total hilfreich, um überschüssiges Wasser aus dem Körper zu Schwemmen - nämlich viel Wasser trinken. Bestimmte Kräutertees mit Brennessel, Birkenblättern, Pfefferminz oder Löwenzahn eignen sich ebenfalls sehr gut, um das eingelagerte Wasser aus dem Körper auszuspülen.

Gesunde Ernährung

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung trägt maßgeblich zum Wohlbefinden bei und kann Wassereinlagerungen vermindern. Fühlst du dich häufiger aufgeschwemmt, kann es helfen, wenn du eine Weile auf Alkohol verzichtest und Kohlenhydrate reduzierst (z.B. in Form einer Keto-Diät). Auch zu viel oder zu wenig Salz können ursächlich für die Bildung von Ödemen sein. Halte daher deine Salz-Balance möglichst im Gleichgewicht! Bei Frauen, die während der Periode unter Wassereinlagerungen leiden, helfen Nährstoffe mit viel Magnesium, Vitamin B6 oder Eisen. Diese kannst du auch als Supplements zu dir nehmen. Probiere am besten einfach aus, was dir am besten hilft!

Sport und Bewegung

Bewegung ist eine super Sache, um Flüssigkeitseinlagerungen auszuschwemmen. Über den Schweiß wird das überschüssiges Wasser abtransportiert. Zudem nehmen die Muskeln das Wasser auf, um den Blutfluss zu erhöhen. Dadurch vermindert sich das eingelagerte Wasser im Gewebe.

Stress reduzieren

Bei Stress schüttet unser Körper das Stresshormon Cortisol aus. Dieses fördert die Ausschüttung des Antidiuretischen Hormons (=ADH), welches für die Regulation des körpereigenen Wasserhaushalts zuständig ist. Es lässt sich sicherlich nicht vermeiden, dass du mal gestresst bist. Durch eine achtsame Lebensweise oder die Anwendung von Meditationstechniken kannst du jedoch deine allgemeine Stressresistenz deutlich verbessern.

Massagen und Lymphdrainage

Bei hartnäckigen Ödemen hilft oft nur der Gang zum Arzt. Dieser kann dir professionelle Massagen oder Lymphdrainagen beim Physiotherapeuten verschreiben. Für kurzfristige Linderung zuhause sorgen außerdem Wechselduschen.

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Wie lange dauert es, den Körper zu entwässern?

In der Regel dauert es, je nach Ursache, etwa fünf bis sieben Tage, um den Körper zu entwässern. Bei kurzfristigen Ursachen, wie Hitze oder der weiblichen Periode, können die unschönen Gewebeeinlagerungen auch schneller verschwinden.

Stecken medizinische Ursachen hinter den Ödemen, kann der Arzt bestimmte Entwässerungsmedikamente, beispielsweise Diuretika, oder Therapieformen wie Lymphdrainagen verordnen.

Bei Lymphödem-Patienten kann kurzfristig auch eine Fettabsaugung helfen, wenn andere Methoden zur Entwässerung nicht funktionieren.

Wie bekomme ich Wassereinlagerungen am Bauch wieder weg?

Wassereinlagerungen am Bauch, auch Aszites genannt, können durch Herzinsuffizienz, bestimmte Krebserkrankungen, Entzündungen im Darm oder Leberzirrhosen im fortgeschrittenen Stadium entstehen. Dabei sammelt sich Wasser in der Bauchhöhle, was sich an einer deutlichen Erhöhung des Bauchumfangs, Schmerzen, Verdauungsstörungen und Atemproblemen führen kann.

Da fast immer eine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt, sollte die Behandlung von Aszites unbedingt durch einen Arzt erfolgen. Diese schließt auch die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung mit ein.

Schmerzhafte Wassereinlagerungen am Bauch können mit folgenden Therapiemöglichkeiten behandelt werden…

Aszitespunktion

Bei diesem Therapievefahren wird im Rahmen eines ambulanten, minimalinvasiven Eingriffs, die Flüssigkeit aus der Bauchhöhle mit Hilfe einer Kanüle abgeleitet.

Dauerdrainage

Bei chronischen Ursachen kann auch die Anlage eines Dauerdrainagekatheters sinnvoll sein. Dadurch spart sich der Betroffene häufige, ambulante Eingriffe und Krankenhausaufenthalte.

Implantierbare Pumpe

Die implantierbare Pumpe wird in einem operativen Eingriff eingesetzt. Sie pumpt über einen Katheter die Flüssigkeit aus der Bauchhöhle direkt in die Blase, sodass das überschüssige Wasser mit dem Urin ausgeschieden wird.

Welche Getränke entwässern den Körper?

Wer regelmäßig unter Wassereinlagerungen leidet, kann einmal pro Woche einen Entwässerungstag einlegen. Dabei helfen bestimmte, harntreibende Kräutermischungen, die als Tee zubereitet werden. Dazu gehören zum Beispiel Ingwer, Brennnessel, Löwenzahn, Bikenblätter oder auch Fenchel. Aber nicht alle Teesorten wirken entwässernd. So haben die meisten Früchtetees in der Regel keine entwässernde Wirkung. Achte bei der Auswahl auf Inhaltsstoffe wie Kalium oder Gerbstoffe! Kalium regt die Nierentätigkeit an und fördert dadurch den Harnfluss. Gerbstoffe binden Eiweiß und verdrängen das an den Proteinen gebundene Wasser. Im Grunde genommen helfen aber auch etwa 2 Liter einfaches, stilles Wasser, um überschüssiges Wasser aus dem Körper zu bekommen.

Fazit

Die Ursachen für überschüssiges Wasser im Körper sind sehr unterschiedlich. Meistens handelt es sich lediglich um ein kurzfristiges Phänomen. Doch manchmal liegen den Ödemen ernsthafte Erkrankungen zugrunde. Die Heilung von Wassereinlagerungen kann durch eine gesunde Lebensweise und bestimmte Hausmittel unterstützt werden. Dazu gehören insbesondere Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Jedoch ersetzen diese Maßnahmen auf Dauer keine ärztliche Behandlung. Wer also regelmäßig unter Ödemen leidet, sollte den Arztbesuch einer Selbstbehandlung vorziehen.