Du möchtest früher aus deiner Wohnung raus als die gesetzliche Kündigungsfrist von 3 Monaten vorsieht? Dann ist ein Mietaufhebungsvertrag vielleicht die passende Lösung. Wir haben dir hier alles wichtigen Punkte zum Mietaufhebungsvertrag zusammengestellt. So kannst du dich umfassend informieren und dir gleich die Mustervorlage kopieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mietaufhebungsvertrag kommt immer dann zu tragen, wenn Mieter oder Vermieter einen vorzeitigen Auszug vor dem Ablauf der regulären Kündigungsfrist wünschen.
  • Wenn der Mieter nicht zum vereinbarten Datum auszieht und im Vertrag ist nicht geregelt, dass der § 545 BGB nicht zur Anwendung kommt, dann verlängert sich der Vertrag stillschweigend.
  • Der Mieter hat nach Vorlage zur Unterschrift zwei Wochen Zeit, den Vertrag zu widerrufen.

Was ist ein Mietaufhebungsvertrag?

Bei einem unbefristeten Mietverhältnis gilt laut Gesetz eine Kündigungsfrist von drei Monaten und verlängert sich je nach Mietdauer §573c BGB. Besonders wenn sich deine Lebensumstände als Mieter geändert haben, sind drei Monate oft eine lange Zeit. Bei einem befristeten Mietvertrag sieht es ähnlich aus, hier kann zwischen Mieter und Vermieter vereinbart sein, dass beide Parteien auf eine Kündigung für einen gewissen Zeitraum verzichten (maximal 4 Jahre), oder sie haben den Auszugstermin bereits zu Beginn des Mietverhältnisses terminiert.

Ein Mietaufhebungsvertrag bietet Mietern und Vermietern die Möglichkeit, ihren Mietvertrag ganz unabhängig von Kündigungsfristen und anderen Terminierungen zu einem beliebigen Datum einvernehmlich zu kündigen.

Wann ist ein Mietaufhebungsvertrag sinnvoll?

Es gibt gewisse Lebensumstände, bei denen sich ein Mietaufhebungsvertrag als günstig für beide Parteien anbietet:

  • Der Mieter hat eine neue Wohnung gefunden und möchte keine doppelte Miete zahlen, mit einem Mietaufhebungsvertrag kann er dies vermeiden.
  • Der Mieter wechselt den Job in eine andere Stadt und möchte vorzeitig aus seinem (befristeten) Mietvertrag aussteigen.
  • Der Mieter ist verstorben und die Angehörigen möchten mit einem Mietaufhebungsvertrag vorzeitig den Mietvertrag auflösen.
  • Einer von mehreren Hauptmietern möchte aus der Wohnung ausziehen, während der andere Hauptmieter in der Wohnung wohnen bleibt. Dann kann ein Mieter mit einem Mietaufhebungsvertrag aus der Wohnung entlassen werden.
  • Der Vermieter möchte die Wohnung wegen Eigenbedarf selbst nutzen und die gesetzliche Frist von drei bzw. zehn Jahre nicht abwarten.
  • Der Vermieter möchte die Immobilie sanieren.
  • Der Vermieter möchte die Immobilie verkaufen und verspricht sich von einem unvermieteten Objekt einen höheren Kaufpreis.
  • Der Vermieter kann keinen berechtigten Kündigungsgrund vorweisen und möchte aber trotzdem, dass der Mieter auszieht.

Was ist bei einem Mietaufhebungsvertrag zu beachten?

Als Mieter steht dir keine Entschädigung vom Vermieter zu, wenn du einen Mietaufhebungsvertrag unterschreibst. Allerdings sollten Vermieter, welche wollen, dass der Mieter auszieht, ihm eine Prämie in Aussicht stellen, welche die Kosten für den Umzug, Maklergebühren etc. abdeckt.

Wenn du als Mieter früher als es die gesetzliche Kündigungsfrist vorsieht, aus der Wohnung ausziehen möchtest, dann kann der Vermieter von dir eine Entschädigung verlangen. Hier solltest du dich mit ihm darauf einigen, dass du einen Nachmieter suchst.

Was steht in einem Mietaufhebungsvertrag?

Folgende Punkte sollten in einem Mietaufhebungsvertrag stehen:

  • Bezeichnung des Mietverhältnisses
  • Name vom Mieter und Vermieter
  • Adresse der vermieten Immobilie
  • Eventuell Nennung des Nachmieters
  • Zeitpunkt wann das Mietverhältnis enden soll
  • Eine Formulierung, dass § 545 BGB (Verlängerung des Mietverhältnisses, falls der Mieter nicht auszieht) nicht zur Geltung kommt.
  • Regelung über den Zustand der Immobilie beim Auszug (z.B. Besenrein)
  • Regelungen und getroffenen Vereinbarungen zu Schönheitsreparaturen, Betriebskostenabrechnung
  • Rückzahlung der Mietkaution
  • Höhe der Nutzungsentschädigung bei verspäteter Übergabe der Immobilie
  • Abfindungs- oder Ausgleichszahlungen an den Mieter oder Aufwendungsersatz an den Vermieter

Mietaufhebungsvertrag Muster

Hier haben wir dir einen Mietaufhebungsvertrag als Muster zusammengestellt. Du kannst ihn kopieren und in ein Dokument einfügen und für dich abändern.

Mietaufhebungsvertrag

zwischen

Vorname, Name _________________________________________

Straße, Hausnummer _______________________________________

PLZ-Ort _____________________________________________

im folgenden Vermieter genannt,

und

Vorname, Name _________________________________________

Straße, Hausnummer _______________________________________

PLZ-Ort _____________________________________________

im folgenden Mieter genannt,

wird folgender Aufhebungsvertrag abgeschlossen:

§ 1 Mietverhältnis

Die Parteien sind durch ein Mietverhältnis vom _________________ über die Wohnräume __________________________________________ (Adresse) verbunden.

Die Parteien sind sich darüber einig, dass das Mietverhältnis zum _____________________ endet.

Ein Fortsetzen des Mietvertrages durch stillschweigende Gebrauchsgewährung nach § 545 BGB, ist ausgeschlossen. Der Mieter verzichtet auf die Erklärung des Fortsetzungswiderspruchs nach § 574 BGB.

§ 2 Übergabe der Mietsache

Der Mieter verpflichtet sich, das Mietobjekt zu dem in § 1 genannten Datum zu räumen und an den Vermieter in vertragsgemäßen Zustand einschließlich sämtlichen Schlüsseln herauszugeben. Räumungsschutz wird weder beantragt noch gewährt.

§ 3 Schönheitsreparaturen

▢ Schönheitsreparaturen werden vereinbart

Der Mieter verpflichtet sich folgende Schönheitsreparaturen fachgerecht durchzuführen:

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

▢ Schönheitsreparaturen werden nicht vereinbart

§ 4 Mängel der Mietsache

Der Mieter verpflichtet sich, bis zur Herausgabe folgenden Mängel zu beseitigen:

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

§ 5 Weiter Vereinbarungen

Folgende weitere Vereinbarungen werden zwischen den Parteien getroffen:

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

_________________________________________________________

______________________________
Ort, Datum, Unterschrift Vermieter

______________________________
Ort, Datum, Unterschrift Mieter

FAQ: Häufige Fragen zum Mietaufhebungsvertrag

Was ist ein Mietaufhebungsvertrag?

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Bei der Kündigung von einem Mietverhältnis muss in der Regel die gesetzliche Kündigungsfrist eingehalten werden, diese beträgt mindestens 3 Monate. Wenn du dies umgehen möchtest, dann kannst du einen Mietaufhebungsvertrag anstreben und so früher aus deinem Mietvertrag herauskommen.

Wann wird ein Mietaufhebungsvertrag eingesetzt?

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Mieter können einen Mietvertrag zwar einfacher kündigen als Vermieter, die Kündigungsfrist kann unter Umständen trotzdem nicht zu den Lebensumständen passen. In diesen Fällen bietet sich ein Mietaufhebungsvertrag an:

  • Der Mieter hat eine neue Wohnung gefunden und möchte eine doppelte Mietzahlung vermeiden.
  • Der Mieter möchte nach einem Jobwechsel in eine andere Stadt umziehen und seinen befristeten Mietvertrag oder seinen Mietvertrag mit Mindestmietdauer vorzeitig beenden, dies ist durch eine ordentliche Kündigung nicht möglich.
  • Einer von mehreren Hauptmietern möchte aus der Wohnung ausziehen, hier müssen alle Vertragsparteien zustimmen.
  • Der Mieter ist verstorben und seine Angehörigen möchten das Mietverhältnis früher auflösen.

Was muss ein Mietaufhebungsvertrag beinhalten?

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In einem Mietaufhebungsvertrag sollten folgende Punkte stehen:

  • Namen beider Vertragsparteien
  • Vollständige Anschrift des Mietobjekts
  • Datum, zu welchem der Mietvertrag aufgelöst wird
  • Auflistung aller getroffenen Vereinbarungen
  • Unterschriften beider Mietparteien

Kann ein Mietaufhebungsvertrag widerrufen werden?

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Unter bestimmten Umständen ist es möglich, die Aufhebung des Mietvertrages zu widerrufen. Dies ist unter Umständen dann der Fall, wenn der Vertrag in den Räumen des Mieters geschlossen wurde. Denn immer, wenn ein Vertrag außerhalb von Geschäftsräumen geschlossen wird, dann kann es als Haustürgeschäft gelten. In diesem Fall muss der Vermieter schriftlich auf ein 14-tägiges Widerrufsrecht hinweisen. Unterlässt er dies, dann verlängert sich die Frist auf ein Jahr und 14 Tage. Hier ist eine Angabe von Gründen nicht nötig. Unter folgenden Umständen kann der Mietaufhebungsvertrag als Haustürgeschäft nach § 312 BGB gelten:

  • Der Vermieter hat dich als Mieter unaufgefordert aufgesucht.
  • Der Vermieter hat dich überrumpelt und zur Unterschrift gedrängt.
  • Der Vermieter geht geschäftlich vor, weil er regelmäßig vermietet oder einen Verwalter oder Makler mit der Mietaufhebung betraut hat.