Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Übersicht aller polizeibekannten Straftaten. Die PSK erscheint jährlich im Frühjahr des darauffolgenden Jahres. So enthält die Kriminalstatistik 2023 einen Überblick über die begangenen Straftaten für das Jahr 2022. Die darin gemeldeten Straftaten sind die aller deutschen Großstädte ab 100.000 Einwohner. Nicht Teil der PSK sind Straftaten nach Ländergesetzen des Nebenstrafrechts, ausgenommen der Datenschutz- und Versammlungsgesetze.

Im Einzelnen soll die Kriminalstatistik die Veränderungen der Straftaten aufzeigen und bei der allgemeinen Verbrechensbekämpfung sowie organisatorische Planung zum Ergreifen geeigneter Maßnahmen helfen.

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Aussagekraft der polizeilichen Kriminalstatistik 2023

Das größte Problem bei der Kriminalstatistik ist die sogenannte Dunkelziffer. Denn in ihr können nur die Hellfelder – also die bekannt gewordenen Straftaten - eingehen. Sogenannte Viktimisierungssurveys, die zufällige Befragung ausgewählter Personen danach, ob sie in einem bestimmten Zeitraum Opfer einer Straftat wurden, helfen, den kriminalstatistischen Umfang des Dunkelfeldes etwas genauer einzuschätzen. Generell können die Zahlen der PKS durch folgende Faktoren beeinflusst werden:

  • Anzeigeverhalten
  • Häufigkeit der polizeilichen Kontrollen
  • Änderungen in der statistischen Erhebung
  • Änderungen im Strafrecht
  • Veränderungen in der Kriminalität

Somit spiegelt die Kriminalstatistik die Realität nicht 1:1 wider.

Gelistete Straftaten in der Kriminalstatistik 2023

Die Kriminalstatistik 2023 zeigt für 2022 folgende Entwicklung der von der Polizei registrierten Straftaten in Deutschland. Die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst sind:

  • Die Gesamtzahl der Straftaten stieg um 11,5 Prozent auf rund 5,6 Millionen.
  • Die häufigsten Delikte waren Diebstahl (1,7 Millionen), Betrug (1,2 Millionen) und Sachbeschädigung (0,6 Millionen).
  • Die Aufklärungsquote sank leicht von 58,4 Prozent in 2021 auf 57,9 Prozent in 2022.
  • Die Zahl der Tatverdächtigen erhöhte sich um 9,4 Prozent auf rund 2,3 Millionen.
  • Die meisten Tatverdächtigen waren deutsche Staatsangehörige (67,8 Prozent), gefolgt von türkischen (5,3 Prozent) und syrischen (4,8 Prozent) Staatsangehörigen.
  • Die Gewaltkriminalität nahm um 3,7 Prozent zu und zählte am Ende 193.542 Fälle. Darunter waren Mord, Totschlag, Körperverletzung, Raub und Vergewaltigungen.
  • Die Rauschgiftkriminalität stieg um 8,6 Prozent auf 359.747 Fälle.
  • Auch bei der politisch motivierten Kriminalität war ein Zuwachs um 18,8 Prozent auf 44.692 Fälle zu verzeichnen.
  • Besonders stark war der Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen: Die Zunahme lag hier bei 21,5 Prozent. Das waren 2022 insgesamt 11.762 Fälle (65.908) mehr als 2021 (54.236).

Weitere Straftaten und deren Veränderung zu 2021:

Straftaten

Anzahl 2022 gesamt

Veränderung in Prozent

Verstoß gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz/EU

225.829

+53,8 %

Wirtschaftskriminalität

73.433

+42,6 %

Bedrohung

164.699

+28,1 %

Raubdelikte

38.346

+26,8 %

Betrug/Computerbetrug mit rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln

79.878

+22,5 %

Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall mit Todesfolge

11.833

+20,1 %

Diebstahl insgesamt

1.781.084

+20,0 %

Erschleichen von Leistungen

134.318

-19,8 %

Cybercrime

136.086

-6,5 %

Nötigung

61.881

-6,1 %

Rauschgiftdelikte

339.376

-5,6 %

Die 10 gefährlichsten Städte Deutschlands

Da in der Kriminalstatistik immer alle Großstädte ab 100.000 Einwohnern verglichen werden, ergibt sich daraus ein Ranking über die sichersten und gefährlichsten Städte innerhalb Deutschlands. Ausgehend von 200.000 Einwohnern zählen zu den sichersten Städten Deutschlands:

1. Platz: München (2021: Platz 1)

2. Platz: Augsburg (2021: Platz 3)

3. Platz: Wiesbaden (2021: Platz 8)

4. Platz: Mainz (2021: Platz 5)

5. Platz: Bielefeld (2021: Platz 2)

6. Platz: Nürnberg (2021: Platz 4)

7. Platz: Oberhausen (2021: Platz 6)

8. Platz: Braunschweig (2021: Platz 9)

9. Platz: Stuttgart (2021: Platz 7)

10.  Platz: Chemnitz (2021 noch nicht im Ranking)

Zu den gefährlichsten Städten Deutschlands mit 200.000 Einwohnern gehören laut Kriminalstatistik 2022:

1. Platz: Frankfurt am Main (2021: Platz 2)

2. Platz: Berlin (2021: Platz 1)

3. Platz: Hannover (2021: Platz 3)

4. Platz: Köln (2021: Platz 8)

5. Platz: Bremen (2021: Platz 5)

6. Platz: Magdeburg (2021: Platz 9)

7. Platz: Düsseldorf (2021 noch nicht im Ranking)

8. Platz: Aachen (2021: Platz 7)

9. Platz: Halle an der Saale (2021: Platz 4)

10.  Platz: Hamburg (2021: Platz 10)

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