Möchtest du eine neue Küche und überlegst gerade, ob du dir eine Kücheninsel selbst baust? Oder die Einbauküche von einem Fachbetrieb installieren lässt? Dann kann dir womöglich unsere praktische Anleitung zum individuellen Einbau einer Küche helfen. Entscheidend für das Gelingen ist aber, dass du ein guter Heimwerker bist und auch das nötige Werkzeug wie Richtscheit, Wasserwaage, Stichsäge, Tauchsäge, Akkubohrschrauber, Hammer und einige andere besitzt.

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Einbauküche planen

Planst du eine Einbauküche selbst zu montieren, müssen bereits im Vorfeld viele Dinge beachtet werden. Neben der Größe und ausreichend Stauraum sind es Überlegungen darüber, welche Front die Schränke haben sollen oder wie der Küchenspiegel aussehen soll. Viel wichtiger ist aber: Wer übernimmt die Elektroinstallationen und den Herdanschluss? Denn diese Arbeiten solltest du ausschließlich durch Elektrofachkräfte durchführen lassen. Doch zunächst einmal zur allgemeinen Küchenplanung:

Wer kocht im Haus?

Im Wesentlichen hängt die Wahl der Einbauküchen, besser gesagt der Küchenschränke vom Koch in der Küche ab. Entscheidend dabei sind:

  • Wie groß ist die Person?
  • Ist sie Rechts- oder Linkshänder?
Plane deine Küche im Vorfeld genau durch
Plane deine Küche im Vorfeld genau durch

Wie viele Personen leben im Haus und wie sind die Lebensgewohnheiten?

Ebenfalls wichtig ist die Zahl der im Haushalt lebenden Personen. Nicht zu vergessen die Lebensgewohnheiten. Ist die Küche der Ort zum geselligen Beisammensitzen oder gemeinsamen kochen? Ist hier eine klassische Küchenzeile oder die Montage einer Küche mit Kochinsel sinnvoll? Trage für eine ausgeklügelte Planung möglichst folgende Infos zusammen:

  • Wie viele Personen leben im Haus?
  • Ist die Küche nur ein Ort zum Kochen oder ein Raum zum geselligen Beisammensitzen?
  • Soll darin gemeinsam mit Freunden gekocht werden?

Wie ist der Grundriss?

Die neue Küche muss in den bestehenden Raum integriert werden. Wichtig in diesem Zusammenhang sind:

  • Wo verlaufen die Leitungen (Elektro und Wasser)?
  • Wo sind die Steckdosen?
  • Wo die Wasseranschlüsse und wie viele?
  • Müssen eventuell Leitungen verlegt werden?
  • Gibt es abwaschbare Fliesen als Spritzschutz für den Aufbau des Herds?
  • Wo befinden sich Fenster und Türen?
  • Wie hoch sind die Fenster inkl. Rahmen?
  • In welche Richtung öffnen die Fenster?
  • Wo ist der Heizkörper?
  • Wie groß ist der Heizkörper?

Wie viel Stauraum wird benötigt?

Die Größe der Küche hängt viel vom benötigten Stauraum ab. Entscheidend dabei ist, eine Küchenform zu wählen, die in den Raum hineinpasst und den maximal möglichen Stauraum bietet. Stell dir möglichst folgende Fragen:

  • Welche Form soll die Küche haben?
  • Wie viel Geschirr, Pfannen und Töpfe müssen darin Platz finden?
  • Sollen auch Lebensmittel (Dosen, Reis, Nudeln etc.) in der Küche gelagert werden?
  • Werden in den Schränken auch Küchengeräte (Mixer, Küchenmaschine, Espressokocher, Milchaufschäumer etc.) untergebracht?
  • Wird ein Esstisch benötigt?
  • Wie viele Sitzgelegenheiten werden gebraucht?
Wie viel Stauraum brauchst du in der Küche? Plane großzügig!
Wie viel Stauraum brauchst du in der Küche? Plane großzügig!

Küche selber bauen: Welche Geräte soll die neue Küche haben?

Hier geht es um die Ausstattung der Küche. Neben einer Mikrowelle in Augenhöhe oder einem ergonomischen Backofen für die einfache Bedienbarkeit im Stehen, können das zum Kühlschrank noch ein großer Gefrierschrank oder eine Gefrierschublade sein.

Küchenplanung: Welche Küchenform planst du?

Zum Ausmessen der Höhe und Größe kommt die richtige Anordnung der Küchenschränke und der Elektrogeräte dazu. Je nach Platzangebot, Lage der Leitungen, der Heizkörper und der Fenster, kannst du dir verschiedene Küchenformen überlegen.

Wichtig: Verlier dein Budget nicht aus den Augen. Denn eine Küche mit Kochinsel kostet in der Regel mehr, als eine einfache Küchenzeile.

Küchenformen

Küche mit Kochinsel

Eine Küche mit Kochinsel ist ideal für große Räume. Möchtest du eine derartige Küche selbst bauen, brauchst du mindestens 15 Quadratmeter Platz. Außerdem müssen für bestimmte Zuarbeiten, speziell zum Verlegen von Leitungen (Strom, Abluft für die Dunstabzugshaube, Zu- und Abwasser) Fachbetriebe beauftragt werden. Das erhöht die Kosten zusätzlich.

Küche mit U-Form

Eine U-förmige Küche ist optimal, wenn vor dem Fenster eine Möbelzeile mit Arbeitsplatte montiert werden soll. Darunter ist dann Platz für viel Stauraum. Alternativ kannst du auch ein Spülcenter im Eck aufbauen, für mehr Arbeitsfläche.

Küche mit L-Form

Kurze Wege zwischen Spüle, Herd und Arbeitsfläche: Das ist die Küche in L-Form. Sind Wohn- und Küchenbereich offen, kannst du zusätzliche eine Theke integrieren.

Einzeilige Küche

Der Klassiker ist die einfache Küchenzeile. Sie passt in kleine Räume, oder wenn nur eine Wandfläche zur Verfügung steht. Moderne Möbel, wie übertiefe Schränke, geben dir mehr Platz.

Zweizeilige Küche

Alternativ kannst du eine zweizeilige Küche errichten mit zwei gegenüberliegenden Küchenzeilen. Das funktioniert aber nur, wenn das Zimmer mindestens 240 Zentimeter breit ist und wenn keine Essecke benötigt wird.

Wähle die Küchenform passend zu den Räumlichkeiten
Wähle die Küchenform passend zu den Räumlichkeiten

Küchenzeile selber bauen - 4 wichtige Schritte

Am einfachsten kannst du eine normale Einbauküche aus diversen Unter- und Hängeschränken selber bauen. Dafür brauchst du:

Werkzeug und Material

  • Akkuschrauber
  • Bleistift
  • Bohrmaschine
  • Cutter-Messer
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Lack
  • Eimer
  • Einbauspüle inkl. Ab- und Überlaufgarnitur
  • Silikon und Dichtungs- und Befestigungsset
  • Hammer
  • Holzschrauben nach Bedarf
  • Kleisterbürste
  • Küchenunterschränke, Einzel- oder/und Doppelelemente nach Wahl und Bedarf
  • Arbeitsplatte
  • Abdichtband
  • Malerkrepp
  • Malervlies
  • Tapezierbürste
  • Regalböden nach Bedarf
  • Regalhalter nach Bedarf inkl. Befestigungsmaterial
  • Rührstab
  • Schere
  • Schraubenschlüssel
  • Schraubzwingen
  • Spültischarmatur inkl. Anschlussschläuche und Spannschraube
  • Stichsäge
  • Umluft-Dunstabzug inkl. Befestigungsmaterial
  • Wasserwaage
  • Zollstock

1. Elektrogeräte

Beginne dein Bauprojekt mit der Wahl der Elektrogeräte. Wo sollen sie in der Küche stehen? Wie viele Unterschränke bringst du dann noch in der Küche unter? Danach werden die Geräte direkt in der Küche platziert. Vergiss nicht, die Höhe deiner Körpergröße anzupassen.

2. Unterschränke und Hängeschränke montieren

Kaufe dir am besten fertige Unterschränke und Hängeschränke. Diese sind mit wenigen Handgriffen selbst aufgebaut und lassen sich einfach miteinander verbinden. Auch sind bereits die erforderlichen Bohrungen für sämtliche Anschlüsse vorhanden. Wenn du alle Schränke hast, kannst du sie direkt um die Arbeitsgeräte herum einbauen und an den Wänden montieren.

Sind alle Schränke montiert, kommt die Arbeitsplatte an die Reihe
Sind alle Schränke montiert, kommt die Arbeitsplatte an die Reihe

3. Arbeitsplatte auswählen

Im nächsten Schritt wird die Arbeitsplatte auf den Küchenschränken montiert. Dafür kannst du eine Arbeitsplatte nach deinen Vorstellungen auswählen. Achte aber möglichst darauf, dass sie leicht abwaschbar ist und möglichst wenig Struktur hat. Andernfalls können sich Fett und Staub darin festsetzen. Auch sollte sie schnitt- und stoßfest sein.

Tipp: Möchtest du die Arbeitsplatte nicht selbst auf die richtige Größe zuschneiden, kannst du das dem Baumarkt überlassen. Viele haben einen Service für genau diese Arbeiten. Dann musst du zu Hause lediglich noch die Ausschnitte für die Spüle und ggf. andere Elektrogeräte mit der Stichsäge aussägen.

4. Spüle einbauen

Beim Einbau der Küchenarbeitsplatte musst du exakt arbeiten. Vor allem beim Ausschneiden der Aussparungen für die Küchenspüle. Denn einmal zu viel abgeschnitten, lässt sich die Platte nicht mehr reparieren.

  1. Markiere mit dem Bleistift die Umrisse auf der Arbeitsplatte.
  2. Bohre mit einem Holzbohrer Löcher in den Ecken vor. Darin kannst du dann die Stichsäge einführen.
  3. Schneide mit der Stichsäge die Aussparung heraus.
  4. Versiegle anschließend die Schnittkanten Silikon gegen Feuchtigkeit.
  5. Jetzt bringst du an der Spüle das Abdichtband an.
  6. Die Spüle lose in die Arbeitsplatte legen. Wenn das Becken keine Öffnung für die Armatur hat, musst du sie mit einer Lochstanze selbst durchbohren.
  7. Jetzt werden die Krampen angezogen und die Arbeitsplatte samt Spüle positioniert.
  8. Verschraube nun die Spüle von unten mit den Befestigungskrallen an der Arbeitsplatte.
  9. Anschließend wird das überstehende Dichtungsband abgeschnitten.
  10. Nun noch die Armatur montieren und an die Wasseranschlüsse anschließen.

5. Dunstabzug montieren

Die Dunstabzugshaube sollte bei einem normalen Kochfeld 60 cm darüber hängen. Bei Gasherden beträgt der Höhenabstand mindestens 75 cm. Markiere die entsprechenden Bohrlöcher an der Wand. Je nach Hersteller wird das Gerät direkt an der Wand festgedübelt oder an einer Halterung befestigt. Wenn der Dunstabzug befestigt wird, entferne davor sämtliche Filter. Dann ist es einfacher. Außerdem kommst du so einfacher an die Schrauben zur Justierung der Haube im Inneren heran. Erst wenn alles genau waagrecht hängt, werden die Filter wieder eingesetzt.

Hat dein Gerät noch einen Kanal, richtest du diesen an der Dunstabzugshaube aus und befestigst ihn an der Wand.

Wichtig: Befindet sich die Steckdose direkt hinter dem Kanal, muss das Stromkabel bereits vor der Montage des Kanals in der Steckdose stecken. Ist alles fest montiert, kannst du die Funktion der Haube testen. Korrekt montiert sollte das Gerät einwandfrei funktionieren. Ist darin zusätzlich eine Beleuchtung integriert, musst du auch das Licht an- und ausschalten können.

Tipp: Manche Dunstabzugshauben verfügen über ein Abluftsystem. Die Installation dieser Modelle unterscheidet sich kaum von den Umluftgeräten. Lediglich ein Abluftrohr ins Freie muss hier vorhanden sein. Doch selbst mit viel handwerklichem Geschick solltest du diese Arbeit besser einem Fachbetrieb überlassen.

Achte bei der Montage der Dunstabzugshaube auf den richtigen Abstand zur Kochfläche
Achte bei der Montage der Dunstabzugshaube auf den richtigen Abstand zur Kochfläche

6. Küchenrückwand - Fliesen oder abwaschbarer Spritzschutz

Nun geht es an die Küchenrückwand. Soll hier eine Tapete, dann aber abwaschbar, angebracht werden? Oder doch lieber ein Fliesenspiegel? Beliebt sind zurzeit auch Glasplatten mit Fotomotiven als Rückwand. Je nach Design kannst du deiner Küche damit das gewisse Etwas verleihen. Überlege dir daher genau, was zu deinem Einrichtungsstil passt. Entscheidest du dich für Fliesen, erfährst du hier, wie du Fliesen selbst verlegen kannst.

Küche selbst bauen: neuer Look mit Porenbeton oder einem neuen Anstrich

Statt fertige Unterschränke aufzustellen und miteinander zu verschrauben, kannst du die Küche aus Porenbeton (Ytong) selbst bauen. Das leicht poröse Material lässt sich relativ leicht verbauen. Außerdem hat es eine sehr gute Wärmedämmfähigkeit. Ist dir das alles zu viel Aufwand kannst du die alten Schränke auch neu lackieren und die Wände der Küche neu streichen. So bekommst du mit wenig Aufwand eine ganz neue Küche.

Und was ist mit einer Outdoorküche? Dazu haben wir hier wichtige Tipps und Hinweise für dich.

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FAQ - häufige Fragen zum Thema Küche selber bauen

Kann man eine Küche selber bauen?

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Du kannst eine Küche selber bauen. Neben einer genauen Vorstellung über den Aufbau deiner Küche brauchst du nur etwas handwerkliches Geschick. Die Elektroinstallation, vor allem den Starkstromanschluss vom Herd, solltest du aber bei einem Fachbetrieb in Auftrag geben.

Was kostet es, eine Küche selber zu bauen?

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Die Höhe der Kosten einer Küche hängen von den verwendeten Materialien und der Form ab. Eine einzeilige Küche liegt zwischen 400 € bis 600 € Materialkosten, zzgl. der Kosten für die Einbaugeräte.