Ob Stellplätze oder Auf- und Zufahrten: Rasengittersteine sind immer eine gute Wahl, möchtest du auf vollständig versiegelte Flächen bei dir zu Hause verzichten. Und das Tolle daran: Rasensteine sind ganz einfach zu verlegen. Boden ausheben, Gittersteine drauf und fertig. Stopp! So einfach ist es dann doch nicht. Damit der Weg eben ist und am Ende nicht einer Buckelpiste gleicht, solltest du einige Dinge bei der Verlegung beachten.

Die 3 besten Pflasterer in der Nähe 2023 (Preisvergleich)
Über 19 Bewertungen für Pflasterer in der Nähe 2023 ✓ Vergleiche Profile und erhalte kostenlos Angebote.

Rasengitter verlegen: Die Vor- und Nachteile

Rasenpflaster ist der perfekte Mix aus robusten Pflastersteinen und Rasen. Sie sind ideal für Stellflächen vor dem Haus, deinen Gartenweg oder deine Garagenzufahrt. So hast du einen festen und stabilen Weg, auf dem du keine Staunässe befürchten musst. Dennoch wird bei Dauerregen der Boden vor deinem Haus zu keiner Schlammwüste, denn durch die Aussparungen kann das Regenwasser ungehindert versickern. Hinzukommt, dass du selbst nach mehrmaligem Befahren immer noch eine schöne begrünte Fläche auf deinem Grundstück hast. Zudem verhindert der Bewuchs eine übermäßige Erwärmung an heißen Sommertagen.

Damit der Boden unter den Rasensteinen aber belastbar wird, ist und bleibt, brauchst du einen stabilen Unterbau. Außerdem kannst du die Rasengittersteine im Winter schlechter von Schnee und Eis befreien. Wegen der Durchlässigkeit und direkten Verbindung zum Boden kannst du beispielsweise kein Auftau- oder Streusalz verwenden. Auch sind die Flächen nicht als Dauerstellplätze geeignet. Nicht nur, dass bei einer undichten Ölleitung der Boden und das Grundwasser verunreinigt werden würden. Auch könnte das Gras wegen der dauerhaften Beschattung irgendwann nicht mehr wachsen.

Rasengittersteine aus Beton oder Kunststoff - welche Pflastersteine kannst du verlegen?

Möchtest du Rasenpflaster verlegen, kannst du zwischen Rasengitter aus Kunststoff oder Beton wählen. Entscheidend dabei ist, was du damit pflastern möchtest.

Dauerhaft, preiswert und robust sind Rasengittersteine aus Beton. Diese gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Das Standardpflaster besteht aus acht Erdkammern und misst 60 x 40 x 8 Zentimeter. Diese reichen für den Privatgebrauch vollkommen aus. Soll damit ein Parkplatz ausgelegt werden, wie das viele Gemeinden heute als Maßnahme gegen die Flächenversiegelung machen, werden besser Betonsteine mit einer Stärke von 10 oder 12 Zentimetern gewählt. Statt der rechteckigen Erdkammern gibt es auch Modelle mit länglichen Aussparungen. Doch egal, für welches Modell du dich entscheidest: Mit allen Rasengittersteinen kommst du auf eine unversiegelte Fläche von bis zu 50 Prozent.

Vorteile von Rasengittersteinen aus Beton:

  • Die Steine robust und stabil, sodass sie problemlos das Gewicht des Autos tragen können.
  • Die unversiegelte Fläche liegt je nach Modell zwischen 30 und 50 Prozent.
  • Die Betonsteine sind günstiger als herkömmliches Pflaster.
  • Sie sind überall erhältlich.
  • Rasengittersteine eignen sich für stark beanspruchte Flächen.
  • Extra Füllsteine für die Kammern helfen dir, stark beanspruchte Stellen zusätzlich zu stabilisieren.
  • Die Erdkammern fügen sich beim Verlegen automatisch aneinander.

Nachteile von Rasensteinen aus Beton:

  • Ist der Untergrund nicht richtig befestigt, sackt das Substrat in den Kammern nach. Dadurch läuft es sich auf dem Rasenpflaster nicht immer gut.
  • Der Beton dominiert die Optik.
  • Die Rasenfläche wird bei übermäßiger Nutzung abgefahren und lässt die Betonstege hervortreten.
  • Wegen der Materialeigenschaften des Betons wird der Erde Feuchtigkeit entzogen.
  • 20 bis 30 Kilogramm wiegen die Rasengittersteine.
  • Auch hier kommst du um das Rasen mähen nicht herum.
Rasengittersteine verlegen
Vielerorts beliebt als Maßnahme gegen die Flächenversiegelung: Rasengittersteine

Rasengittersteine aus Kunststoff

Rasengittersteine aus Kunststoff werden gibt es in zwei Kategorien: Rasenwaben und Gittersteine. Während die Gitter in puncto Farbe, Stabilität und Form den schweren Betonsteinen beinahe in nichts nachstehen, sieht das bei den Rasenwaben etwas anders aus. Diese sind in der Regel quadratisch und in unterschiedlichen Maßen erhältlich. Gängige Größen sind 33 x 33 x 2 Zentimeter oder 50 x 50 x 4 Zentimeter. Beim Verlegen von Rasensteinen aus Kunststoff solltest du dir aber genau überlegen, wie stark der Weg oder die Stelle beansprucht wird. Zwar bleiben diese, bei vollständig befüllten Waben, dauerhaft in Form, sie tragen auch ein Auto, doch für das dauerhafte Befahren sind sie nicht geeignet. Ideal sind sie beispielsweise für weniger belastete Wege vom Haus in den Garten, um dort keine Trampelpfade auf dem Rasen zu hinterlassen.

Vorteile von Rasengittersteinen aus Kunststoff:

  • Rasenwaben sind sehr leicht.
  • Sie sind schnell verlegt.
  • Damit ist eine Begrünung von 80 bis 90 Prozent möglich.
  • Die dünnen Stege zwischen den Kammern sind nahezu unsichtbar.
  • Das Material entzieht dem Boden keine Feuchtigkeit.
  • Zum Verlegen der Platten brauchst du kein besonderes Werkzeug.

Nachteile von Rasengittersteinen aus Kunststoff:

  • Das Kunststoffgitter ist teurer als einfache Betongitter.
  • Sie sind nur bedingt dauerhaft belastbar.
Was kostet ein Pflasterer? (Preise 2023) | Listando
Du benötigst einen Pflasterer und möchtest mehr über die möglichen Kosten erfahren? 💸 Infos & Preise (inkl. pro Stunde) auf Listando.

Rasengittersteine richtig verlegen

Rasengittersteine brauchen einen tragfähigen, wasserdurchlässigen Untergrund aus Schotter oder Kies. Dafür musst du also zunächst einmal die gesamte Fläche, auf die später die Rasengittersteine kommen, auskoffern. Danach wird die Tragschicht ausgebracht. Lediglich bei wenig belasteten Flächen und Wegen kannst du die Steine ohne Tragschicht verlegen. Dazu hebst du die Fläche aus, verdichtest anschließend die Sohle, trägst einen Unterbau aus Schotter oder alternativ eine Sandschicht für die Steine auf. Darin gräbst du die Rasensteine so tief ein, dass sie eine Ebene mit dem umliegenden Boden bilden. Nun werden die Erdkammern noch mit Mutterboden oder Pflanzerde befüllt. Nach dem Andrücken und ausreichendem Wässern musst du 1 bis 2 Wochen warten. Sackt die Erde in dieser Zeit nach, füllst du die Kammern wieder auf. Erst wenn nichts mehr nachsackt, kannst du den Rasen aussäen.

Möchtest du aber die Zufahrt zu deiner Garage pflastern funktioniert diese Variante nicht. Dann musst du anders vorgehen.

Anleitung: Rasengittersteine verlegen in 5 Schritten

Ob für die Einfahrt oder die Zufahrt zur Garage, beim Verlegen von Rasengittersteinen solltest du folgendes Werkzeug zur Hand haben:

  • Rasengittersteine
  • Sand
  • Splitt (Korngröße 2-5 mm)
  • Rundhölzer
  • Kantholz
  • Schotter (Korngröße 0-32 mm)
  • Kantsteine
  • Kies
  • Zement
  • Wasser
  • Gemisch aus Mutterboden und Pflanzenerde
  • Rasensamen
  • Zollstock
  • Schnurnägel
  • Fäustel
  • Maurerschnur
  • Wasserwaage
  • Spaten
  • Gartenhacke
  • Schubkarre
  • Handstampfer
  • Holsteiner Schaufel
  • Maurerkelle
  • Gummihammer
  • Schutzkleidung (Sichtschutz, Gehörschutz, Handschuhe)
  • Rüttelplatte
  • Mörtelkübel
  • Rührwerk
  • Richtlatte
  • Winkelschleifer
  • Maurerwinkel
  • Schwamm
  • Besen

1. Fläche vorbereiten

Die Schritte im Überblick:

  • Fläche ausmessen
  • Schnurgerüst zur Markierung spannen
  • Grasnarbe abtragen
  • Fläche ausschachten
  • Tiefe kontrollieren

Stecke die Fläche ab und trage die Grasnarbe mit einem Spaten ab. Eventuell musst du mit einer Gartenhacke etwas nachhelfen. Schachte anschließend die Fläche aus. Wie tief, das hängt von der späteren Nutzung ab. Rechne mit der dreifachen Plattenstärke als Tiefe. Das entspricht 20 bis 30 cm bei Auffahrten oder Garagenzufahrten. Bei einem Gartenweg reichen 15 bis 20 Zentimeter aus. Soll dagegen ein schwerer Traktor, ein Wohnmobil oder gar ein Lkw auf der Fläche stehen können, müssen es mindestens 50 Zentimeter sein. Kontrolliere beim Ausschachten immer, ob die Fläche überall gleich tief ist.

Übrigens: Möchtest du Rasengittersteine aus Kunststoff verlegen oder aus Beton - die Vorarbeiten sind immer identisch.

Rasenpflaster verlegen
Wichtig: Auch Rasenpflaster muss gemäht werden

2. Untergrund verdichten und Ausgleichsschicht einbringen

Die Schritte im Überblick:

  • Untergrund verdichten
  • Randsteine verlegen
  • Grube mit Schotter auffüllen und verteilen
  • Schotterbett einebnen
  • Ausgleichsschicht einbringen

Damit der Boden später nicht absackt, muss nun der Untergrund verdichtet werden. Das funktioniert am besten mit einer Rüttelplatte. Anschließend werden um die ganze Fläche die Kantensteine in einem Streifen mit erdfeuchtem Magerbeton verlegt. Damit alle gerade sind, hilft dir eine Maurerschnur, die die spätere Oberkante markiert. Sind alle Kantsteine verlegt, stabilisierst du sie von beiden Seiten mit einem kleinen Wall aus angefeuchtetem Beton. Glattstreichen nicht vergessen!

Nun wird die Grube mit Schotter aufgefüllt. Geeignet ist eine Körnung von 16 oder 32 mm. Auch diesen musst du nach dem Verteilen (Wasserwaage verwenden für eine ebene Fläche!) gründlich verdichten.

Tipp: Ist die Schotterschicht dicker als 25 Zentimeter, musst du lagenweise vorgehen. Das bedeutet, dass du zunächst nur einen Teil des Schotters in die Grube einbringst. Verdichte die Schicht. Erst jetzt kommt der restliche Schotter. Nun heißt es wieder verdichten. Da Rasengittersteine meist 8 cm hoch sind, musst du den Schotter so lange verdichten, bis zwischen der Schotteroberfläche und der Oberkante der Steine ein Platz von 11 cm liegt.

Warum? Das sind 8 cm für die Steine + 4 cm Ausgleichsschicht.

Die Ausgleichsschicht kommt auf den Schotter. Da sie den späteren Graspflanzen Halt und Nährstoffe geben soll, mischst du am besten Sand und Mutterboden mit Lavasplitt. Ideal ist eine Mischung aus zwei Drittel Sand und Splitt und ein Drittel Mutterboden.

3. Rasensteine verlegen

Die Schritte im Überblick:

  • Rasengitter verlegen
  • Hohlräume auffüllen
  • Erdkammern verdichten und gründlich wässern

Verlege nun die Rasengittersteine. Lass zwischen den Steinplatten rund 3 mm Platz, damit die Kanten beim späteren Abrütteln nicht abplatzen. Beachte außerdem die Herstellervorgaben. Nicht selten gibt es genaue Verlegemuster. Verlegst du Rasengittersteine aus Kunststoff, musst du sie zusätzlich mit Bodenankern sichern.

Sobald die Fläche vollständig belegt ist, vermischst du den Sand, Lavasplitt und Mutterboden und verteilst das Substrat auf die Rasengittersteine. Anschließend fegst du es in die Hohlräume der Erdkammern. Verfestige es mit einem Handstampfer oder Vierkantholz. Die Waben sollten danach noch immer bis zu drei viertel gefüllt sein. Verteile weiter Erde, bis die Fläche komplett befüllt ist. Anschließend wird alles gründlich gewässert.

4. Fläche abrütteln

Die Schritte im Überblick:

  • Rasengittersteine abrütteln
  • Beschädigte Platten bei Bedarf erneuern

Rüttel nun die gesamte Fläche ab. Hast du die Steine exakt verlegt, sollte beim Abrütteln nichts passieren. Andernfalls musst du die gebrochenen Platten direkt ersetzen. So verhinderst du, dass der Boden später beim Befahren uneben wird und weitere Rasensteine brechen.

Nach dem Abrütteln solltest du eine Woche warten. Setzt sich in dieser Zeit die Erde, füllst du die Kammern nochmals auf. Am Ende sollte das Niveau der Erde knapp unter der Oberkante der Rasengittersteine enden.

Rasenpflaster verlegen
Grasnarbe ist erst nach dem dritten Mähen belastbar

5. Kammern befüllen und abrütteln

Die Schritte im Überblick:

  • Rasen säen und wässern
  • Danach regelmäßig pflegen

Nun kannst du den Rasen säen. Kaufe dir hierfür am besten speziellen Parkplatzrasen. Herkömmliche Samen würden in der Substratmischung vertrocknen, da sie zu wenig Wasser bekämen. Nun heißt es warten und regelmäßig wässern. Sobald der Rasen hoch genug ist, wird er gemäht.

Wichtig: Die Grasnarbe ist erst nach dem dritten Mal Mähen fest und befahrbar.

Was kostet es eine Einfahrt zu pflastern? (Preise 2023)
Du möchtest eine Einfahrt pflastern und willst mehr über die möglichen Kosten erfahren? ⚡️ ➤ Infos & Preise 2023 ❗Jetzt auf Listando.de

FAQ - häufige Fragen zum Thema Rasengittersteine verlegen

Wie muss der Untergrund für Rasengittersteine sein?

arrow_up arrow_down

Der Untergrund für die Rasengittersteine muss stabil und fest sein. Dafür muss eine dicke Schotterschicht ausgebracht werden. Die Dicke hängt dabei von der späteren Belastung der Fläche ab. Für Gartenwege beispielsweise reichen 15 bis 20 Zentimeter. Aber auch der Untergrund selbst bestimmt die Dicke. Bei sandigem Boden muss der Untergrund auch dicker mit Schotter befüllt werden als bei tonhaltigen Böden.

Kann ich Rasengittersteine ohne Unterbau verlegen?

arrow_up arrow_down

Rasengittersteine ohne Unterbau kannst du bei wenig beanspruchten Flächen verlegen. Ebenso kannst du auf den Unterbau verzichten, wenn du Kunststoffgitter verlegst.